S&E Glossary
Schützen & Erhalten · Juni 2002 · Seite 13 Bis zu den 80er Jahren kaum bekannt, gehört dieser Pilz mittlerweile zum „Allgemeinwissen“ jedes Holzschützers. Auch unter dem Namen „Ausge- breiteter Hausporling“ fand er speziell in den neuen Bundesländern eine weite Verbreitung. In den letzten Jahren wird von Fachkollegen aus ganz Deutschland vermehrt über Vorkommen berich- tet. Nach eigenen Beob- achtungen ist dieser Pilz bei 10 bis 15% aller Fäul- nisschäden vertreten. Die Befallshäufigkeit scheint regional sehr unterschiedlich vorhanden zu sein. Es liegt nahe dafür Umweltbedingungen oder Bauweisen als Ursachen zu nen- nen. Erscheinungsform Der Name Eichenporling sug- geriert einen reinen Eichenholz- zerstörer. Dies trifft jedoch nicht zu. Mindestens genauso häufig findet man den Pilz am Nadel- holz. Wenn dort Holzfeuchten über 50% vorliegen, können Myzel und Fruchtkörper wach- sen. Dabei ist das Myzel nicht in der Lage Stränge auszubil- den. Dies erklärt auch, dass er ausschließlich auf das feuchte Holzmilieu angewiesen ist und kein trockenes Holz befallen kann. Das Oberflächenmyzel im frischen Zustand ist elastisch bis zäh und besitzt eine weißliche (gelbliche) Färbung. Im Alter bildet sich oftmals ein hautar- tiger, ockerbrauner Überzug, der gefaltet sein kann. Darunter hat das Myzel eine polysterolähn- liche Konsistenz. Faserstruktu- ren, wie bei anderen Myzelar- ten, sind nicht zu erkennen. DIE FACHBEREICHE Holzschutz Eichenporling (Donkioporia expansa) Die Fruchtkörper liegen flach den Holz an (resupinant) und bestehen fast ausschließlich aus kleinen Röhren (ca. 4–5 St./ mm). Je nach Fruchtkörperal- ter reicht die Färbung von gelb- braun bzw. hellgraubraun bis tabakbraun bzw. fast schwarz. Auch die Beschaffenheit ändert sich im Laufe des Alters. Junge Fruchtkörper sind fest- elastisch, ältere korkig-holzig und oft in Schollen zerrissen. Junger Fruchtkörper um eine Lampenhalterung Bild 2: Alte, dunkel verfärbte und krustenförmige Fruchtkörper Die Fruchtkörperdicke kann etwa 2 bis 3 cm betragen. Oft sind auf den Fruchtkör- pern und dem Myzel Wassertrop- fen anzutreffen. Diese so ge- nannten Guttationstropfen hin- terlassen nach dem Abtrocknen auf der Myzeloberfläche dunk- le Verfärbungen. Vorkommen Der als reiner Weißfäulepilz bekannte Eichenporling wird
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