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Schützen & Erhalten · Dezember 2002 · Seite 7 Hausbock (Hylotrupes bajulus) Wohl kaum eine holzzer- störende Insektenart stand und steht so im Mit- telpunkt des Interesses. Nicht zuletzt deshalb, weil der Hausbock der mit ab- stand gefährlichste und wirtschaftlich bedeutend- ste Holzzerstörer ist. We- niger bekannt dagegen dürften seine Vorzüge sein. Die Larven werden zur Wirksamkeitsprüfung von Holzschutzmittel ein- gesetzt (DIN ENV 1390). Einige Prüfinstitute verfü- gen über umfangreiche Hausbockzuchten. Erscheinungsform Die adulten Käfer sind etwa 10 bis 25 mm lang ( 10 – 25 mm, 8 – 16 mm). Die Grund- farbe der Flügeldecken ist schwarz bis schwarzbraun. Ein typisches Erkennungsmerkmal sind Schwielen und Farbzeich- nungen an der Oberseite der Käfer. Die (2 St.) Schwielen er- scheinen in Form kleiner, schwarz glänzender Buckel auf dem Halsschild. Auf den Flügel- decken sind 1 oder 2 paar hell gefärbte Flecken zu erkennen. Die Färbung wird durch eine gelblichweiße bis grauweiße Be- haarung hervorgerufen. Die Larven sind die größ- ten der holzzerstörenden Trok- kenholzinsekten in unserer Re- gion. Sie erreichen eine Länge bis zu 30 mm und einen Durch- messer von etwa 5 mm. Sehr markant erscheint der sich in Ringsegmente (13 St.) aufge- teilte Larvenkörper. Die Larve ist gelbweißlich gefärbt und besitzt am Kopfende deutlich erkennbare dunkle Beißwerkzeu- ge (Mandibeln). Beidseitig der Mandibeln befinden sich 2 x 3 sehr kleine Punktaugen, mit Hilfe derer die Larve nur Hell und Dunkel zu unterscheiden vermag. Lebensweise Der Hausbock zerstört nur im Entwicklungsstadium der Larve das Holz. Dabei be- schränkt sich die Zerstörung nur auf den Splintbereich von Na- delhölzern (einzelne Erkun- dungsgänge in das Kernholz sind möglich). Sind die Holzteile älter als 60 Jahre, so ist die Anzahl der im Holz minieren- den Larven stark rückläufig. Vorbeugende und bekämpfende Holzschutzmaßnahmen, die sich gegen den Hausbock richten, haben dann wenig sinn. Wäh- rend der durchschnittlich 3 bis 6 (bis 12) jährigen Entwick- lungszeiten erzeugen die Lar- ve meist längs zur Holzfaser verlaufende, ovale, mit querriven strukturierte Fraßgänge im Holz. Eine Larvenaktivität kann man akustisch durch ein leises „Ras- peln“ wahrnehmen. Mit dem Nagsel (Kot- und Fraßpartikel) werden die Bohrgänge verstopft. Teilweise erfolgt dies sehr fest. Die Kotpartikel besitzen eine mit bloßem Auge erkennbare Wal- zenform. Dies ist, bei fehlen- dem Tierbesatz, neben dem Schadbild ein wichtiges Iden- tifikationsmerkmal. Einen Hausbockbefall bzw. eine Schädigung erkennt man an allgemein ovalen, ca. 5 x 10 mm großen Schlupflöchern. Darüber hinaus können an der Holzoberfläche über meist längs verlaufenden Fraßgängen kon- vexe Wölbungen auftreten. Durch das feste verstopfen des Nagsels wölbt sich die papier- dünne und noch intakte Holz- oberfläche nach außen. Nach dem mehrjährigen Lar- venstadium wird eine Puppen- wiege dicht unter der Holzober- fläche angelegt. Nach etwa 1 bis 2 Monaten schlüpfen die Käfer im Sommer (Juli/August) und nagen sich durch die ver- bleibende dünne Holzschicht. Der Schlupf der Männchen er- folgt eher, die dann auf der Suche nach geeignetem Eiabla- geplätzen von Geruchsstoffen aus dem Holz angelockt werden. Die Weibchen folgen den Männ- chen und orientieren sich an den von ihnen abgegebenen Phero- monen. Dabei können die Tie- re einige Kilometer weit fliegen. Nach der Begattung legen die Weibchen ca. 140 bis 200 Eier in feine Holzrisse ab. Nach etwa 14 Tagen schlüpfen die Hausbocklarven und beginnen sich sofort in das Holz einzu- nagen. Bei 28 bis 30°C und ebensolcher Holzfeuchte findet der Hausbock optimale Lebens- bedingungen vor. In trockenem Holz (ab etwa 8%) und bei Tem- peraturen bis 38°C können die Larven noch überleben. Bekämpfung und wirt- schaftliche Bedeutung Die wirtschaftliche Brisanz einer Hausbockschädigung liegt zu einen in der Lebensweise der Larven begründet. Sie vermö- gen im Laufe ihrer Entwicklung das Holz mit relativ großen Fraßgängen zu durchziehen und so die statische Belastbarkeit erheblich zu reduzieren. Zum an- DIE FACHBEREICHE Holzschutz Bild 1: Ausgewachsener Hausbockkäfer Bild 2:Hausbockweibchen bei der Eiablage Bild 3: Hausbocklarve
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