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Fachbereiche Bautenschutz Es schreibt für Sie: Rainer Spirgatis Fachbereichsleiter Bautenschutz Plinderheide 2b, 48291 Telgte Telefon: (05432) 830 Telefax: (05432) 836902 Mobil: (0160) 7163450 E-Mail: spirgatis@dhbv.de Risse – Rissklassen „ Risse sind in Bauteilen, die den Abdich­ tungsuntergrund bilden, i. d. R. nicht völlig vermeidbar und müssen bei der Auswahl der Abdichtungsbauart berücksichtigt werden.“ (4) Die Abdichtung muss die zu erwartenden Riss- breitenänderungen oder Rissneubildungen des Untergrundes schadfrei überbrücken können. Für die Auswahl der Abdichtung bzw. des Ab- dichtungsuntergrundes sind Rissklassen (Rx-E) zu berücksichtigen. Der Normenentwurf zeigt für typische Abdichtungsuntergründe folgende Rissklassen auf. (5) Rissüberbrückungsklassen Rissüberbrückende Eigenschaften sind abhän- gig von den Abdichtungsbauarten, wie – den Eigenschaften des Abdichtungsstoffs – eventuell vorhandener Verstärkungen, – der Schichtdicke, – der Lagenzahl und – der Art des Haftverbundes zum Abdich- tungsuntergrund. Im Normentwurf DIN 18533 werden die gere- gelten Abdichtungsbauarten entsprechend den zuvor aufgeführten Rissklassen in DIN 18533 - Teil 2 und 3 Rissüberbrückungsklassen (RÜx-E) zugeordnet: – „RÜ1-E – geringe Rissüberbrückung, ≤0,2mm – RÜ2-E – mäßige Rissüberbrückung, ≤0,5mm – RÜ3-E – hohe Rissüberbrückung, ≤1,0mm mit einem Rissversatz ≤0,5mm – RÜ4-E – sehr hohe Rissüberbrückung, ≤5,0mm mit einem Rissversatz ≤2,0mm Die für eine höhere Rissüberbrückungsklasse eingestuften Abdichtungsbauarten sind auch für geringere Klassen geeignet.“ (6) Raumnutzungsklassen Die Raumnutzungsklassen (RNx-E) definie- ren unterschiedlich – hohe Anforderungen an die Trockenheit der Raumluft von Kellern und – die Zuverlässigkeit der Abdichtung. Es werden folgende RN-Klassen unterschie- den: (7) Tabelle 3: Raumnutzungsklassen (RNx-E). Wahl der Abdichtungsbauart Folgende Kriterien sind entscheidend für die Wahl der Abdichtungsbauart: 1. der Wassereinwirkungsklasse (Wx-E) 2. der Rissklasse (Rx-E) 3. der Raumnutzungsklasse (RNx-E) und 4. den Zuverlässigkeitsanforderungen. Hierfür hat die Bauwerksabdichtung folgende Anforderungen zu erfüllen: – Dichtheit – Beständigkeit – Dauerhaftigkeit – Zuverlässigkeit über die geplante Nut- zungsdauer – Anordnung auf der Wasser zugewandten Seite – Verhalten bei Bewegungen der Bauteile – Rissüberbrückungsverhalten, „die zu for­ dernde Rissüberbrückungsklasse ist auf­ grund von Zuverlässigkeitserwägungen auch von der Wassereinwirkungsklasse und der Raumnutzungsklasse abhängig.“ (2) Tabelle 2: Rissklassen (Rx-E). Bild 1: W 1.1 Bodenfeuchte an Bodenplatten. Bild 2: W 1.2 E. Bild 3: W 2.1 E. Raumnut- zungsk- lasse (RNx-E) Anforde- rung an die Trocken- heit der Raumluft Beispiele RN1-E gering Werk- oder Lagerhalle, Tiefgarage RN2-E durch- schnittlich Keller- und Lager­ nutzungen in üblichen Wohn- und Büroge- bäuden RN3-E hoch Magazin zur Lagerung unersetzlicher Kulturgüter; Raum für den Zentralrechner Rissklasse (Rx-E) Neurissbildung/Rissbrei­ tenänderung nach Auf­ bringen der Abdichtung Bauteile ohne statischen Nachweis der Rissbreitenbeschränkung R1-E ≤0,2mm Stahlbeton ohne nennenswerte Zwang- und Biege­ einwirkung; Mauerwerk im Sockelbereich R2-E ≤0,5mm geschlossene Fugen von flächigen Bauteilen (z. B. bei Fertigteilen); unbewehrter Beton; Stahlbeton mit nennenswerter Zwang-, Zug- oder Biegeeinwirkung; erd- druckbelastetes Mauerwerk; Fugen an Materialübergängen R3-E ≤1,0mm – Rissversatz ≤0,5mm Fugen von Abdichtungsrücklagen; Aufstandsfugen von erddruckbelasteten Wänden R4 E ≤ 5,0 mm – Rissversatz ≤2,0mm — Schützen & Erhalten · März 2016 · Seite 12

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