S&E Glossary

Entscheidend aber für alle nor- mengerechten Maßnahmen blei- ben zudem immer die entspre- chend dem Abs. 2.3 der Norm erzielten Untersuchungsergeb- nisse, und auf diese sollte sich der Fachmann stützen. Es ist natürlich recht ein- fach, wenn man einzelne Sät- ze oder auch Abschnitte aus dem Normenwerk heraus greift und versucht, aus Eigennutz und je nach Bedarf zu kommentie- ren. Das wurde schon von vie- len Quasifachleuten – für den ich Sie trotz meiner Kritik kei- nesfalls halte – bereits wenige Wochen nach Erscheinen der Norm DIN 68800-4 praktiziert. Dieses Phänomen aber gab es schon immer und wird es auch in Zukunft geben. DIE FACHBEREICHE Lesermeinung formationen haben und – was zumindest den Teil 4 der DIN 68800 betrifft – sich glücklich schätzen würden, wenn es auch in Dänemark ebenso wie auch in allen anderen Mitgliedsstaa- ten der Europäischen Gemein- schaft ein so gutes und fundier- tes Normenwerk gäbe. Übrigens: nach unserem Weimarer Gespräch war ich der Meinung, dass Sie meine Inten- sionen und Bedenken zu Ihrem Artikel in der Fachzeitschrift Bautenschutz – Bausanierung als realistisch und fachlich korrekt aufgenommen hatten. Daher hätte ich allenfalls eine kurze fachliche Erwiderung als „Leser- brief“ verfasst und dieser „Of- fene Brief“ wäre nie geschrie- ben worden. Nachdem Sie aber sowohl in der Zeitschrift des DHBV „ Schützen & Erhalten “ – als auch bereits im Februar in der Zeitschrift des DSV „ Der prak- tische Schädlingsbekämpfer “ nahezu gleichlautende Artikel der Öffentlichkeit zugänglich machten, blieb mir schon aus eigener Glaubwürdigkeit kein anderer Weg übrig und ich be- dauere diese Entwicklung sehr. Am Rande angemerkt sei noch, dass der Fachbereichsleiter Holz- und Brandschutz im DHBV, Herr Dipl.-Ing. Ekkehard Flohr, im Gefolge Ihres B+B-Artikels eine leider fast anonyme Stellung- nahme mit dem Titel „Echten Hausschwamm fachgerecht be- kämpfen – Stand der Technik in Deutschland“ in derselben Ausgabe „ Schützen & Erhalten “ veröffentlichte und diese zur Warnung der Mitglieder unse- res Verbandes gedachte Stel- lungnahme nun mit Ihrem Ar- tikel korrespondiert. Mit Herrn Flohr’s Artikel kann ich mich durchaus identifizieren und habe deshalb auch bewusst auf Wie- derholungen seiner Darstellun- gen verzichtet. „ Peter Grabow Unter dem Gesichtspunkt solcher Erkenntnisse und als langjähriger Leiter des Fachbe- reiches Holz- und Brandschutz im DHBV stand das Bestreben meiner Tätigkeiten im Normen- ausschuss : ich wollte den Mit- gliedsbetrieben im handwerk- lichen Bereich unseres Verban- des eine brauchbare Basis in der Ausübung ihres Berufes bieten, um die Risiken ihrer Arbeitsaus- führungen so gering wie mög- lich und überschaubar zu hal- ten. Ich bin heute noch über- aus dankbar, dass sich damals auch die Vertreter vieler Behör- den, Ministerien des Bundes und der Länder, Instituten, Univer- sitäten, Verbänden und nicht zuletzt auch der Holzschutzmit- tel herstellenden Industrie im Normenausschuss diese Auffas- sungen zu Eigen gemacht hat- ten und ganz offensichtlich auch noch heute so denken. Sicher aber ist es auch, dass die Zeit neue Erkenntnisse und demnach auch neue Verfahrenstechniken mit sich bringen wird. Als Bei- spiel sei hier die Entwicklung des Schaumverfahrens in der Hausschwammbekämpfung genannt, ein reines Oberflä- chenverfahren. Niemals käme einem Handwerks- profi der Gedanke, dass eine schwammbefal- lene Ziegelstein- wand > 24 Zenti- meter Dicke durch das Auf- tragen einer Schaumschicht auch gleichzeitig der Abschluss einer Schwammbekämpfung wäre. Vielmehr ist diese Maßnahme nur ein Glied in der Kette der notwendigen Arbeitsvorgänge – so, wie es in der Norm festge- schrieben ist. Ich bin auch ganz sicher, dass Ihre dänischen Ge- schäftspartner über das deut- sche Normenwerk sehr gute In- Schützen & Erhalten · September 2001 · Seite 9

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