S&E Glossary

harze zur Verklebung und Einbettung der Ab- dichtbänder bewährt haben. „Bei Dispersionen und 1-komponentigen Dichtschlämmen sind Probleme bei der Trocknung des Abdichtungs- materials innerhalb der Stöße und unterhalb des Abdichtbandes bekannt. Insbesondere bei nicht saugenden Untergründen und beschichte- ten Abdichtbändern ist diese Thematik bekannt. Eine frühzeitige Wasserbelastung kann zusätz- lich oder in Einzelfällen eine vollständige Aus- härtung der Verbundabdichtung behindern und zu Undichtigkeiten führen.“ In den jeweiligen AbPs (Allgemein bauaufsichtliches Prüfzeugnis) gemäß BauregellisteA, Teil 2, wird die Eignung des Abdichtungsproduktes nachgewiesen. Zum Abdichtungsprodukt werden in der sogenannten Kitt-Prüfung auch die Systemkomponenten mit- geprüft. Hierzu gehören u.a. die Abdichtbänder, Formteile und Manschetten für Durchdringungen. Verarbeitung von Abdichtbändern Stephan Bongartz beschäftigte sich bereits im Vorfeld der Kasseler Sachverständigentagung in 2011 mit der Verarbeitung von Abdichtbän- dern im Rahmen von Verbundabdichtungen (AIV). Diese Sachverständigentage werden von der För- dergesellschaft des Deutschen Fliesengewerbes zusammen mit der Deutschen Bauchemie e. V., dem Industrieverband Klebstoffe e.V., dem Indus- trieverband Keramische Fliesen und Platten e.V. sowie der Säurefliesen Vereinigung e.V. veranstal- tet. Für seine Untersuchung wurden 6 Hersteller der Bauchemie/Baustofftechnik angesprochen, von denen 5 Hersteller antworteten und ihre technischen Hinweise detailliert beschrieben. Es folgen Bongartz’ Bewertungen der Aussagen, die seitens der befragten Technischen Abteilungen ergänzend zu den Technischen Datenblättern der Materialhersteller gemacht wurden: Einbettung Alle Materialhersteller beschreiben eine ein- heitliche Verfahrensweise der sach- und fach- gerechten Verlegung ihrer Dichtbänder. Die Ab- Herr Bongartz führt aus, dass es hierzu sehr unterschiedliche Aussagen der Hersteller gebe. Es wird zwischen Beanspruchungsgruppen und Bewegungsaufnahme unterschieden. Auch spielt die Art des Abdichtbandes eine Rolle. Auszugs- weise Kommentare seien Folgende: – Hersteller Nr. 1: „Vollflächige Überarbeitung generell“. – Hersteller Nr. 2: „Dehnzonen auf keinen Fall überspachteln“. – Hersteller Nr. 3: „Überspachtelung nicht sinnvoll“. – Hersteller Nr. 4: „Angebotene Bänder weisen keine Dehnzone auf“. – Hersteller Nr. 5: „Überlappung von 1 cm auf die vliesfreie Zone bei dem zweiten Mate- rialauftrag“. Verlegung schlaufenförmig? Herr Bongartz, ist eine schlaufenförmige Verlegung technisch umsetzbar? Welche Vor- und Nachteile weist diese Konstruktion auf und wie werden die Hauptbewegungszonen in den Ecken ausgebildet? Fast alle Hersteller waren sich in diesem Punkt einig, dass die Schlaufenbildung in den meisten Fällen vernachlässigt werden kann, bzw. nicht erforderlich ist. Es wird u.a. auf die Querelastizität des Abdichtbandes verwie- sen. In Bereichen mit hoher Beanspruchung, wie z. B. im gewerblichen Bereich oder bei Dehnungsfugen, empfehlen einige Herstel- ler einen schlaufenförmigen Einsatz der Ab- dichtbänder bei konstruktiver Voraussetzung mit Einschränkungen im Eckbereich. Lediglich ein Hersteller empfiehlt eine schlaufenförmige Verlegung der Abdichtbänder, jedoch ohne die Eckbereiche, da es in diesen Bereichen tech- nisch nicht möglich und nicht notwendig sei. Auf die Problematik der nachträglichen Verfül- lung der Schlaufe mit Dünnbettmörtel weist nur ein Hersteller hin. Stephan Bongartz stellt nach detaillierter Auswertung der getätigten Aussagen fest: Fachbereiche Bautenschutz dichtbänder werden in der ersten Schicht des flüssig aufzutragenden Abdichtungsstoffs ein- gelegt oder im Vorfeld auf den vorbereiteten Untergrund mit diesen eingebaut. Anschließend erfolgt eine Überarbeitung der Abdichtbänder. Die Überlappung auf die Abdichtbänder beträgt herstellerabhängig 5 bis 10 cm. Formteile Sind Formteile wie z. B. Innen- und Au- ßenecken zwingend erforderlich? Formteile wie z. B. vorgefertigte Innen- und Außeneckenwaren sind nur für zwei Hersteller zwingend erforderlich, die anderen Hersteller empfahlen lediglich den Einbau von Formteilen. Ein Hersteller gab zu bedenken, dass für eine zwingende Vorgabe für den Einbau von Formtei- len entsprechende Formteile in jeder möglichen Geometrie liefer- und produzierbar sein müssten. Klebeschichtdicken Stephan Bongartz, können Sie Material- schichtdicken bzw. die Beschaffenheit des Klebebettes beschreiben? „Eine generelle Materialschichtdicke zur Einbettung und zwischen den Abdichtbändern wurde auf meine Anfrage von keinem Herstel- ler vorgegeben.“ Praxisbewährt sollte die Kle- beschicht gleichmäßig und deutlich erkennbar sein. Für die Einbettung des Abdichtbandes sind folgende Formulierungen von den Herstellern genannt worden: – „Vollflächig“ und „Fehlstellenfrei“ – „Vollsatt“ und „Gleichmäßig“ – einheitliche und sichtbare Schichtstärke – gleichmäßiger Auftrag und deutlich erkenn- bar Vollflächige Überarbeitung? Sind Abdichtbänder vollflächig zu über- arbeiten? Sollte die Dehnzone nicht besser ausgespart werden, wie z.B. bei der Kopffuge am Beckenumgang? Begrenzte Adhäsionshaftung in der Überlappungszone der Abdichtbänder. Nicht ausgehärtete Dispersionsabdichtung nach 7 Tagen unterhalb der Elastomere-Bänder. Schützen & Erhalten · März 2013 · Seite 14

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