S&E Glossary

Fachbereiche Holzschutz Mulmbock [Ergates faber L.] Dieser Bockkäfer gehört, neben dem Großen Eichenbock, zu den größten ein- heimischen Bockkäferarten. Mit seinem über 5 cm langen und wuchtigen Körper übertrifft er sogar den Großen Eichenbock. In der freien Natur erfüllt der Käfer eine sehr wichtige Aufgabe. In dem bereits durch Fäulnis zerstörten Holz minieren die Larven und verwandeln es letztendlich zu Mulm – daher der deutsche Name. Der Käfer steht unter Naturschutz. Biologie und Lebensweise Der Mulmbock ist ein ausgesprochener Na- delholzzerstörer (z. B. Kiefer, Lärche, Fichte). Dabei befällt er ausschließlich abgestorbenes Holz. Bevorzugt sind dies im Wald verrottende Stöcke (Baumstubben) oder aber Pfähle und Lei- tungsmasten im Erdbereich. Voraussetzung für einen Befall ist eine sehr hohe Holzfeuchte. Das Optimum liegt bei 55 bis 60%. Bevorzugt wer- den dabei sonnenbeschienene warme Bereiche, da das Temperaturoptimum während der Larven- entwicklung bei ca. 30 °C liegt. Die im bereits durch Pilze vorgeschädigtem Holz minierenden Larven können nach [1] eine Länge von 12 cm erreichen und sind bis Fin- gerdick. Das Weibchen kann über 200 braune Eier ein- zeln oder in Haufen in Holzspalten bzw. Holzrisse etwa 2 bis 3 cm tief ablegen. Jedes einzelne Ei ist ca. 3 mm lang und kann daher mit bloßem Auge leicht erkannt werden. Nach etwa ½ bis 1Monat schlüpfen die Junglarven und bohren sich sofort in das Holz. Dabei wird die Schlupf- zeit stark von der Temperatur beeinflusst. Die Fraßtätigkeit beschränkt sich bei Farb- kernhölzern hauptsächlich, unter Beibehaltung der Holzoberfläche, auf den Splintholzbereich. Bei Reifholzarten kann der gesamte Holzkörper zerstört werden. Dabei wird die Entwicklung der Larven entscheidend von den Klimabedingungen (Bild 1 und 2) und dem Nährsubstrat beein- flusst. Das Larvenstadium kann etwa 3 bis 6, im Durchschnitt 4 Jahre dauern. Die Larven stellen nach[2] unterhalb von 20% Holzfeuchte (bei Ei- larven sind dies 14% Holzfeuchte) ihr Wachstum ein. Je älter die Larven werden, umso mehr sind diese auf pilzgeschädigtes Holz angewiesen. Ähnlich wie beim Hausbock, verpuppen sich die Larven unmittelbar unterhalb der Holzober- fläche. Nach etwa 3 bis 4 Wochen brauchen sie sich nur durch eine papierdünne Holzoberfläche zu nagen. Dabei hinterlassen sie ein ovales und an den Rändern ausgefranstes Schlupfloch von etwa 2,0 bis 2,5×1,0 bis 1,5 cm Größe (Bild 3). Die schlüpfenden Käfer sind sehr lichtscheu und suchen in der Umgebung schnell Deckung. Die in den Sommermonaten (von Mitte Juli bis Aug./Sep.) ausschwärmenden Käfer leben etwa 3 bis 4 Wochen. Das Weibchen ist kleiner als das Männchen. Letzteres ist dadurch gekennzeichnet, dass es bronzefarben ist und am Halsschild durch eine glatte Struktur mit zwei Höckern auffällt. Demgegenüber ist das Weibchen weitaus kleiner und deren Halsschild runzlig gestaltet (Bild 4). Die Färbung ist schwarz. Es schreibt für Sie: Dipl.-Ing. Ekkehard Flohr Fachbereichsleiter Holzschutz An der Hohen Lache 6 · 06846 Dessau Telefon: (0340) 6611884 Telefax: (0340) 6611885 E-Mail: flohr@dhbv.de KULBA Bauchemie I 91522 Ansbach I Tel. +49(0)981 9505-0 I www.kulba.de Herzlichen Dank all unseren Freunden und Kunden für Ihr Vertrauen, Ihre Treue und die angenehme Zusammenarbeit in diesem Jahr. ...und ein gutes neues Jahr! Ihnen und Ihren Familien ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest sowie viel Glück, Gesundheit und Erfolg für 2015. Schützen & Erhalten · Dezember 2014 · Seite 11

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