S&E Glossary
bau vorhanden sein musste. Zu berücksichtigen war dabei auch, dass für die Zwischensparren- dämmung eine papierkaschierte Mineralwolle eingesetzt worden war und die Deckenverklei- dung mit Gipskartonplatten erfolgte. Dies wurde auch anhand von Luftmessun- gen in den Räumen sowie durch Luftmessungen im Zwischensparrenbereich dokumentiert. Diese Dokumentationspflicht bestand gegenüber der Versicherung, um hier entsprechende Nachwei- se zu führen. 5 , 6 , 7 Nach Freigabe der Versicherung begannen die Rückbauarbeiten, wobei die Nutzer – auf- grund der Krankheitssymptome der Familien- mitglieder – ausgezogen waren. Auf Bitten des Auftraggebers, welcher einen schnellen Wieder- einzug plante, sollten die Sanierungsmaßnah- men auf ein Minimum reduziert werden, wobei die Priorität darauf gelegt wurde, die Exposition der Nutzer durch luftgetragene Schimmelpilze Da der beauftragte Dachdecker diese pro- visorische Abdichtungsebene nicht nachhaltig abdichten konnte, musste die hölzerne Dachkon- struktion nach Niederschlägen eine Wasserkon- frontation über 7 Monate in Kauf nehmen. Während der Niederschläge hatte der Bau- herr primär die Aufgabe, die provisorische Ab- dichtungsebene des Flachdaches mittels Besen wasserfrei zu halten. Leider zeigten sich wäh- rend dieses Zeitraums auch Symptome bei den Nutzern, wie Atemwegserkrankungen und aller- gische Reaktionen. 1 , 2 Die Folgen der Wassereinbrüche während der Niederschläge waren erhöhte Feuchtigkeit in der hölzernen Dachkonstruktion sowie Wasser auf der Dampfbremse der Zwischensparrendämmung und durchfeuchtete Mineralfaser. 3 , 4 Aufgrund der dauerhaften Konfrontation mit Feuchtigkeit über mehrere Monate war nachvoll- ziehbar, dass ein mikrobieller Befall im Dachauf- Fachbereiche Schimmelpilze Der folgende Artikel soll aufzeigen, dass bei fachmännischer Planung und Ausfüh- rung ein kompromissloser Ausbau von schimmelpilzbefallenen Baustoffen nicht immer alternativlos ist. Der Bauherr eines Flachdachbungalows beauf- tragte eine Handwerkergemeinschaft mit der energetischen Aufwertung seines Einfamilien- Wohnhauses. Hierbei sollte – unter Berücksich- tigung der EnEV 2009 – ein Wärmedämmver- bundsystem sowie eine Aufdachdämmung auf die Flachdachkonstruktion erfolgen. Diese Arbeiten begannen im Winter 2009 und waren bei Redaktionsschluss noch nicht abge- schlossen. Grund hierfür waren immer wiederkeh- rende Wassereinbrüche nach Niederschlägen. Die aufgebrachte Dampfsperre, welche die provisori- sche Abdichtung während der Bauphase darstel- len sollte, wurde aus einer Bitumenschweißbahn mit Aluminiumeinlage hergestellt. Rückbau beim Schimmelpilzschaden – muss das sein? Bild 10: Mit persönlicher Schutzkleidung ausgestatteter Handwerker beim Rückbau der Deckenkonstruktion, wobei die hier erkennbaren Lichtpunkte die Reflexion von Staubpartikeln im Blitzlicht darstellen. Schützen & Erhalten · Dezember 2010 · Seite 15
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