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Infektionen durch Schimmelpilze innerhalb die- ser Personengruppe haben schlech- te Prognosen, sodass hier weitrei- chende Vorsorgemaßnahmen not- wendig sind. Wie das im Einzelnen zu realisieren ist, hat das Robert Koch-Institut in einer Broschüre zur Gestaltung des Wohnumfeldes immunsupprimierter Personen zu- sammengefasst (5, 8). Im Gegensatz dazu ist der Immunkompetente, also der normalgesunde Durchschnitts- bürger, durch eine Infektion so gut wie nicht gefährdet. Auch Schwan- gere sind nicht stärker gefährdet, eine Schimmelpilzinfektion zu erlei- den. Gleiches gilt für Neugeborene und Kleinkinder, wobei hier Früh- chen und Kinder mit Mukoviszidose ausgenommen sind, die ein höheres Risiko tragen (6). Vergiftungserscheinungen sind bei Schimmelpilzbefällen in Innen- räumen als Folge einer Baustoff- besiedlung eher unwahrschein- lich. Schimmelpilze können zwar nennenswerte Toxine produzieren, müssen es aber nicht zwangsläu- fig tun. Auch die Toxinbildung ist von äußeren Einflüssen abhängig. Weil z. B. die Lebensbedingungen nicht stimmen oder es der Serotyp (Variationen in der Art) gar nicht vorsieht. Mykotoxine werden durch die Hyphen in das Substrat, also an den Baustoff abgegeben. Auf- nahmepfad wäre ein Kontakt über die Schleimhäute, Haut oder über Nahrung. Eine Inhalation ist sehr unwahrscheinlich, auch wenn beim Kawasaki-Syndrom (Intoxikation mit Toxinen der Hefe Candida albi- cans) eine Übertragung durch die Luft vermutet wurde. Inhalatorische Aufnahme dürfte eher bei Endotoxi- nen in der Abwasserwirtschaft oder Mykotoxinfreisetzung in der Land- wirtschaft eine größere Rolle spie- len (Organic Dust Toxic Syndrome ODTS). Im Innenraum ist es wahr- scheinlicher, produktionsbedingt mit Toxinen belastete Lebensmit- tel (z. B. Aflatoxin bei Nüssen) zu konsumieren. Eine Intoxikation ist im Sanierungsfall ebenfalls nahezu unwahrscheinlich, es sei denn, es wird eklatant gegen die Baustellen- hygiene verstoßen (11). Was aber den Großteil der Er- krankungen ausmacht, sind Sen- sibilisierungen und Allergien. Wie bereits ausgeführt, kann es jeden treffen, ohne dass im Vorfeld auszu- machen ist, wer, wann und warum. Daher ist in der Bewertung mög- licher Gesundheitsgefährdungen die sensibilisierende Wirkung in den Vordergrund gerückt. Insbesondere in der Schimmelschadensanierung. Der hier praktizierte Arbeitsschutz dient auch zur Vermeidung der sehr seltenen, aber fast ausschließlich am Arbeitsplatz auftretenden exo- genallergischen Alveolitis (EAA= Hypersensitivitätspneumonie). Aus- gelöst wird diese Erkrankung durch eine wiederholte Exposition gegen- über sehr hohen Sporenkonzentrati- onen um 106 bis 1010 Sporen/m3, wie sie im Innenraum ausschließ- lich bei Sanierungsarbeiten in den Gefährdungsklassen 1, 2 und 3 der BG Bau zu erwarten sind (9). Eine dauerhafte Sporenexposition kann die EAA in eine Lungenfibrose über- führen und damit zu spezifischen Berufserkrankungen wie der Far- merlunge. Eine milde Verlaufsform, die sich auch wieder vollständig zurückbilden kann, ist die Mucous Membrane Irritation, MMI (6, 7). Bewertung einer Gesund- heitsgefährdung Auf der einen Seite können Schimmelpilze tödlich verlaufende Infektionen auslösen, auf der ande- ren Seite ist der Immunkompetente bei Innenraumbelastungen so gut wie gar nicht infektionsgefährdet. Sensibilisierungen kann sich aber jeder erwerben, die Wahrschein- lichkeit einer Sensibilisierung ge- genüber Schimmelpilzen und Be- gleitorganismen ist in Wohnungen mit sichtbarem Schimmelpilzbefall erhöht. Und bei sehr hohen Bela-
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