S&E Glossary

Fachbereiche Schimmelpilze Was soll beprobt werden? Was will ich wissen? Was nehme ich dazu Worauf muss ich achten Was bekomme ich als Ergebnis? Nicht eindeutig befallene, aber z. B. feuchte Oberfläche, nicht befallene Oberflächen im Sanierungsbereich Befall oder Kontamination? Klebefilm Bei sehr rauen Oberflächen nur ein­ geschränkt nutzbar Myzel vorhanden – Befall, nur Sporen – Kontamination Feststellung, was tatsächlich und wieweit ausgebaut werden muss Materialprobe Bei sehr rauen und porösen Oberflächen Befallene Oberflächen Ausbreitung des Befalls Wie stark ist der Befall? Muss nicht beprobt werden, Bewertung nach befallener Fläche! Besondere Arten nachweisbar? Klebefilm Ggfs. mehrfach abziehen z. B. gezielter Nachweis von Stachybotrys sp. Materialprobe Bei sehr rauen und porösen Oberflächen Sind tiefere Schichten betroffen? Materialprobe Möglichst im Querschnitt intakte Probe, keine Schabproben Nachweis der Einwanderung von Hyphen in die Materialtiefe, Angabe ggfs. in mm Fußbodenaufbau, z. B. Estrichdämmschicht Ausbau erforderlich? Fäkalkeime im Bauteil? Materialprobe Mikroskopische Analyse, z. B. in Anlehnung an VDI 4253-4E Pilze, Bakterien und Sporen pro cm² Oder halbquantitativ: kein Befall, geringfügig befallen, stark befallen (Vergleich mit UBA-Richtwerten) Kultivierung KBE pro Gramm zum Vergleich mit UBA-Richtwerten, Nachweis von Fäkalkeimen Sanierungskontrollmessungen: Innenraumluft Gereinigte Oberflächen, teilsanierte Bereiche, freigelegtes Mauerwerk Feinreinigung erfolgreich? Partikelsammlung (kann durch Luft- keimsammlung ergänzt werden) Vor Abbau der Ab- schottung, vor Zu- tritt anderer Gewerke Vergleich der Gesamtsporen- und Partikelzahlen sowie einzelner Gattungen im Vergleich zur Referenzmessung Luftkeimsammlung Vor Abbau der Abschottung, vor Zutritt anderer Gewerke NICHT nach Raumluftdesinfektion anwenden!!! Vergleich Gesamt-KBE sowie der KBE einzelner Gattungen im Vergleich zur Referenzmessung Entfernung des Befalls auf bau­ übliches Maß? Klebefilm Glatte Oberflächen nach Desinfektion nur einmal abziehen Nur vereinzelt Sporen und Myzelbruch – erfolgreich Deutlich erkennbare Reste von Myzelien, starke Kontami­ nation mit Sporen – nicht erfolgreich Vergleich vorher/nachher Materialprobe Bei sehr rauen und porösen Oberflächen Nach Desinfektion sammenarbeit mit einem Labor hilfreich sein, die eigenen Arbeitsleistungen zu verbessern, indem durch die (interne) Diskussion der Messergebnisse die Aufmerksamkeit auf Arbeitsschritte gelenkt wird, welche bisher nicht so tief im Bewusstsein des Ausführenden verankert waren. Um es kurz zu machen: Wer einmal auf einem Partikelsamm- ler seine eigene „Drecksspur“ unterm Mikroskop verfolgen konnte, wird das nächste Mal putzen wie ein Weltmeister. Die hier vorgestellten Verfahren sind nicht nur Empfehlungen des DHBV. Auch in der Richt- linie der Versicherer (VdS 3151/Entwurf) ist vor- gesehen, dass Sanierungskontrollmessungen vor- genommen werden sollen, wobei auch hier die Partikelsammlung empfohlen wird. Klebefilmprä- parate übrigens auch. Ein kurzer Überblick über die hier beschrie- benen Methoden und deren Anwendung ist in der Tabelle1 dargestellt. Diese Darstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Literatur 1) Handlungsempfehlung zur Beurteilung von Feuch- teschäden in Fußböden, 2013, Umweltbundesamt Dessau. 2) Entwurf: Richtlinien zur Schimmelpilzsanierung nach Leitungswasserschäden (VdS 3151), 2013. 3) Leitfaden zur Vorbeugung, Untersuchung, Bewer- tung und Sanierung von Schimmelpilzwachstum in Innenräumen, Umweltbundesamt Berlin 2002. 4) BGI 893: Gefährdungsbeurteilung für biologische Arbeitsstoffe bei Arbeiten auf Deponien, BG Bau Berlin 2002. 5) Constanze Messal: Die unsichtbare Gefahr? Mikrosko- pische Einblicke in Archäologie und Denkmalschutz und deren Nutzen für den Bestandsschutz Teil 1, in: ARCONIS 01/2004. 6) Constanze Messal: Die unsichtbare Gefahr? Mikrosko- pische Einblicke in Archäologie und Denkmalschutz und deren Nutzen für den Bestandsschutz Teil 2, in: ARCONIS 02/2004. 7) Leitfaden zur Ursachensuche und Sanierung von Schimmelpilzwachstum in Innenräumen, Umwelt- bundesamt Berlin 2005. 8) Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten bei der Arbeit (Arbeitsschutzgesetz –ArbSchG). 9) Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen (Bi- ostoffverordnung –BioStoffV). 10) BGI 805: Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen in der Metallindustrie, VMBG Düsseldorf 2009. 11) Norbert Becker et al.: Merkblatt 01/10/S: Fachge- rechte Schimmelpilzbeseitigung in Innenräumen, DHBV e.V. Köln 2010. 12) Dirk Heller: Umweltmedizinische Bewertung von Bi- oaerosolen aus Tierhaltungsbetrieben, LANUV NRW 2011. 13) TRBA 405: Anwendung von Messverfahren und tech- nischen Kontrollwerten für luftgetragene Biologische Arbeitsstoffe, Bundesarbeitsblatt 2006. 14) TRBA 220: Sicherheit und Gesundheit bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen in abwassertech- nischen Anlagen, Bundesarbeitsblatt 2010. 15) BGI 858: Handlungsanleitung Gesundheitsgefähr- dungen durch biologische Arbeitsstoffe in der Ge- bäudesanierung, BG Bau 2006. 16) VDI 4253 Blatt 4 (E): Bestimmung der Gesamtzellzahl durch Fluoreszenzanalyse nach Färbung mit DAPI. Tabelle 1: Probennahme leichtgemacht: Methodenkonzept während und nach der Sanierung für Ausführende. Schützen & Erhalten · Dezember 2013 · Seite 24

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