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Schützen & Erhalten · März 2001 · Seite 17 Ein wesentlicher Vorteil ist unbestritten, dass Dichtungs- schlämmen zementgebunden und deshalb unempfindlich sind beim Auftrag auf porenge- sättigten, durchfeuchteten, mineralischen Untergründen. Dichtungsschlämmen kommen bevorzugt auf Flächen zum Ein- satz, bei denen zum Beispiel aus den vorgenannten Gründen an- dere Abdichtungssysteme nicht möglich sind. Unterschieden werden mine- ralische, also starre und flexi- ble Dichtungsschlämmen, die sowohl im Neu- sowie auch im Altbau für die unterschiedlich- sten Abdichtungsaufgaben ein- gesetzt werden. Einige Beispiele dafür sind: – Abdichtung von erdbe- rührten Bauteilen – Vertikalabdichtung des spritzwassergefährdeten Sockelbereiches – Horizontalabdichtung des Wandfußpunktes – Abdichtung gegen von in- nen drückendes Wasser – Abdichtung gegen zeit- weise von innen einwir- kendes Wasser während der Bauphase – Abdichtung auf Balkonen unter Fliesen – Zwischenabdichtung zwi- schen Untergrund und ge- planter auszuführender Abdichtung – Nachträgliche Innenab- dichtung gegen von außen einwirkendes Wasser (Bo- denplatte und Wände) Als Standardprodukt haben sich Dichtungsschlämmen wie selbstverständlich bei der Aus- kleidung und Sanierung von Frischwasserbehältern durchge- setzt. Daneben hat sich über die Jahre ein Anwendungsbereich entwickelt, für den man ganz einfach die vielfachen Vorteile der Dichtungsschlämmen nutzt: Die Fassaden-Schlämmverfu- gung. Hier handelt es sich um ein Sanierungssystem für be- schädigte und wasserdurchläs- sige Fugen in Verblendfassaden aus hochfesten Ziegeln. Dabei wird bei der Sanierung von Sichtmauerwerk auf die Fugen- erneuerung durch Ausstemmen und Nachfugen mit der Fugen- kelle verzichtet. Stattdessen wird die gesamte Fassade mit einer Spezial-Dichtungsschläm- me eingerieben. Die Schlämm- verfugung funktioniert im Prin- zip wie die Verfügung nach dem Verfliesen und erreicht ein Er- gebnis wie etwa im Badezim- mer: Wasserdichte Flächen. Bei der Erfindung der neu- en Methode zur Betonabdich- tung hatte der Chemiker Lau- ritz Jensen nicht im Entfernte- sten ahnen können, welche neuen Einsatzgebiete sich in den folgenden Jahren aus dem ste- ten Gedankenaustausch zwi- schen den gewerküberschreiten- den Bautenschützern und der Industrie entwickeln würden. Aber nur deshalb, weil es Van- dex gibt. Vandex ist die Mut- ter aller Dichtungsschlämmen. Belegt ist dies zum Beispiel durch die Regelwerke – Richtlinie für die Planung und Ausführung von Ab- dichtungen erdberührter Bauteile mit flexiblen Dichtungsschlämmen – Richtlinie für die Planung und Ausführung der Ab- dichtungen von Bauteilen mit mineralischen Dich- tungsschlämmen, für die unter anderem der Deut- sche Holz- und Bautenschutz- verband e.V. maßgeblich als Ver- fasser und Herausgeber zeich- net. In der Tat, wenn es keine Alternative gibt, ist die Dich- tungsschlämme nicht selten ein wirtschaftlicher Problemlöser. DIE FACHBEREICHE Bauten- und Gewässerschutz die Überarbeitung der DIN 18 195 dar. Auch dieser Her- ausforderung wird sich der Landesverband Hamburg und Schleswig-Holstein stellen. Heute sind Dichtungs- schlämmen für den versierten Bautenschützer ein unverzicht- bares Standardprodukt, mit dem viele kleine und große Proble- me des täglichen Baugeschehens gelöst beziehungsweise Lösun- gen erst ermöglicht werden. So kann mit Fug und Recht behaup- tet werden, dass die neugieri- gen Bautenschützer daraus im- mer wieder zusätzliche spezi- elle Anwendungsbereiche entwickelt, erschlossen und der Industrie zugeliefert haben. Trinkwasserbehälter-Beschichtungen müssen hohen hygienischen Standards entsprechen und gleichzeitig die Bausubstanz schützen. Ziegel- Schlämmverfugung

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