S&E Glossary

Fachbereiche Schimmelpilze denkonstruktion auf Grund der Laborergebnisse vorgeschlagen (Bild 13, 14, 15). Nach dem Ausbau der Bodenkonstrukti- on wurden die inneren Polystyrolflächen der Schalungselemente ausgebaut, um die Abdich- tungsarbeiten durchführen zu können. Nach einer Freimessung erfolgte der konventionelle Wiederaufbau. Zusammenfassung Nach einem Brandgeschehen wurden im Untergeschoss einer Einfamilien-Doppelhaus- 13 Durchgehender schwärzlicher Schimmelpilzrasen auf der Gipskartonplatte über der ausgebauten Bodenkon- struktion wobei auch auf der Polystyrolplatte schwärzlicher Schimmelpilzbefall sichtbar wurde. Auch ist ein Schimmelpilzbefall auf der Estrichdämmschicht aus Polystyrolplatten zu erkennen. Hier stellte sich der Schimmelpilzbefall schwärzlich bis bräunlich dar. 14 Schimmelpilzbefall auf der Polystyrolplatte. 15 Abriss der inneren Polystyrolschalungsebene als Vorbereitung zur Innenabdichtung. 14 13 15 chem. Horizontalsperre bis 15 bar elektrisches Injektionsgerät INJEKTAD15F sauberes Arbeiten ohne Einschlaghilfe mit Flachkopfnippel Mehrstufen - Packersystem hälfte ausgeprägte Schimmelpilzbildungen festgestellt, die nicht im Einklang standen mit einer kurzfristigen Beaufschlagung von Schad- wasser während eines Brandgeschehens. Aus diesem Grund wurden weitere Untersuchungen durchgeführt, wobei festgestellt wurde, dass Brauchwasser durch eine Leckage in der elasti- schen Verfugung der Duschtasse unkontrolliert in den Bodenaufbau lief. Die Fußbodenheizung wies Leckagen auf und zusätzlich drang Hang- wasser über die Kelleraußenwände in das Ob- jekt ein. Es waren umfangreiche Sanierungs- maßnahmen notwendig, die nicht nur die Ur- sachenbehebung einschloss, sondern auch den Ausbau der mikrobiell geschädigten Baustoffe, wie der Bodenkonstruktion und der aufgehen- den Gipskartonplatten. Beim Ausbau wurde ein ausgeprägter Schimmelpilzbefall sowohl an den Polystyrolplatten der Dämmebene als auch auf der Bodenplatte und den Gipskartonplatten der aufgehenden Wandbauteile erkennbar. Erhöhte Konzentrationen von Schimmelpilzen wurden auch in den Polystyrolschalungselementen der Kelleraußenwände nachgewiesen, so dass hier nicht nur ein Ausbau des Polystyrols erfolgte, um eine fachgerechte negative Abdichtung der Kelleraußenwände zu gewährleisten, sondern auch um Schimmelpilze abschließend zu entfer- nen. Lediglich Desinfektionsmaßnahmen durch- zuführen wäre in diesem Schadensfall nicht aus- reichend gewesen. Da bei einer Nutzerin eine schwere Immunsuppression vorlag, die laut der Risikomatrix des Robert Koch Institutes eine hohe opportunistische Infektionsgefahr nach sich zieht, gab es zum Ausbau der mikrobiell befallenen Baustoffe keine Alternative. Dieses Objekt barg etwas Besonderes in sich, da trotz der offensichtlichen Ursache des Feuch- tigkeitsschadens im Untergeschoss (Brandgesche- hen) noch drei weitere Ursachen zutage traten. Insofern gilt für das Sanierungsobjekt das Zitat des Autors: „ Es gibt keine mangelfreien Häu- ser – es gibt nur Häuser, die nicht ausreichend untersucht wurden.“ Auch die Versicherung von dem notwendigen Ausbau sowie die Einhaltung der anerkannten Regeln der Technik für die Sanierung zu über- zeugen, ist immer wieder eine Herausforderung für alle Sachverständigen und Dienstleister, die in diesem Themenschwerpunkt tätig sind. Schützen & Erhalten · September 2010 · Seite 22

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