S&E Glossary
Praxis Kartierung der Feuchtigkeitsbelastung einer Kellerwand vor und nach dem Einbau eines Entfeuchtungsputzes Auftrag: Durchführung von Kontrollmessungen der Feuchtigkeitsbelastung der mit einem Entfeuchtungsputz verputzten Kelleraußenwände und Bewer- tung der eingetretenen Veränderungen der Feuchtigkeitsbelastung und des optischen Zustandes der Putzoberfläche. Ziel: Es handelt sich um einen Gebäudekomplex eines Wohnungsunter- nehmens mit sanierten Außenanlagen. Eine Freilegung der Außenwand- oberflächen ist in den nächsten Jahren nicht vorgesehen. Ziel ist, einen optisch tragbaren Zustand der Kellerwandoberflächen für einen längeren Zeitraum, ohne eine Erneuerung der Vertikalabdichtung, herzustellen. Untersuchungszeitraum: Ausgangsfeuchtigkeit der Versuchswand mit alter geschädigter Putzo- berfläche (siehe Bild 1) am 03. 06. 2010 und am 30. 11. 2010 Kontrollmessungen auf der neuen Putzoberfläche: – 1. Kontrollmessung am 18. 08. 2011 – 2. Kontrollmessung am 06. 06. 2012 – 3. Kontrollmessung am 29. 07. 2015 Die Feuchtigkeitsmessungen wurden mit dem Messgerät MOIST 200 der Firma hf sensor GmbH Leipzig durchgeführt. Für die Messungen wurde die Geräteeinstellung Mauerziegel gewählt. Die Änderung der Feuchtig- keitsbelastung der Kellerwand wurde sowohl an der Oberfläche als auch in der Wandtiefe gemessen. Im nachfolgenden Text wurde nur die Feuch- tigkeitsbelastung in der Wandtiefe dargestellt. 1. Versuchswand Weitere Angaben zum Ausgangszustand: – Kellereintauchtiefe ca. 110 cm – Bis in eine Raumhöhe von 126 cm war ein alter Sockelanstrich an- gebracht. – 18 cm oberhalb des Fußbodens befindet sich eine alte Horizontal- sperre. – Die Außenwand wurde aus Ziegelmauerwerk errichtet. Putzaufbau alt: – Schlämme bzw. dünner Anstrich auf der Ziegeloberfläche. – ca. 1 cm dicker und stark sandender Unterputz. – ca. 0,5 cm dicker Kalk/Zementputz als oberste Putzschicht. Weitere Angaben zum Gebäude standen dem Berichtsverfasser nicht zur Verfügung, eine Zustandsanalyse wurde nicht beauftragt. 2. Ausgangskontrolle der Wandfeuchtigkeit vor der Anbringung eines Entfeuchtungsputzes (siehe Bild 1) Die Giebelwand wurde in Planquadrate eingeteilt. Aufgrund des op- tischen Erscheinungsbildes besitzt die Kelleraußenwand entweder keine bzw. eine nicht mehr wirksame Feuchtigkeitssperre, d. h. entsprechend der Witterung ist mit einer Änderung der Feuchtigkeitsbelastung zu rechnen. Aus diesem Grund wurde die Ausgangsfeuchtigkeit der Wand zu zwei jah- reszeitlich unterschiedlichen Zeitpunkten gemessen. Die erste Messung erfolgte am 03.06.2010, die zweite Messung erfolgte am 30.11.2010 (un- mittelbar vor der Putzerneuerung). Messung vom 03.06.2010 mit der alten Putzoberfläche (siehe Bild 1) Folgende Messwerte konnten ermittelt werden: Messung der Feuchtigkeit in der Wandtiefe am 03. 06. 2010. Was ist zu erkennen: – Erhöhte Feuchtigkeit am Fußboden/Wandanschluss unterhalb der sich in ca. 18 cm Höhe befindenden Horizontalsperre (rote Linie). – Ein Großteil der Feuchtigkeit dringt in den Spritzwasserbereich ein. Messung vom 30.11.2010 mit der alten Putzoberfläche (siehe Bild 1) Messung der Feuchtigkeit in der Wandtiefe am 30. 11. 2010. Schützen & Erhalten · Dezember 2015 · Seite 28 Bild 1: Optischer Zustand der Wandoberfläche der Giebelwand vor der Putz erneuerung im Jahr 2010 sowie Koordinaten für die Feuchtigkeitsmessung. (Messraster 30×30 cm)
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy OTg3NzQ=