S&E Glossary
ten oder Architekten, ist die Kurzversion Fortbildung III ohne Prüfung zugedacht. – Es sind Praxisaufgaben einzubauen, laut UBA ist dazu ein extra Modul vorgesehen. – Es sind qualifizierte/zertifizierte Refe- renten einzusetzen. Auch dazu hat das UBA einige Vorschläge gemacht. Was wir wollen – unser Konzept im Vergleich zum Positionspapier des UBA Ohne weiter in die einzelnen Positionen des UBA-Vorschlag eindringen zu wollen – nicht al- les ist für uns als DHBV ungeprüft auf unsere Seminare und unsere Anforderungen übernehm- bar. So ist in etwas missverständlicher Form dem UBA-Papier zu entnehmen, dass Sachverstän- dige eine Ausbildung vorweisen müssen, die mindestens der Ausbildung der Fachkraft, also der Fortbildung I entspricht. Im Umkehrschluss wäre dann aber die Fachkraft auch Sachverstän- diger, da die Forderung nach der Ausbildung I ja erfüllt wäre. Aus unserer Sicht ist das unan- nehmbar. Ganz klar ist hierbei die Orientierung an der gängigen Definition für Sachverständige heranzuziehen, welche besagt, dass ein Sach- verständiger über die besondere Sachkenntnis verfügen muss, die weit über den allgemein anerkannten Regeln der Bautechnik liegen und zudem den Stand von Wissenschaft und Technik wiedergeben muss. Aus unserer Sicht muss der Sachverständige also weitaus mehr drauf haben, als vom UBA gefordert. Im Gegensatz zum UBA fragen wir uns, ob es notwendig ist die Fachkraft für Schimmelpilz- beseitigung Gutachten schreiben zu lassen. Wir können diese Frage getrost verneinen und dies den Sachverständigen überlassen. Auch eine abgespeckte Version für die Aus- führenden ohne Leitungsfunktion in der Fortbil- dung II lehnen wir ab. Hier zeigt sich deutlich der fehlende Praxisbezug des UBA. Jeder, der schon mal vor Ort eine Schimmelpilzbeseitigung betreut hat, weiß, dass es gerade die Ausführen- den sind, die am besten wissen müssen, was sie da gerade tun, da sie ihre Arbeiten überprüfen, Biologische Grundlagen mikrobiologische Messverfahren Arbeitschutz Bauphysikalische Grundlagen bauphysikalisch chemische Messverfahren Schadenserkennung und Sanierung (und Spezialfälle) Rechtliche Fragen Gutachten praktische Übungen Prüfung Tage Zielgruppe Handwerker mit Leitungs- funktion B B A B B A C C A + ≥ 5 Aufsicht- führende Handwerker C C C C – A – – A (+) ≥ 3 Externe C C C C C C C C C C ≥ 2 Eigenschaften und Vorkommen von Schimmelpilzen und Bakterien (Actinomyceten) Wachstums- voraussetzungen biologische Agenzien bei Schimmelschäden gesundheitliche Gefährdungen durch biologische Agenzien Grundlagen für den Nachweis von Mikroorganismen Nachweis von Mikroorganismen auf Oberflächen, in Materialproben, in Luft und Staub, VDI 4300 Blatt 10 DIN ISO 16000-16 Filtration, DIN ISO 16000-18 Interpretation und Bewertung mikrobiologischer Messwerte Feinreinigung Desinfektion rechtliche Fragen zum Arbeitsschutz z.B. Biostoff V Regelungen für die Durchführung von Schimmelpilzsanie- rungsmaßnahmen TOP im Arbeitsschutz Gefährdungs- beurteilung für Sanierer und Nutzer Betriebsanweisungen Auswahl von Schutzmaßnahmen Baustelleneinrich- tung, Schwarz- Weißbereich, Unterdruck Normative Grundlagen Nutzungs- und baulich bedingte Feuchteschäden Feuchte, Wärme, Lüftung, Dichtigkeit der Konstruktion bauphysikalische Berechnungen Prävention, Innen- und Außendämmung Wärmebrücken Möblierung Temperatur, Feuchte im Raum, Ober- flächentemperatur, Materialfeuchte Datenlogger Dichtigkeit der Gebäudehülle Kalibrierung, Eichung, Qualitäts- sicherung Feinreinigung Leitfäden Schadensdiagnose, Beurteilung des Nutzerverhaltens und Ermittlung ggf. vorhandener Baumängel Sanierungstechniken mit Schadensminde- rungsmaßnahmen Erstellung eines Sanierungskonzeptes Ursachenbeseitigung, Entfernung und Ent- sorgung befallenen Materials, Reinigung technische Trocknung, Desinfektion, Feinreinigung Abnahme von Sanierungsarbeiten Sanierung in Krankenhäusern, Lebensmittel- und Trinkwasserbetrieben Mietrecht, Baurecht, Versicherungsrecht Mängelbegriff Mieter und Vermieterpflichten Haftungsansprüche Beweislast Fahrlässigkeit Gerichts- entscheidungen Aufbau eines Gutachtens, Form der Dokumentation Vorgehensweise vor Ort Eingrenzung des Kompetenzbereichs, Bestehen auf der richtigen Frage- stellung Leistungsbeschrei- bung, Sanierungs- konzept Beurteilung und Interpretation der Gutachten und Prüf- berichte Dritter Pflichten und Haftung des Gutachters Erstellung und Beurteilung eines Gutachtens Erstellung und Beurteilung eines Sanierungskonzepts und einer Gefähr- dungsbeurteilung Begehung eines Objektes Probenahme bei unterschiedlichen Materialien Bewertung von Datenlogger- aufzeichnungen Interpretation von Messergebnissen MODULTABELLE Empfehlung zur Durchführung von Fortbildungsmaßnahmen zur Schimmelpilzsanierung Modul Typ A = 6–8 Stunden Modul Typ B = 3–4 Stunden Modul Typ C = 1–2 Stunden Modul Fachbereiche Schimmelpilze Modulkonzept des Fachbereiches Schimmelpilze als farbige Skizze. Messwerte interpretieren und Arbeitsschutz ge- währleisten müssen. Diesen Fachkräften vor Ort eine nur beschränkte Ausbildung zukommen las- sen zu wollen, gefährdet den Erfolg von Sanie- rungsmaßnahmen! Hier können und werden wir keine Unterschiede machen. Wer professionell mit Schimmel zu tun hat, muss gut ausgebildet sein und zwar von A bis Z! Sicher gut gemeint aber problematisch ist die Ausbildung der Externen in der Fortbildung III. Angedacht ist hierbei von Seiten des UBA, dass alle Themen behandelt werden sollen, die auch die Sachverständigen hören, aber nur in einem Drittel der Zeit. Dass hierbei die Entste- hung von gefährlichem Halbwissen gefördert wird, ist nachvollziehbar, weshalb wir eine sol- che Ausbildung auch ablehnen. Hier sollten an- dere Formen der Wissensvermittlung oder bes- ser Sensibilisierung gefunden werden, wie z.B. Infotage oder Vortragsreihen. Gehen wir einmal davon aus, dass das Papier des UBA noch Entwicklungspotential hat und da- her auch aus bautechnischer Sicht noch wichtige Schützen & Erhalten · März 2013 · Seite 25
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy OTg3NzQ=