S&E Glossary
Schützen & Erhalten · Dezember 2019 · Seite 23 FACHBEREICHE I SACHVERSTÄNDIGE ■ Risssanierung mit dem Ruberstein® Spiralankersystem ■ Mauerwerksverfestigung ■ Bauwerksabdichtung, Feuchte- & Schimmelsanierung ■ Ober ächenreinigung & Fassadenschutz ■ Natursteinsanierung & Natursteinkonservierung BAUTENSCHUTZ SANIERUNG DENKMALPFLEGE RUBERSTEINWERK GmbH Michelner Str. 7-9 09350 Lichtenstein/Sachsen Tel. 037204 - 6350 Fax. 037204 - 63521 info@ruberstein.de Ihr kompetenter Hersteller von Spezialbausto en für: www.ruberstein.de www.spiralankersystem.de über den Wassergehalt des Baustoffs im hygroskopischen Bereich getroffen werden. Voraussetzung für die Messung ist, dass sich die relative Luftfeuchtigkeit in dem Hohlraum und die Baustofffeuchte im Gleichgewicht befinden. Nachdem die grundlegende Funktion des Messsystems mit Vorversuchen bestä- tigt werden konnte, wurde eine Messlanze entwickelt, in der die Feuchte- und Tempe- ratursensoren in einen Bauteilquerschnitt eingebracht werden können. [1] Die Lanze und das Sensorsystem wurden – auch während der ersten Messungen in der Elisabethkirche in Marburg – kontinu- ierlich weiterentwickelt. Hier wurden im Zeitraummehrerer Jahre Abplatzungen im Bodenbereich bemerkt, die auf Salz- und Feuchteschäden zurückzuführen waren. Der Vorteil des Messsystems ist hier vor allem seine Flexibilität. Wie auch immer ein Mauerwerk beschaffen ist, sei es beispielsweise die 1,20 m dicke Sandsteinmauer der Elisabethkirche oder aber die gewöhnliche Wanddicke eines Wohnhauses, die Messlanze kann an individuelle Anforderungen angepasst und konstruiert werden. Als Referenzmessung setzte man nicht nur im beschädigten Bereich Sensorik ein, sondern auch an der gegenüberliegenden Wand. Aufgrund der gewonnenen Erkennt- nisse bei der Langzeitmessung in Mar- burg, konnte nicht nur ein umfassendes Sanierungskonzept entwickelt werden, sondern weiteres Verbesserungspotenzial für das Messgerät ermittelt und direkt in das bestehende Langzeit-Monitoring- System eingearbeitet werden. Hier ist es nun möglich, den Erfolg der Sanierung zu kontrollieren und den Feuchteverlauf im Wandaufbau selbst über einen langen Zeitraum (mittlerweile seit vier Jahren) zu verfolgen. [2] Doch in welchen Bereichen kann die hygrometrische Feuchtemessung noch eingesetzt werden? Ein großer Bereich im Tätigkeitsfeld als Sachverständiger ist immer wieder die Bewertung von Boden- und Wandauf- bauten, insbesondere bei Feuchte- und Schimmelschäden. Hier kann mit der hygrometrischen Feuchtemessung ein direkter Zusammenhang zwischen der gemessenen Feuchtigkeit und dem Risiko eines Schimmelpilzbefalls hergestellt werden. Doch auch während einer anschlie- ßenden Trocknung ist es mit der Messung möglich, die entsprechenden Bauteile zu kontrollieren und so den richtigen Zeitpunkt auszumachen, an dem diese als trocken einzuordnen sind. Bei Neu- bauten oder Gebäudesanierungen ist es zusätzlich möglich, beispielsweise die Belegreife von Estrichen zu bestimmen und so nachfolgende Gewerke passend einzuplanen. Hier fehlen jedoch leider noch die Grenzwerte in Verbindung mit dem ausgewählten Bodenbelag. Jedes Problem für sich ist eigen und benötigt individuelle Lösungsansätze. Ein spezieller Fall ist das denkmalgeschützte Fachwerkhaus in Michelstadt, dessen Wandaufbau feuchtetechnisch untersucht werden sollte. [3] Besonders war hier die Installation einer Wandheizung, vergleichbar mit den Schlaufen einer Fußbodenheizung. Auf der ursprünglichen Wand wurde eine dünne Dämmschicht aufgebracht (Innendämmung, dampf- diffusionsoffen), die Außenfassade mit sichtbarem Fachwerk blieb bestehen. Überprüft werden sollten die Einflüsse von Schlagregen oder Akkumulation von Wassermolekülen aus der Raumluft (es gab keine besonderen Vorkehrungen gegen Schlagregen). Die Messergebnisse aus demWandaufbau konnten gesammelt 2 Bewertung der Feuchtigkeit in Fußbodenaufbauten nach UBA 2017
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