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Schützen & Erhalten · Juni 2016 · Seite 64 Die Ex-Press Berufsinformation des DSV e.V. | Aus dem Verband Über die Zertifizierung von Bettwanzenspürhunden Am 08. April 2016, lud Larry Hansen (Hundeführer, Fraport) im Namen der Bed Bug Foundation zu einer Informati- onsveranstaltung ein. Das Thema war die bisher erarbeiteten Zertifizierungsvo- raussetzungen für Bettwanzenspürhunde vorzustellen. Mit gut 35 Teilnehmern war die Veranstaltung gut besucht. Vertreten waren viele Trainer, die schon Such- hunde im Bereich Rettungsarbeit, Drogen- und Sprengstoffsuche ausgebildet hatten, einige Teams die gerade mit ihren Hunden in der Bett- wanzenspürhunde-Ausbildung sind, Schädlings- bekämpfer mit Hunden die im Tagesgeschäft ein- gesetzt werden, Züchterinnen von Rassehunden, Vertreter des UBA, des DSV e.V. und der Bed Bug Foundation. Ziel der Zertifizierung ist es, einen hohen und einheitlichen Qualitätsstandard von ausge- bildeten Mensch-Hund Teams zu gewährleisten und so das Image des Bettwanzenspürhundes deutlich zu verbessern. Geprüft wird in einem schriftlich und einem praktischen Teil und mit mindestens 2 anwesenden Prüfern. Unter anderem wurde deutlich, dass Hunde nicht einfach innerhalb einer Firma an jeden Mit- arbeiter verliehen werden können, sondern das die Zertifizierung immer nur auf einen Menschen und den Hund, also auf ein Team bezogen ist. Dies würde in der Praxis bedeuten, dass jeder Mitarbeiter, der mit dem Hund arbeiten möchte, eine Zertifizierung anstreben und die Prüfung ableisten müsste. Im Standard wird sich klar gegen den Einsatz von Hunden ausgesprochen, die für zwei Stoffe ausgebildet sind. Die Gefahr dass der Hund bei Mehrfachausbildung statt Bettwanzen am Flug- hafen eine Sprengstoffanzeige oder im Hotel eine Schimmelanzeige vollzieht, sind immer gegeben und somit nachvollziehbar. Die Ausbildung der Hunde wurde nur kurz angerissen und hier besteht aus meiner Sicht noch deutlicher Handlungsbedarf. Einen hohen Qualitätsstandard erreicht man nur, wenn die Ausbildung der Hunde auf einer ebenso hohen und gleichwertigen Ausbildung fußt wie die Zer- tifizierung selbst. Sehr gut fand ich, dass deutlich auf ein Verbot von Starkzwangmethoden (z.B. Stachel- halsband oder Stromreizgeräte etc.) während der Prüfung hingewiesen wurde. Leider schließt dieser Hinweis aber ein Nutzen eben dieser Me- thoden während der Ausbildung nicht aus, so lange nicht auch hier ein Anforderungsstandard ausgearbeitet wurde. Auch auf die Ausbildung der Ausbilder selbst wurde noch kein Augenmerk gelegt, hier wäre ebenfalls ein hoher Standard wünschenswert. Im Nachgang gab es nun noch ein Treffen zwischen der Bed Bug Foundation und der Tier- ärztlichen Hochschule Hannover. Letztere wird sich nun über die Auswirkung der vom Schäd- lingsbekämpfer versprühten Wirkstoffe und ihrer Gefährlichkeit für die Hunde auseinander setzen. Im Zuge der Veranstaltung kamen Fragen nach der Karenzzeit auf, ab wann die Hunde den Raum zu einer erneuten Überprüfung wieder betreten dürften. Im Hinblick auf die weitaus empfind- lichere Hundenase eine sehr berechtigte Frage und Sorge der Hundeführer, deren Ergebnis noch aussteht. Hier hat der DSV e.V. interveniert und eine Absprache gefordert. Pauschale Fantasie- zeiten sind kontraproduktiv, wenn der ausgebil- dete