S&E Glossary
Schützen & Erhalten · Dezember 2019 · Seite 16 Martin, wie ist das Ziel für das Füllen von Rissen bzw. Hohlräumen zu beschreiben? Da hat sich seit meinem SIVV-Schein, den ich vor einer Ewigkeit am Lehrbauhof Lauterbach ablegte, nicht viel geändert. – Schließen von Rissen bzw. Hohlräu- men zum Verhindern des Eindrin- gens korrosionsfördernder Stoffe – Abdichten von riss- bzw. hohl- raumbedingten Undichtigkeiten – Dehnfähiges Verbinden durch be- grenzt dehnfähige Verbindung von beweglichen Rissflanken – Kraftschlüssiges Verbinden mit Herstellen einer zug- und druck- festen Verbindung in Rissen und Hohlräumen. Welche Gerätetechnik ist zur Injektion erforderlich und welche Voraussetzungen müssen sie Deines Erachtens erfüllen Martin? Injektionsgeräte, ich sage auch gern Pumpentechnik, sollten das mit geeigneter Mischtechnik aufbereitete Material, den Rissfüllstoff, bis zum Packer fördern. Der Packer ist das Übergangsstück zwischen Injektionsgerät und Bauteil selbst. Hierbei müssen die Injektionsgeräte folgenden Anforderungen gerecht werden: – Sie zeichnen sich aus durch eine einfache Bedienung und Funktions- fähigkeit – Die Geräte weisen eine geringe Störanfälligkeit auf – Der Injektionsdruck ist regel- und begrenzbar je nach Rissfüllstoff, Bauteilbeschaffenheit und dem Einsatzbereich – Den Vorgaben des fachkundigen Planers ist Folge zu leisten – Permanente Kontrolle des Injekti- onsdruckes während des Injekti- onsprozesses muss sichergestellt werden – Die einfache Reinigung und War- tung runden die Funktionsfähigkeit der Pumpentechnik ab. Kannst Du uns bitte noch die Pumpen- technik näher beschreiben? Zur Erreichung der bereits beschrie- benen Ziele für das Füllen von Rissen bzw. Hohlräumen sind unterschiedliche Injektionsstoffe erforderlich, die mit Injektionspumpen verpresst werden. Als Injektionsgeräte für die Hochdruckinjekti- on, von der man bei Druckbereichen >10 bar spricht, sind Membranpumpen und FACHBEREICHE I BAUTENSCHUTZ SIVV-Schein Befähigungsnachweis zum Schützen, Instandsetzen, Verbinden und Verstärken von Betonbauteilen Die Qualifikation steht unter fachlicher Kontrolle des Ausbildungsbeirates Ver- arbeiten von Kunststoffen im Betonbau beim Deutschen Beton- und Bautechnik- Verein e. V., Berlin. Mit bestandener Prüfung erhält der Teilnehmer ein numme- riertes Zertifikat des Ausbildungsbeirates. Der SIVV-Befähigungsnachweis wird im Hinblick auf eine Qualitätssicherung von öffentlichen aber auch zunehmend von privaten Auftraggebern verlangt. In- standsetzungsbaustellen des Bundesministers für Verkehr (Bauwerke im Bereich der Bundesfernstraßen, z. B. Brücken), die nach den „Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen und Richtlinien für Schutz und Instandsetzung von Beton- bauteilen“ (ZTV-SIB 90) ausgeschrieben sind, erfordern in jedem Fall die ständige Anwesenheit des SIVV-Schein-Inhabers auf der Baustelle. Aber auch im allgemei- nen Hochbau gewinnt die besondere Qualifikation des Baustellenfachpersonals zunehmend an Bedeutung: Dies wird deutlich durch die Richtlinie für Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen (Rili SiB) des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton (DAfStb), die mit dem Erscheinen des vierten Teils 1993 komplettiert wurde. Auch hier (Teil 3) ist der SIVV-Schein als personelle Voraussetzung zwin- gend vorgeschrieben. (2) Siehe www.dhbv.de 1 2
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