S&E Glossary
Jürgen Adolphs ist mir als Geschäftsfüh- rer des Innungsfachbetriebes Adolphs Bautenschutz GmbH seit einigen Jahren bekannt. „Networking“, so wie Jürgen Adolphs zu sagen pflegt, war immer sein Ding. Alles aus einer Hand! DHBV-Mitglied wollte er aber nur werden, wenn ich als Fachbereichsleiter Bautenschutz den Mitgliedsantrag persönlich vorbeibringen würde. Den Gefallen tat ich ihm selbst- verständlich gerne vor einigen Jahren. Seitdem bereichert Jürgen mit seinem Unternehmen unseren Fachverband und ist gerne bereit, Erfahrungen auszutauschen. Für Jürgen Adolphs ist hier vorallem der Sockel oder besser das „fußkranke Wesen Fassade“ ein Thema. In beträchtlichem Umfang wurde die Sockelsanierung in das Leistungsangebot seines Unternehmens aufgenommen. „1,2–1,6 KM Sockelsanie- rung“, so spricht er, sind es jährlich und ich war froh, ihn für einen Meinungsaus- tausch gewonnen zu haben. Guten Tag Herr Adolphs, mit Interesse habe ich in meiner Funktion als Fachbereichsleiter Bautenschutz des DHBV Ihre Vorgehensweise und Affinität zur Sockelputzsanierung verfolgt, wie kam es dazu? „Hallo Herr Spirgatis, da wir uns ja bereits seit vielen Jahren durch verschiedene Seminare, Prüfungen und Baustellenbegegnungen kennen, wissen Sie ja, dass wir Kellerabdichtungen von innen und außen seit Jahren erfolgreich ausfüh- ren. Die Schnittstelle bei einer Außensanierung ist immer der obere Abschluss zum Gelände.“ Schnittstelle klingt gut, doch wo liegt für Sie das Hauptaugenmerk? „Da gibt es verschiedene Blickwinkel, ab- hängig davon, ob wir aus dem Kellerbereich nach oben abdichten oder ob wir nur den So- ckel sanieren/abdichten mit Anschluss an eine vorhandene intakte erdberührte Abdichtung.“ Was ist das Besondere für Sie an den jewei- ligen Übergängen? „Immer die Koordination der Gewerke. Denn die Abdichtung des Kellers sowie die Däm- mung und der Putz der Fassade treffen sich im Sockelbereich. Dazu kommt noch i. d. R. zeit- versetzt der Garten- und Landschaftsbau, der mit seinem Gewerk und seinen abschließenden Höhenangaben hier anschließt. Zu guter Letzt kommt noch der Maler. Da hier fast immer die Planung der Gewerke fehlt, kommt es zu Schä- den und das zuerst im Bereich Sockelputz/ -dämmebene. Hier fehlt meistens die zweite Ab- dichtungsebene, welche abschließend für den Sockelaufbau dienen muss.“ Ja, die Planung Koordination der Gewerke findet im Neubaubereich oftmals nicht statt. Leichtfertigkeit trifft auf Schadensträchtigkeit. Wie gehen Sie dann in der Instandsetzung vor? „Logischerweise immer mit der Ermittlung des IST-Zustandes, meist mit einer Bauteilöff- nung, z.B. durch eine Schürfgrube, einer lokalen Freischachtung. Hieraus leitet sich für uns dann das Instandsetzungskonzept ab.“ Bei der Ausführung einer Sockelsanierung kommt es zu den genannten gewerkübergrei- fenden Leistungen. Wie schaffen Sie denn den Zusammenschluss für die Ausführungsplanung? „Da decken wir das gesamte Leistungspro- fil einer Sockelsanierung ab. Wir arbeiten seit Jahren mit entsprechenden Meisterbetrieben des Garten- und Landschaftsbaus, Schlossereien u.a. zusammen. Die Gewerke Putz- und Malerarbeiten haben wir für den Sanierungsbereich bereits seit Anfang der 90-iger Jahre im Portfolio. Darüber hinaus haben wir das Know-how aus dieser Zeit bis ca. 2010 im Bereich Wärmedämmverbundsys tem. Da wurde der Sockelanschluss bereits von uns fachgerecht abgedichtet, also bei der Erstel- lung einer Fassadendämmung. Diese Sichtweise kommt uns heute immer wieder zu Gute, da wir von Grund auf wissen, wie die Sockelanschlüs- se zum erdberührten Bauteil abzudichten sind. Denn beispielhaft: Ein nasser Norwegerpullover wärmt nun mal nicht!“ Interessantes Beispiel. Welche Schäden ent- stehen denn bei Nichtbeachtung der Richtlinien, z. B. vom Fachverband der Stukkateure und Gar- tenbau Baden-Württemberg aus 2013? „Tja, ein nasser Sockelputz oder eine nasse Dämmebene sieht unschön aus, da der i. d. R. kapillarsaugende Armierungsputz inkl. Farb- schicht abblättert. In der Folge kommt es dann zu Frostschäden. Zudem verliert z. B. eine nasse Sockeldämmung ihre Funktion als solche. Somit kühlt z. B. in den Außenecken (auch Wärmebrü- cke innenseitig genannt) das Mauerwerk aus. Durch die dann innenseitig abgesenkte Ober- Fachbereiche Bautenschutz Bautenschutzprofi(l) Sockelsanierung − im Gespräch mit Jürgen Adolphs Wasserbeanspruchung am Gebäudesockel. Spritzwassersockelabdichtung. Schützen & Erhalten · September 2015 · Seite 20
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