S&E Glossary
Ausblick Um den baupraktischen Erfahrungen Stand zu halten, werden die Folgenormen zur DIN 18195 – Bauwerksabdichtung – neu strukturiert. Das Ziel hierbei ist, schnellere Anpassungsmöglich- keiten an technische Entwicklungen zu schaffen und die Anwendung der Normen für die Planung und Ausführung zu vereinfachen. Die künftige Gliederung erfolgt bauteilbezogen wie folgt: DIN 18531 Abdichtungen für nicht genutzte und genutzte Dächer DIN 18532 Abdichtungen für befahrbare Verkehrsflächen DIN 18533 Abdichtungen für erdberührte Bauteile, Abdichtungen in und unter Wänden DIN 18534 Abdichtungen für Innenräume DIN 18535 Abdichtung gegen von Innen drückendes Wasser Jede dieser Normen soll einen übergeord- neten Anforderungs-, Planungs- und Bemes- sungsteil als Teil 1 erhalten und wird durch einen weiteren Stoff- und Anwendungsteil ergänzt. Die DIN 18533 wird für Abdichtungen erdberührter Bauteile und Abdichtungen in und unter Wänden gelten. Neben den notwendigen Anforderungs-, Planungs- und Bemessungsgrundlagen im Teil 1 sind folgende weitere Teile geplant: Der abdich- tungs-/systembezogene Ausführungsteil Teil 2 für bahnenförmige Abdichtungsstoffe und der Teil 3 für flüssig aufzubringende Abdichtungsstoffe. Vgl. 8) Anlässlich der 38. Aachener Sachverstän- digentage 2012 erläuterte Herr Prof. Dr. Rainer Oswald als Obmann des Normenausschusses, dass die Anwendung mit MDS für Sockelabdichtung in und unter Mauerwerken als Querschnittsabdich- tung geregelt wird. In der künftigen DIN 18533 werden für mineralische Dichtungsschlämme (MDS) zwei Arbeitsgänge gefordert, um die ge- forderten 2 mm Mindesttrockenschichtdicke als Horizontal- und Sockelabdichtung zu erreichen. 9) Empfehlung Solange die Normungsarbeit nicht abge- schlossen ist, kann zur Vermeidung von Kon- flikten nur empfohlen werden die Anwendung von MDS als Querschnittsabdichtung und zur Abdichtung des Wandfußpunktes von Verblend- mauerwerken vertraglich zu vereinbaren. Die Ausführung ist vor Ort sorgfältig zu überwachen und zu dokumentieren. 10) Fazit Ihre erfolgreiche Anwendung zur Bauteil- und Bauwerksabdichtung haben mineralische Dichtungsschlämmen bereits seit über 50 Jah- ren unter Beweis gestellt. Als Zwischenabdich- tung am Wandfußpunkt erdberührter Bauwerks- abdichtungen haben sie sich ebenso bewährt. Als Hinterfeuchtungsschutz halten sie z.B. auf der Haftseite einer frisch aufgetragenen KMB einwirkendes Wasser aus durchfeuchtetem Un- tergrund zurück, die kunststoffmodifizierte Bi- tumendickbeschichtung kann somit schadfrei auftrocknen. Ebenso lässt sich durch die Ver- wendung als Horizontalsperre am Wandfußpunkt ein nahtloser Übergang von der Zwischenab- dichtung zur Querschnittsabdichtung herstel- len. Ein weiterer Vorteil ist, dass Mineralische Dichtungsschlämmschichten gleich große oder höhere Haftscherfestigkeiten „und Reibungs- beiwerte liefern, wie vergleichbare Mauerwerk- sproben mit Normalmörtel der Mörtelgruppen II und III.