S&E Glossary
Fachbereiche Bautenschutz Nach der Musterbauordnung (MBO) §13 sind Bauwerke und Bauteile so anzuordnen, dass durch Wasser, Feuchtigkeit sowie andere chemische, physikalische oder biologische Einflüsse, Gefahren oder unzumutbare Belästigungen nicht entstehen. Abdichtungen im Verbund (AIV) haben sich auf Terrassen, Balkonen, in Nassräumen, Schwimmbädern, Großküchen, Schlachtereien oder Brauereien als flüssig zu verarbeitende Abdichtungsstoffe in Verbindung mit Fliesen- und Plattenbelägen seit Jahrzehnten etabliert. AIV-Systeme können auf Mineralischen Dichtschlämmen (MDS), Polymerdispersionen (D) oder Flüssig- kunststoffen (FLK) basieren. Sie besitzen allgemein bauaufsichtliche Prüfungszeugnisse (abP), um eine sichere Verbindung von Abdichtung und Untergrund sowie Abdichtung und nachfolgendem Bekleidungsstoff sicherzustellen. Die Verbundabdichtung setzt voraus, dass alle Beteiligten (Planer, Sachverständige, ausführende Unternehmen) detaillierte Sachkunde gewerkeübergreifend besitzen. stoffe, wie „nicht rissüberbrückende („starre“) Dichtungsschlämmen, rissüberbrückende („flexi- ble“) Dichtungsschlämmen, Flüssigkunststoffe, Abdichtungen im Verbund mit Fliesen und Plat- tenbelägen gegen von innen drückendes Wasser, d.h. gegen Wasser, das von innen auf die Abdich- tung einen hydrostatischen Druck ausübt“ für die Bemessung und Ausführung aufgenommen. 1) Im ZDB-Merkblatt „Verbundabdichtungen“ − Hinweise für die Ausführung von flüssig zu verar- beitenden Verbundabdichtungen mit Bekleidungen und Belägen aus Fliesen und Platten für den Innen- und Außenbereich − aus August 2012 – werden detailliert die Beanspruchungsklassen, Untergründe, Verarbeitungshinweise und die Art der geeigneten Abdichtungsstoffe beschrieben. Doch wie werden Abdichtbänder fachgerecht ver- arbeitet? In der Fachliteratur, in der Norm oder in den ZDB-Merkblättern sind zu Abdichtbänder zur Thematik der „Verarbeitung von Abdichtbän- dern im Rahmen von Verbundabdichtung (AIV)“ keine aussagekräftigen Informationen zu finden. Auch fehlen in vielen technischen Merkblättern der bauchemischen Materialhersteller konkrete Aussagen zu diesem Thema. Detailabdichtung: Abdichtbänder Abdicht- oder auch oftmals nur Dichtbänder genannt, dienen der Überbrückung kritischer Anschlussbereiche sowie als Detailabdichtung bei Abdichtungsmaßnahmen im Verbund mit keramischen Belag (AIV). Zahlreich werden folgende Abdichtband- typen angeboten: – Trilaminate aus Polyester und Elastomeren – Trilaminate aus Polypropylen und Polyethy- len-Folien – Polyester-Vlies (Laminat) mit Polyurethan- Membrane – Polypropylen-Vlies mit Elastomere-Beschich- tung – Polyester-Vliesträger mit thermoplastischer Elastomere-Beschichtung – Polyester-Gewirke (Netz) mit thermoplasti- scher Elastomere-Beschichtung – Butylkautschuk auf Polypropylen-Vlies Alle oben aufgeführten Abdichtbänder werden in die frische Spachtelmasse eingelegt und anschlie- ßend fehlstellenfrei mit dem Abdichtungsstoff gemäß AbP überspachtelt. Zahlreich sind die Va- rianten, doch nicht jedes Band ist mit jedem Ab- dichtungsstoff kompatibel oder gar applizierbar. Den Angaben des AbPs und der Materialherstel- ler ist Folge zu leisten. Unser Verbandsmitglied Stephan Bongartz ist ö. b. u. v. Sachverständiger der HWK Koblenz für den Bereich Bautenschutz und arbeitete an zahlreichen Regelwerken des ZDB und IVD mit. Er resümiert, dass in der Pra- xis sich 2-komponentige Dichtungsschlämmen (MDS) − rissüberbrückend − und Reaktions- Es schreibt für Sie: Rainer Spirgatis Fachbereichsleiter Bautenschutz Plinderheide 2b, 48291 Telgte Telefon: (05432) 830 Telefax: (05432) 836902 Mobil: (0160) 7163450 E-Mail: spirgatis@dhbv.de Es schreibt für Sie: Stephan Bongartz Gerd Weber GmbH Daimlerstraße 10a, 56070 Koblenz Telefon: (0261) 84162 Fax: (0261) 803346 E-Mail: info@gerdweber.de Homepage: www.gerdweber.de Abdichtungen im Verbund (AIV) − im Detail: Abdichtbänder Missglückte Einbindungen einer Stahlbetonstütze mittels Butylkautschuk-Band auf einer Abdichtungsbahn. Regelwerke Die Bauwerksabdichtungsnorm DIN 18195 beschäftigt sich im Teil 7 mit Abdichtungen ge- gen von innen drückendes Wasser, „d. h. gegen Wasser, das von innen auf die Abdichtung einen hydrostatischen Druck ausübt, z.B. bei – Trinkwasserbehältern, – Wasserspeicherbecken, – Schwimmbecken, Regenrückhaltebecken, im Folgenden auch Behälter genannt, – sowie deren Zu- und Ablaufbauwerke“. Mit der Überarbeitung der DIN im Juli 2009 wur- den die Bauweisen der 80-iger Jahre überarbei- tet und flüssig zu verarbeitenden Abdichtungs- Schützen & Erhalten · März 2013 · Seite 12
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