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Schützen & Erhalten · März 2010 · Seite 19 Ein Nachweis der Toxine ist derzeit routinemäßig nicht möglich. Der Schimmelpilz Asper- gillus versicolor kommt, wie der Name schon sagt, in ver- schiedenen Farbgebungen vor. Dies ist zu meist abhängig von dem zu verstoffwechselnden Produkt bzw. von dem befal- lenen Untergrund. Das Wachstumsoptimum der Aspergillenart „Versico- lor“ liegt bei 25° C bis 30° C, das Minimum bei 4° C – 5° C und das Maximum zwischen 38° C und 40° C. Die Sporen weisen eine gute Flugfähigkeit auf. Der Feuchteanspruch ist gering bis mittel, wobei schon bei einem aw-Wert von 0,78 die Sporen mit dem Keimprozess beginnen. Am häufigsten trifft man den Pilz auf Putz, Tapete und Holz an. Aspergillus Niger Den Namen Aspergillus Niger verdankt der Schimmelpilz seinen dunklen Sporen, er wird deshalb auch im Volksmund Schwarzschimmel genannt. Mikroskopisch stellt sich der Schimmelpilz Aspergillus Niger entsprechend gut dar und kann deshalb leicht von seinen Artgenossen unter- schieden werden. Wie häufig bei den Aspergillen ist auch der Schimmelpilz Aspergillus Niger als Lebensmittel- verderber und Materialzerstörer bekannt. Zudem kommt er in Blumenerde vor. Er befällt und zer- stört gerne Papier und Packstoffe – ebenso wie Leder oder Farben – selbst Kunststoffe können befallen werden. Aspergillus versicolor und niger Fachbereiche Schimmelpilze Es schreibt für Sie: Dipl. Ing. Norbert Becker Fachbereichs- leiter Schimmelpilze Aehlemaar 12 51467 Bergisch Gladbach Telefon: (02202) 863853 Telefax: (02202) 863854 E-Mail: becker@dhbv.de Aspergillus versicolor Der Schimmelpilz – Aspergillus versicolor – gehört wie man dem Namen bereits entnehmen kann zur Gattung der Aspergillen. Er kommt sehr häufig auf Lebensmitteln, Fleisch und Getreide vor. In Innenräumen findet man ihn überwie- gend im Hausstaub. Auch der Schimmelpilz Aspergillus versico- lor ist ein Mykotoxinbildner. Dieses Mykotoxin „Sterigmatocystin“ weist kanzerogenes Potenti- al (Krebs verursachend) auf und ist in der Lage die Ausscheidungsorgane wie Niere und Leber zu schädigen. Weitere wichtige Metaboliten (Zwischenpro- dukt eines biochemischen Stoffwechselvorgangs) sind Averufin, Cyclopenin, Cyclopenol und Versi- colorin, die eine starke antibakterielle Wirkung haben und auch gegen einige Pilze wirksam sind. Er ist auch in der Lage Infektionen, wie zum Beispiel die Aspergillose, hervorzurufen. In der Regel müssen dazu aber entsprechende Voraussetzungen erfüllt sein, so z. B. das Vor- handensein einer großen Befallsfläche mit dem Schimmelpilz bei einer gleichzeitig ausgeprägten Sporulierung und eine entsprechende Sensibilisie- rung, bzw. ein geschwächtes Immunsystem beim Nutzer der mit Aspergillus versicolor befallenen Räumlichkeiten. Ungeachtet dessen ist der As- pergillus versicolor in jedem Fall als potentiell gesundheitsgefährdend einzustufen. Da es sich um einen potenten Toxin bilden- den Stamm handelt, sind bei Sanierungsmaßnah- men mit einer möglichen Exposition (Aussetzung, Kontakt) entsprechende Schutzmaßnahmen wie Atemschutz- und Hautschutz anzuwenden. Das Wachstumsoptimum der Aspergillenart Niger liegt bei 35° C bis 37° C, das Mi- nimum bei 6° C–8° C und das Maximum zwischen 45°C und 47° C. Problematisch ist auch, dass dieser Schimmelpilz so- wohl stark saure als auch stark alkalische Umgebungen tole- riert (pH-Wert 1,5–9,8), was die Auswahl an Schimmelpilz resistent wirkenden Baustof- fen einschränkt. Der Schimmelpilz Asper- gillus Niger kann ausgeprägte Infektionen bei immunsuppremierten Personen hervorrufen. Auch wird beschrieben, dass der Schimmel- pilz Aspergillus Niger Mykosen im Bereich des äußeren Gehörganges, z. B. Mittelohrentzündun- gen (Otitis media), verursachen kann. Darüber hinaus sind Bauchfellentzündungen, Entzündun- gen der Herzinnenhaut, Erkrankungen der Nägel und Infektionen der Haut beschrieben. Nutzbringend eingesetzt wird dieser Schim- melpilz für die industrielle Gewinnung verschie- dener Enzyme und organischer Säuren, z. B. Zi- tronensäure und Weinsäure FAZIT Die Aspergillen versicolor und niger gehö- ren zu den Aspergillen-Arten, welche in der Lage sind Mycotoxine (Gift vom Schimmelpilz) zu pro- duzieren. Für die fachgerechte Schimmelscha- denbeseitigung gilt deshalb, die Schimmelpilze Aspergillus versicolor und niger als potentiell gesundheitsgefährdend einzustufen und ent- sprechende Schutzmaßnahmen bei Arbeiten in derart belasteten Räumen anzuordnen.

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