“ 11) MDS als flüssig zu verarbeitende Abdichtungssysteme erfüllen die Anforderungen der Bauregelliste A, Teil 2 mit Verwendbarkeits- nachweis dem allgemein bauaufsichtlichen gül- tigen Prüfzeugnis (abP). Den Erkenntnissen und Entwicklungen der Bautechnik gerecht werdend, werden Hybridabdichtungen als MDS-Horizontal- abdichtung in und unter Wänden in der künfti- gen Abdichtungsnorm − DIN 18533 − geregelt. Quellen Fotos: Titelbild: R. Spirgatis Bild 2: MARKO-Bautenschutz GmbH, Am Bauhof 6, D-27442 Gnarrenburg Bild 3: Remmers Baustofftechnik GmbH, Bernhard Remmers Straße 13, D-49624 Löningen, www.remmers.de Bild 4: R. Spirgatis Bild 5,6: Heinrich Hahne GmbH & Co. KG, Heinrich-Hahne-Weg 11, D-45711 Datteln, www.hahne-bautenschutz.de Literaturhinweise: 1) DIN 18195 Bauwerksabdichtungen, Teil 4: Abdich- tungen gegen Bodenfeuchte (Kapillarwasser, Haft- wasser) und nichtstauendes Sickerwasser an Boden- platten und Wänden, Bemessung und Ausführung, Stand Dezember 2011, Deutsches Institut für Nor- mung e.V., www.din.de , Alleinverkauf der Normen: Berlin www.din.de , Beuth Verlag GmbH, D-10772 Berlin, www.beuth.de , vgl. 6 Anordnung und 7 Aus- führung. 2) Abdichtung von erdberührtem Mauerwerk; Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksbau e.V. (DGfM); 1. Auf- lage Mai 2006, Kochstraße 6–7, D-10969 Berlin, Telefon (030) 25359640,Telefax (030) 25359645, E-Mail: mail@dgfm.de , Internet: www.dgfm.de, 6.3.3 Schlämme als Querschnittsabdichtung. 3) Richtlinie für die Planung und Ausführung von Ab- dichtungen erdberührter Bauteile mit flexiblen Dich- tungsschlämmen, Deutsche Bauchemie e.V., Karlstra- ße 21, D-60329 Frankfurt am Main, Telefon: + 49(0) 692556-1318, Telefax: + 49(0) 69251609, www. deutsche-bauchemie.de, 2. Ausgabe, Stand April 2006; 6.2 Einsatzbereiche für flexible Dichtungs- schlämmen; 6.2.5 Horizontalabdichtung in Wänden bzw. des Wandfußpunktes und 7.1.1 Anforderungen an den Untergrund. 4) Siehe 1, 6.1.4. 5) DIN 18195 Bauwerksabdichtungen, Teil 9: 2010-05, 5.4.2 Gebäudesockel für Abschlüsse von Abdich- tungen nach DIN 18195-4 und DIN 18195-6: 2000- 08, Abschnitt 9. 6) Siehe zuvor 5.4.4 Anordnung der Abdichtung bei Türschwellen. 7) Hier kommt einiges zusammen − Sockelabdichtung; T. Rosenberger/R. Spirgatis aus B+B; März 2011; Ver- lagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Köln 2011. 8) Oswald, R.: Konzept der neuen Normenreihe für Ab- dichtungen im Bauwesen von DIN 18195 zur DIN 18533 – Bauwerksabdichtungen im erdberührten Be- reich. Tagungsband zum 7. Leipziger Abdichtungs- seminar (2012); Hrsg.: MFPA Leipzig GmbH. 9) Vgl. Tagungsband der 38. Aachener Sachverstän- digentage 2012, Gebäude und Gelände, Beitrag 4: Sockel-, Querschnitts- und Fußpunktabdichtungen in der neuen DIN 18533, Prof. Dr. Rainer Oswald, AIBau Theresienstraße 19, D-52072 Aachen, Tel.: +49(0) 2419105070; www.aibau.de . 10) Vgl. 2. 11) Forschungsbericht − Randbedingungen des verein- fachten Nachweises erddruckbelasteter Kelleraußen- wände aus Mauerwerk; Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksbau e.V. (DGfM); DGfM Service GmbH; Kochstraße 6–7; D-10969 Berlin; 2.4 Anforderungen an horizontale Sperrschichten gegen aufsteigende Feuchte. Bild 6: Auftrag einer rissüberbrückenden MDS mit Glättkelle. Fachbereiche Bautenschutz
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