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Schützen & Erhalten · März 2002 · Seite 24 Mit der Kraft des Gewitters: Luftreinigung durch Ionisierung Ein neuartiges System der Luftreinigung etabliert sich – im privaten wie im industriellen Einsatz. Technik und Preis-Leis- tungsverhältnis scheinen zu stimmen. Wissen- schaftler, Privatleute und Gewerbetreibende mach- ten bislang ausschließlich positive Erfahrungen. Hochsommer. Die Luft ist heiß und staubig. Über der Straße liegt ein leichtes Flimmern. Au- toabgase, Ausdünstungen eines Kuhstalls und Staub von einer Baustelle werden zu einem atemlähmenden Gemisch. Plötz- lich ziehen Wolken auf. Licht- bündel zucken vom Himmel, Donner grollt. Dann Wind, ein paar Regentropfen. Und immer wieder Blitze, Donner, Wetter- leuchten. So plötzlich wie er kam, so plötzlich ist der Spuk auch wieder vorbei. Fast, als wäre nichts geschehen, brennt die Sonne wieder vom Himmel. Und doch: irgend etwas ist an- ders... – man kann wieder at- men! Die Luft schmeckt auf ein- mal wieder gut, fast wie aus- gewechselt... „Ein Gewitter reinigt die Luft – das weiß jeder!“ Bauten- schutz-Unternehmer Max Arheit aus Weingarten in Baden steht im Büro seiner Firma neben ei- ner verchromten, knapp 20 Zen- timeter schlanken, kaum wahr- nehmbar summenden Säule, die fast genauso groß ist wie er selbst. In knappen Worten bringt er auf den Punkt, was das ‚Fraunhofer Institut Produk- tionstechnik und Automatisie- rung’, kurz ‚IPA’, in Stuttgart, das Hygiene Institut der Uni Heidelberg und das Institut Fre- senius auf ihren mehrseitigen Gutachten zu dem neuartigen und offenbar hocheffizienten Luftreinigungsverfahren nach- weisen: „Während eines Gewit- ters werden die Schmutzparti- kel der Luft zunächst durch elek- trostatische Differenzen negativ aufgeladen und hinterher an der entgegengesetzt polarisierten Erdoberfläche abgeschieden. Genauso einfach und effektiv funktioniert auch dieses schicke Ding hier.“ Der offizielle Name des Systems ist „Casadron“, doch Arheit nennt es schlicht „Die Kraftröhre“. Bezeichnender Weise – schließlich nutzt es die reinigenden Kräfte des Gewit- ters! Die ‚Kraftröhre’ ist 1,65 m groß, hat einen Durchmesser von 17 Zentimetern, einen Luft- durchsatz von 216 Kubikmetern pro Stunde bei einem Energie- verbrauch von gerade mal 36 Watt. In ihrem Messbericht vom 27. Januar 1998 bescheinigen die IPA-Ingenieure Jochen Schießer und Stefan Kaller of- fiziell, was in den Prospekten aufgelistet wird: Partikel bis 6 Nanometer (Rauch, Ruß oder Pollen) werden zu rund 99% ausgefiltert, Partikel bis 1 Na- nometer (Hausstaub, Schadstof- fe, Pilzbesatz, Gerüche) zu 80%. Bautenschützer Max Arheit hat das Gerät bei sich zu Hau- se unter normalen Bedingungen, aber auch in seinem Bauten- schutz-Betrieb bei schwerster, industrieller Beanspruchung getestet. „Es ist unglaublich, was die Kraftröhre leistet!“ – so sein Fazit. Die Aussagen anderer An- wender bestätigen seine Begei- sterung: Das Büro von Prof. Dr. Bellmann von der Bergischen Universität, Gesamthochschule Wuppertal schreibt in einem Brief vom 12. Juli 1999: „Nach der Renovierung unserer Büro- räume stellten wir einen ste- chenden, unangenehmen Geruch fest, der bei allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu Un- wohlsein, Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrationsstö- rungen und allgemeiner Übel- keit führte. (...) Nach Aufstel- lung des Gerätes verschwand allmählich der stechende und unangenehme Geruch (...)“ Das Spielkasino Baden-Baden ver- meldete am 19. August 1998: „(...) Dem Leitsatz des Casinos entsprechend, den Gästen nicht nur immer beste Spiel- sondern auch einwandfreie Rahmenbe- dingungen zu bieten, sorgt seit wenigen Wochen ein modernes, neuartiges Luftreinigungssystem für beste, reine und sauer- stoff haltige Luft im Spielsaal. Zwölf elegante, goldfarbene Säulen an den Spieltischen sor- gen rund um die Uhr ohne je- den Zusatz jeglicher Duftstof- fe dafür, dass die Raumluft von allen Schmutz und Feuchtpar- tikeln gereinigt wird (...)“ Arheit erläutert: „Das Prin- zip ist einfach! Oben wird die verschmutzte Luft angesaugt. Innerhalb der Kraftröhre wer- den die Schmutzpartikel mit einem technisch ausgereiften Ionisator negativ aufgeladen. An den Oberflächen positiv ge- ladener Abscheidevorrichtungen bleiben die Partikel dann hän- gen – und die Luft kommt am unteren Ende der Röhre klar wie frische Bergluft wieder heraus! – Eben genau wie beim Gewit- ter!“ Als Unternehmer fühlte er sich von der Technik und den Referenzen der ‚Kraftröhre’ so inspiriert, dass er sie inzwischen selbst vertreibt. In 21 verschie- denen Designs für 1.210 Euro plus MwSt. Wartung und Filter- wechsel übernimmt er auch gleich. Am Bundesfachtag des DHBV vom 2. bis 4. Mai in Freiburg hat Max Arheit einen Infostand, wo er die Kraftröhre ‚live’ de- monstriert – für alle Kollegen, die sich ebenfalls für die rei- nigende Kraft des Gewitters in- teressieren... AUS INDUSTRIE UND WIRTSCHAFT

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