Schädlingsbekämpfer mit seinem Wissen über die eingesetzten Substanzen Räume für Menschen freigibt, dürfen die Hundebesitzer keine abweichenden Angaben machen. Wider- sprüchliche Aussagen beim Kunden führen zur Verunsicherung und sind der gewünschten Zu- sammenarbeit von Schädlingsbekämpfern und Hundeteams abträglich. Offene Punkte für den DSV e.V. gab es bei der Gestaltung der Prüfung der Hundeteams und bei den Qualifikationen und Kenntnissen der Menschen. Die Ausbilder der Hunde waren Au- todidakten. Es gibt aber Schulen in Deutschland bei denen Hundeausbilder eine Prüfung ablegen können. Macht es Sinn, dass der Standard eine Ausbildung der Hundetrainer fordert? Was und wieviel über Bettwanzen müssen Hundeführer wissen. Worauf werden Suchhunde ausgebildet. Auf lebende oder tote Bettwanzen. Oder gar auf Eier? Was ist bei der Anwesenheit von ande- ren Wanzenarten wie etwa der Tauben- oder der Schwalbenwanze? Werden diese auch angezeigt? Was unternimmt der Hundeführer, wenn der Hund einen Positivbefund anzeigt? Dann muss ein Profi zur Bekämpfung hinzugezogen werden, denn diese ist nicht Aufgabe der Hundeteams. Wie erfolgen Sanktionen, wenn Hundeführer auffällig gewor- den sind? Definiert der Standard eine maximale Suchdauer z.B. 20 – 30 Min. je Hund? Abschließend bleibt zu sagen, dass das breit- gefächerte Publikum Anlass für viele anregende und spannende Diskussionen bot, die aufgrund verschiedener Blickwinkel die unterschiedlichen Bedürfnisse des jeweiligen Bereichs aufzeigten und so durchaus auch, dass an einigen Stellen noch Handlungsbedarf besteht. Das Thema Bett- wanzenspürhunde bleibt also weiterhin span- nend. Es ist noch einiges zu definieren und zu verbessern. Autorin: Jessica Meyer Treffen in Frankfurt bei der Vorstellung des Spürhun- destandards. Im Vordergrund DSV-Mitglieder der Fa. Jamirotec mit Namensgeber und Spürhund Jamiro. Foto: 05-1 DSV Bettwanzenportal.de Für das weitere Marketing unseres Verbandes ergänzen wir unsere Homepage um die Domain < Bettwanzenportal.de >. Wir tragen damit den Zugriffen der Endverbraucher auf der DSVon- line-Seite Rechnung. Bei der Suche nach einem Schädlingsbekämpfer gaben mehr als jeder Dritte an, Hilfe bei Bettwanzen zu benötigen. Um die- sem Trend sinnvoll zu begegnen, benötigen wir eigene Inhalte, die sowohl aufklären, als auch sachlich darauf hinweisen, dass bei einem ak- tiven Befall unbedingt ein Profi hinzuzuziehen ist. Außerdem wollen wir durch unsere Inhalte den Praktiken schwarzer Schafe begegnen. Ebenfalls ist das Portal da- für gedacht, die eta- blierten Meinungen in der Republik zu bündeln, bevor wieder jeder etwas Eigenes er- findet und ggf. unterschiedliche Aussagen zum selben Thema existieren. So können wir uns vorstellen, dass wir Meinungen und Tipps von Behörden dort veröffentlichen, Standards vor- stellen und unsere Mitgliedsbetriebe mit dem Fokus „Bettwanzen“ dort vorstellen. Außerdem bietet das die Gelegenheit zusätzlicher Einnah- men, wenn wir lizensierte Unternehmen etwa des VFÖS, Spürhundedienstleister o.ä. dort ver- linken. Da diese Services für unsere Mitglieder kostenlos sind, steigert das den Mehrwert der DSV-Mitgliedschaft und schließt die Lücke zu niedrigeren Beiträgen anderer Ver- bände, was mittelfristig zu neuen DSV-Mitgliedern führen wird.

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