S&E Glossary

1. Vorbemerkungen Der Sachverständige wurde außer- gerichtlich beauftragt, 216 Holzfens- ter und fünf Außentüren einer Schule in Mecklenburg zu begutachten und die Ursachen für die sichtbaren Schä- den zu ermitteln. An den Fenstern waren acht Jahre nach Einbau bereits deutliche Schäden an den Holzteilen sichtbar geworden. Dazu erfolgten vi- suelle Untersuchungen, verbunden mit manuellen Festigkeitsprüfungen (Stechproben) sowie die detaillierte Un- tersuchung eines ausgebauten Fensters auf Gehalt an Holzschutzmitteln, der Di- cke der Beschichtung, der Verleimung, des Hirnholz- und V-Fugenschutzes und zwei mikroskopische Pilzbestimmungen. Aus der Praxis Holzfenster - oder lieber nicht? Eine endlos traurige Geschichte. Ansicht Süd-Ost Ansicht Süd-West Das damalige Leistungsverzeichnis enthielt u.a. die Vorgaben: „Fenster aus Holz, nordische Kiefer, malermä- ßig oberflächenfertig nach Wahl des AG“. Lt. Rechnung der ausführenden Tischlerei waren die Fenster wie folgt hergestellt: „Holzfenster hergestellt nach Fenstersystem IV 68 mm, Holzart Kiefer, nordisch, einheimisch, Ober- flächenbehandlung durch Spritzgrun- dierung sowie 2 x Spritzlackierung als Endbehandlung, Grundierung: Weiß/ Grundierung wasserlöslich, Lasur/ Lack: RAL 1015 Hellelfenbein – WF 368 Sikkens, Holzgüte: Laminatware mit 3 Lamellen B4 verleimt in Rest- holzfeuchte von ca. 10 % (+/- 5%). Die Fenster wurden aus sog. la- mellierten Fensterkanteln, d.h. drei miteinander verleimten und keilge- zinkten Holzschichten, gefertigt. Zur verwendeten Grundierung, zum che- mischen Holzschutz, zum Hirnholz- schutz oder zum V-Fugenschutz lagen keine Angaben vor. Seit Einbau der Fenster wurde kein Renovierungs- oder Erhaltungsanstrich durchgeführt. 2. Die Schäden Die Untersuchung aller Fenster auf sichtbare Schäden, d.h. Holzteile mit eindeutigen braun- oder weißfaulen Stellen, deutliche Verwerfungen der Beschichtung durch Veränderungen der Holzstruktur, Risse und offenen Fugen, ergab insgesamt 68 geschä- digte Fenster sowie zwei geschädig- te Außentüren. Besonders betroffen waren die unteren Eckverbindungen der Fenster- und Türrahmen und Ein- bindungen der Mittelsprosse in das untere Rahmenteil, aber auch Eckver- bindungen in der Mitte des Fensters und Eckverbindungen der Fensterflü- gel. Die Schädigungen reichten von kleineren Stellenwert von ca. 2 – 3 cm² bis zur völligen Zerstörung der unteren Rahmenteile auf bis zu 15 cm Höhe. Typische Schadbilder Braunfäule exakt bis zur Keilzinkung Mittelpfosten Nur der Lack hält es noch... Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V. BuFAS-News

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