S&E Glossary

Ein zuvor vom ehemaligen Besitzer in Auftrag gegebenes Gutachten bescheinigte dem Gebäude einen Totalscha- den und Einsturzgefahr. Nachfolgende aktuelle Aufnahmen kennzeichnen den derzeitigen baulichen Zustand bzw. den Verfall einiger Bereiche seit 2009. (Bilder 6-7) Das Dachtragwerk aus 51 Gespärren und sieben kombinier- ten doppelten Hängesprengwerken ist insgesamt mit einem – abblätternden - Kalkanstrich und Teer- bzw. Bitumenabla- gerungen versehen. Über frühere Holzschutzmaßnahmen lagen keine Erkenntnisse vor. Ein solcher war visuell nicht erkennbar, eine chemische Ana- lyse erfolgte nicht. Während es insgesamt keine relevanten Schäden durch Holz zerstörende Insekten gibt, sind Schäden durch Holz zerstörende Pilze auf Grund der partiell starken Befeuchtung durch die desolate Dacheindeckung stark aus- geprägt. Intensive Befallsherde sind mit den Vertretern der Weißen Porenschwämme (Antrodia spp.), den Sternsetenpilzen (As- trodomus spp.) und demDünnfleischigen Rindenpilz (Hypo- derma praeternissum) vorhanden. Dies sind alles Pilzarten mit einem hohen Feuchtigkeitsan- spruch. Echter Hausschwamm wurde nicht vorgefunden. Von den 51 vorhandenen Sparrenpaaren wurden mindes- tens 20, teils auf ganzer Länge, teils zu 50 Prozent durch Pilz- befall undBraunfäule so stark geschädigt, dass sie vollständig auszutauschen sind. Dies betrifft auch 12 der insgesamt 48 einzelnen Pfettenabschnitte. Von den sieben Hängespreng- werken waren drei insbesondere im oberen Bereich an den Außenwänden teilweise durch Braunfäule geschädigt und instandzusetzen. (Bilder 8-11) Während das Dachtragwerk zu rund 30 Prozent geschädigt und zu ersetzen ist, sind die Fachwerkwände bis auf den nördlichen Teil der Außenwand Nord-Ost in einem guten Zustand und nur lokal gering geschädigt. Die Schädigungen betreffen einzelne Schwellen/Stiele und vor allem den rund einenMeter hohen Sockelbereich. Planung Ziel der Umbau- und Sanierungsmaßnahmen ist der Erhalt möglichst vieler Bestandteile der historischen Bausubstanz und der Erhalt der Ansicht sowie der Kubatur des Gebäudes als Ganzes. Die betrifft vor allem: • die Fachwerkwände als Sichtfachwerk • die sieben Sprengwerke inkl. der Pfetten • die erhaltenen fünf Tore inklusive der gesamten Fassadenansicht der Süd-West-Seite Die Planung sieht vor, die vier Außenwände instand zu set- zen. Über das geöffnete und die größtenteils zurückzubau- ende Dachschalung im Inneren wird eine sich selbst tragen- de Konstruktion in Holzrahmenbauweise errichtet. Dieses „innere“ Gebäude beinhaltet für sich, von der Hülle des Lokschuppens unabhängigeWohneinheiten und hat zu- sätzlich die Aufgabe, die nichttragende Außenhülle statisch zu ertüchtigen. Diese „Visualisierung“ zeigt eine frühere Variante der Südan- sicht, die allerdings schon wieder überarbeitet wurde. (Bild 14) Die Sanierungsarbeiten werden von einem Sachverständi- gen für Holzschutz im Interesse des Denkmalschutzes bera- tend begleitet. Wir berichten weiter über den Fortschritt der Arbeiten. – Detlef Krause BuFAS®-NEWS Informationen des Bundesverbandes Feuchte &Altbausanierung e.V. Abbildung 9: Ansicht des (noch) verputzten Fachwerkgiebels West Abbildung 8: Innenansicht Schützen & Erhalten · Dezember 2015 · Seite 56

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