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Schützen & Erhalten · Juni 2016 · Seite 11 Fachbereiche Bautenschutz Mineralische Dichtschlämme Teil 2 − der Zukunft auch in der Sanierung verpflichtet Mineralische Dichtungsschlämmen wur- den seit den 1950-er Jahren herge- stellt und seitdem umfangreich für die Bauwerksabdichtung eingesetzt. Neuere Entwicklungen basieren auf einer Bindemittelkombination aus Kunststoffen und Zement und sind mittlerweile in den unterschiedlichsten Regelwerken aufge- nommen. Mineralische Dichtschlämme hat sich bewährt. Als horizontale Sperrschicht in und unter Wänden finden sie ebenso Anwendung wie auch für die Behälter- und Beckenabdichtung sowie zur Nassraumab- dichtung im Verbund mit Fliesen. Untergrundvoraussetzungen Nicht tragfähige vorhandene Beschichtungen oder Altputzflächen sind restlos zu entfernen. Wischprobe mit der Hand oder Kratzprobe mit einem spitzen Gegenstand sind oftmals nicht ausreichend um den Untergrund zu beurteilen. In Zweifelsfällen ist die Tragfähigkeit durch Haft- zugwerte zu ermitteln. Die Oberfläche darf keine Grate aufweisen. Außenecken müssen gefast oder gebrochen wer- den. Fehlstellen sind mit mineralischem Mörtel, wie zuvor beschrieben, zu verschließen. Innen ecken müssen gerundet werden. Innenecken sind mit einer Dichtungskehle aus geeignetem Mörtel, Radius von 4–6 cm herzustellen oder systembedingt mit Fugenbandkonstruktion zu verstärken. Aufgrund des Schwindverhaltens von Abdichtungsmaterialien käme es bei 90° Anwendungen zu Rissbildung im Eckbereich und ungleichmäßigen Schichtdicken. Daher müssen Ecken gerundet und Kanten gefast werden. Untergrundfeuchte und Temperatur Ist der Untergrund nass/porengesättigt müssen rissüberbrückende MDS eine Zwischen- abdichtung mit zementären, nicht rissüberbrü- ckende MDS erhalten. Dieser Hinterfeuchtungs- schutz ermöglicht die störungsfreie Trocknung und den Aufbau der notwendigen Haftung. Mit dieser Maßnahme wird die Gefahr von blasenför- migen Ablösungen aufgrund der Elastizität des Materials unterbunden. Zu trockene Untergrün- de müssen systembedingt grundiert oder vorge- nässt werden. Hierdurch wird einem zu schnellen Feuchtigkeitsentzug vorgebeugt. Mattfeucht wird dieser Zustand in den Re- gelwerken und der technischen Merkblattlite- ratur der anbietenden Hersteller beschrieben. Der Untergrund kann bei Benetzung mit Wasser dieses noch aufnehmen. Bleibt das Wasser auf der Oberfläche länger sichtbar, sind die Poren gefüllt und der Untergrund ist porengesättigt (=nass) und muss damit als nicht tragfähig ein- gestuft werden. Der Untergrund muss frostfrei sein und die Oberflächentemperatur >5°C aufweisen. Der Un- tergrund ist mechanisch mittels Besen zu reini- gen und ausreichend vorzunässen − systembe- dingt ist eine Grundierung aufzutragen. Mischen Mineralische Dichtungsschlämme beste- hen in der Regel aus einer Pulverkomponente, dem Trockenbaustoff und einer Flüssigkompo- nente. Die Flüssigkomponente kann aus einer Kunststoffdispersion oder bei nicht rissüber- brückenden MDS aus der Produkt abhängigen Wasserzugabe bestehen. Die MDS müssen beim Anmischen zu einer homogenen Masse verar- beitet werden. Laut Herstellerangaben eignen sich Anker-, Korb- Scheiben- und Wendelrührer. Leistungsfähige Rührwerke sollten ausreichende Es schreibt für Sie: Rainer Spirgatis Fachbereichsleiter Bautenschutz Plinderheide 2b, 48291 Telgte Telefon: (05432) 830 Telefax: (05432) 836902 Mobil: (0160) 7163450 E-Mail: spirgatis@dhbv.de Co-Autor: Christian Ventker V.-Tech Ingenieurbüro für Bautenschutz, Sanierungsplanung, Hausverwaltung Von-Velen-Weg 2a, 48153 Münster Mobil: (0160) 90761168 E-Mail: cventker@t-online.de Bild 1:Dichtungskehle.
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