S&E Glossary
Schützen & Erhalten · Juni 2016 · Seite 52 Das gesamte Schadensbild stellt sich beispielhaft deutlich dar (roter Kreis = geschädigtes Fenster). 3. Die Untersuchungsergebnisse Zur detaillierten Untersuchung wur- de ein Fensterrahmen ausgebaut und entsprechend den Untersuchungs- anforderungen zerlegt. Bei der Be- wertung der Ergebnisse wurde eine Vielzahl von Normen und Fachregeln herangezogen, deren Auflistung hier zu weit führen würde. Daher werden im Nachfolgenden nur die Abweichun- gen von den Vorgaben aufgeführt. 3.1 Visuell • Fensterkanteln wiesen einen zu hohen Anteil aus Kiefernsplint- holz auf. • Die Lamelle der Kanteln mit einem hohen Splintanteil bzw. ohne erkennbaren Kernholzanteil waren bei 5 von 9 untersuchten Schnittstellen an der Außenseite der Fenster verwendet worden. • Die gemessenen Jahrringbrei- ten lagen alle unter den fachlich vorgegebenen 6 mm. • Es waren deutliche Fugen in den Eckverbindungen der Rahmen vorhanden, dies wurde einer zu hohen Holzfeuchte bei der Ferti- gung angelastet. • Die Schlitz-Zapfen-Verbindungen waren teilweise nicht passgenau, die Zapfen standen hervor. Nicht eindeutig wurde die Herkunft des Holzes geklärt, gegenüber dem Leistungsverzeichnis (nordische Kie- fer) hatte die Tischlerei (nordisch, ein- heimisch) angegeben. Aufgesägtes Kantel, Außenlamelle (Pfeil) reines Splintholz Fugenbildungen und aufgegangene Verleimungen im Innenbereich 3.2 Pilzbestimmung Es wurden zwei Proben (je eine mit Weiß- bzw. Braunfäule) entnommen und im Labor Goritas bygningsun- dersøgelser in Kolding/DK untersucht. Im Ergebnis wurde ein Befall mit der Gestielten Gallertträne (Dacrymyces spp.) als Braunfäuleerreger und mit einem Porling (Fam. Polyporace- ae) als Weißfäuleerreger festgestellt. 3.3 Chemischer Holzschutz In den Holzproben des ausgebauten Fensters wurde durch das Nordum In- stitut für Umwelt und Analytik GmbH in Kessin/Rostock ein Gehalt an 4,2 mg/kg/TM Tebuconazol und < 0,01 mg/kg/TM Propiconazol ermittelt. Weitere aktuell bekannten Wirkstoffe waren nicht nachweisbar. Für einen wirksamen chemischen Holzschutz hätten an Tebuconazol z.B. die zehn- fache Menge vorhanden sein müssen. 3.4 Farbbeschichtung/Hirnholz- schutz/V-Fugenschutz/Verleimung Die Untersuchungen erfolgten in der Hochschule Wismar durch Prof. Claudia v. Laar. Im Ergebnis wurde festgestellt: • Die vorhandene Schichtdicke der Farbbeschichtung hält die gefor- derten mind.100 μm ein. Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V. BuFAS-News
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