S&E Glossary
Fachbereiche Bautenschutz Regelwerk aktuell – für Sie gelesen Gelbdruck des WTA-Merkblatts E-4-10 „Bohrlochinjektionen“ liegt überarbeitet vor Die Wissenschaftlich-Technische Arbeits- gemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V. (WTA) stellt die Überarbeitung des Merkblattes 4-4-04/D mit dem Gelbdruck E-4-10 „Injektionsver- fahren mit zertifizierten Injektionsstoffen gegen kapillaren Feuchtetransport“ der Fachwelt vor. Der Entwurf des WTA-Merkblattes E-4-10 hat folgende Inhalte: 1 Anwendungsbereich und Ziele 2 WTA-Injektionsstoffe und Wirkprinzipien 3 Voruntersuchungen, Fachplanung und Probeinjektion 4 WTA-Mauerinjektion 5 Flankierende Maßnahmen 6 Qualitätskontrollen am Bauwerk 7 Zertifizierung und Fremdüberwachung 8 Konformitätsüberwachung des Injektions- stoffes 9 Stellungnahme der WTA über die Wirksam- keit elektrophysikalischer Verfahren zur Mauerentfeuchtung 10 Literaturverzeichnisse – A: Eignungsnachweise für WTA-Injek tionsverfahren – Anlage 1: Produktprofil von Injektions stoffen in tabellarischer Form – Anlage 2: Formblatt zur Dokumenta tion von Injektionsarbeiten Nicht nur die Nummer des Merkblattes 4-10 hat sich geändert, bereits der Titel weist auf die Dienstleistungsmarke der WTA hin. „Zur Vor- beugung eines unerlaubten Gebrauches hat die WTA sowohl die Buchstabenfolge ‚WTA‘ als auch die Dienstleistungsmarke ‚WTA‘“ beim Deutschen Patentamt eintragen lassen. Der Geltungsbereich des Regelwerkes wurde konkretisiert: „Dieses Merkblatt befasst sich mit der Mauerinjektion zur nachträglichen Reduzierung kapillar aufsteigender Feuchtigkeit.“ Der Erfolg der Maßnahme ist im Wesentlichen von der „richtigen Planung“ und der „sorgfältigen Ausführung“ mit von der WTA überprüften und „zertifizierten In- jektionsstoffen“ abhängig. Die Prüfkriterien „zur Beurteilung der Wirksamkeit der einzelnen In- jektionsstoffe“ werden mit den entsprechenden Anwendungsgrenzen beschrieben, um „markt- übliche Injektionsstoffe“ bezüglich ihrer Eigen- schaften und Anwendungsbereichen klassifizieren zu können. „Die von der WTA geprüften und mit der Dienstleistungsmarke zertifizierten Injektions- stoffe mit den dazugehörigen Auszügen aus den Prüfberichten werden im Internet unter www.wta . de veröffentlicht.[…] Der vollständige Prüfbericht, auf dessen Basis der WTA-Zertifizierungsausschuss entschieden hat, kann beim Antragsteller angefor- dert werden.“ Planern und Ausführungsbetrieben wird durch standardisierte Prüfungen die Beurtei- lung und Auswahl des Injektionsstoffes und der Verfahrenstechnik ermöglicht. Selbstverständ- lich werden die flankierenden und die Qualität sichernden Maßnahmen beschrieben, um den „Feuchtetransport über die kapillaren Porenkanäle soweit herabzusetzen, dass das Mauerwerk ober- halb der Injektionszone möglichst die sogenann- te Ausgleichsfeuchte erreicht, die die vorgesehene Nutzung ermöglicht.“ Der Zertifizierungsausschuss überprüft zusätzlich die Verarbeitungshinweise der Technischen Datenblätter auf „Übereinstimmung und Vollständigkeit gegenüber der durchgeführten Wirksamkeitsprüfung. Bei fehlender Übereinstim- mung wird kein WTA-Zertifikat erstellt.“ Grundsteine des Erfolges von Mauerinjekti- onen gegen kapillar aufsteigende Feuchtigkeit mit zertifizierten Injektionsstoffen sind die de- tailliert beschriebenen Voruntersuchungen, die im Rahmen der Bauzustandsanalyse durch einen „unabhängigen sachkundigen Fachplaner“ zu er- folgen haben. Die planerischen Vorgaben sind, so wird es im Merkblattentwurf 4-10 unter „3.4 Pro- beinjektionen“ gefordert, an einem „repräsentativ ausgewählten Mauerwerksprüffeld“ auf „Überein- stimmung zwischen planerischer Vorgabe und bau- praktischem Befund“ zu überprüfen! Die Planung und die Ausführung darf nur von Fachplanern und Fachbetrieben mit „nachgewiesenen Erfahrungen in der Behandlung von salz- und feuchtigkeitsbe- lastetem Mauerwerk und WTA-zertifizierten Injek- tionsstoffen ausgeführt werden.“ Die Qualifikation kann durch „Teilnahmenachweise an Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen (Lehrveranstal- tungen der WTA-Akademie zur WTA-Mauerinjektion bzw. DHBV-Akademie) und Benennung von nach- prüfbaren Referenzobjekten“ nachgewiesen wer- den. Die Applikationsverfahren der „Drucklosen Injektion“ und der „Druckinjektion“ werden in gewohnter, allgemeiner Art beschrieben und mit Prinzipskizzen schematisch dargestellt. Die Bohr- lochinjektion darf nicht zur Beeinträchtigung der Standsicherheit führen. „Es ist sicherzustellen, dass durch die Bohrlochabstände und die Minderung des Mauerwerkquerschittes (Bohrlochabstand min. 10cm, max. 12,5cm) die Standsicherheit nicht ge- fährdet wird.“ Die Ausführung betreffenden Rand- bedingungen und Verarbeitungsparameter sind zu dokumentieren. Hierfür wurde zur Qualitätssiche- rung das Ausführungsprotokoll als Formblatt zur Dokumentation von Injektionsarbeiten überarbei- tet und dem Merkblatt als Anlage beigefügt. Der Erfolg der Injektion gegen kapillar aufsteigende Feuchtigkeit einschließlich möglicher flankie- render Maßnahmen „ist dann gegeben, wenn das Planungsziel im vorgegebenen Zeitraum erreicht wurde. Wenn nicht anders vereinbart, gilt ein Zeit- raum von zwei Jahren.“ Das WTA-Merkblatt E-4-10 „Injektionsver- fahren mit zertifizierten Injektionsstoffen gegen kapillaren Feuchtetransport“ ist in der Ausga- be 02.2013/D beim Frauenhofer IRB Verlag mit ISBN: 978-8167-9114-0 erhältlich. Bestellungen an Postfach 80 04 69; D-70504 Stuttgart oder E-Mail: irb@irb.frauenhofer.de − www.baufach information.de sind möglich. Die Einspruchsfrist des Merkblattentwurfs E-4-10 endet am 30. 04. 2014. Vor Ablauf der Einspruchsfrist können Änderungswünsche an den Leiter der Arbeitsgruppe 4-10 Dr.-Ing. DetlefHonsinger gesandt werden. Adresse: INTEC AACHEN Ingenieur- und Sachverständigenbüro für das Bauen im Bestand Dr. Honsinger e. K.; Telefon: (0 2241) 9744450; Telefax: (02241) 97 444 57; E-Mail: post@intec-aachen.de; Internet: www.intec-aachen.de . Schützen & Erhalten · Dezember 2013 · Seite 16
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