S&E Glossary

Fachbereiche Bautenschutz Ist die erdberührte Bauwerksabdichtung aus kunststoffmodifizierter Bitumendickbeschich- tung (KMB) oberhalb der Sockellinie hinter dem WDV-System geführt, kann die Sockeldämmplatte ebenfalls nur mit der verwandten KMB-Abdich- tung vollflächig verklebt werden. Für die Mon- tage der Dämmplatten im Übergang Sockel/Pe- rimeterdämmung ist den Herstellerangaben des verwendeten Materials Folge zu leisten. Prinzi- piell gilt es, Perimeterdämmung oberhalb der Geländeoberkante (GOK) > 15 cm mit mind. 4 Dübeln/je m², mindestens 2 Dübel/je Platte zu fixieren. Auf einer Sockelabdichtung aus Mine- ralischer Dichtungsschlämme ist die zusätzliche Dübelmontage ratsam. „Dadurch wird ein Ab- rutschen infolge Anpressdruck und Scherbean- spruchung bei nachträglichen Erdarbeiten (Ver- dichtung) vermieden.“ [5] Die systemzugehörige Armierungsschicht ist bis knapp unter die So- ckellinie herabzuziehen (10 bis 20 cm). Je nach Gestaltungsvorgabe ist der Oberputz ebenfalls bis unter GOK aufzutragen. [6] Abdichtung der Sockeldämmung Das Wärmedämmverbundsystem übernimmt keine Abdichtungsfunktion! Die nach DINV18550 eingesetzten Wasser hemmenden Putzsysteme müssen unterhalb der Sockellinie, einbindend im Erdreich, gegen Feuchtigkeitseintrag abgedichtet und mit einer Schutzschicht versehen werden. Bei geringer Einbindung in das Erdreich wer- den die Sockeldämmplatten unter 45° angefast/ angeschrägt und die Armierungsmörtelschicht möglichst bis auf den Untergrund ausgebildet. Nach Durchtrocknung des Armierungsmörtels wird der Oberputz aufgetragen. Die erdberührende Einbindung wird umlaufend streifenförmig aus mineralischer Dichtungsschlämme (MDS), Riss überbrückend, nach vollständiger Durchtrock- nung gegen kapillare Feuchtigkeitsaufnahme abgedichtet. Dieser „Schleppstreifen“ aus MDS wird bis ca. 5 cm oberhalb der Sockellinie ge- Quellen: [1] Fachverband Wärmedämmverbund Systeme (WDV), Fremersbergstraße 33, D-76530 Baden-Baden, Tel. (0 72 21) 30 09 89-0, info@fachverband-wdvs.de , www.fachverband-wdvs.de [2] DIN V 18550 Putze und Putzsysteme – Ausführung, 04-2005, 7.4.3 Außensockelputz, DIN Deutsches In- stitut für Normung e.V., Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin [3] Leitlinien für das Verputzen von Mauerwerk und Beton, Grundlagen für die Planung, Gestaltung und Ausführung; Tabelle 9, Fußnote a, Industrieverband WerkMörtel e.V., Düsseldorfer Straße 50, 47051 Du- isburg, Telefon (0203) 99239-0, info@iwm-info.de , www.iwm-info.de [4] siehe 2, Tabelle 2, Fußnote b [5] Wärmedämm-Verbundsysteme im Sockel- und erdbe- rührten Bereich, 3.1 Befestigung der Dämmplatten am Untergrund, GTA Düsseldorfer Straße 50, 47051 Duisburg, Tel. (0203) 99239-0 [6] vergl. „Richtlinie Fassadensockelputz/Außenanlage“ Gemeinsame Richtlinie der Berufsverbände: Fachver- band der Stuckateure für Ausbau und Fassade Baden- Württemberg, (SAF), Wollgrasweg 23, 70599 Stutt- gart und der Verband Garten-, Landschafts - und Sportplatzbau Baden-Württemberg e.V. (GaLaBau), Fliederstraße 109/111, 70771 Leinfelden-Echterin- gen, 2. überarbeitete Auflage 2004-03, Schutzge- bühr 14,– € Bildnachweise: Fotos: Rainer Spirgatis Skizze 1 WDV-Systemaufbau: aus Das ABC der Wärme- dämmung, www.energiesparrente.de/esr/downloads/ wdvs_ABC.pdf, in Zusammenarbeit von Hauptverband Farbe, Gestaltung, Bautenschutz, Gütegemeinschaft Wärmedämmung von Fassaden e.V. (GWF), Bundes- verband Ausbau und Fassade und Fachverband Wär- medämm-Verbundsysteme e.V. Sockelskizzen 2 + 3: HT Kommunikations-Design, D-45721 Haltern am See, Tel. (02364) 169090, www. take5-netz.de, hubert.trogemann@t-online.de führt. Es empfiehlt sich, vor dem Verfüllen der Baugrube eine Schutzschicht anzuordnen, um Beschädigung beim Verfüllen mit Erdreich vorzu- beugen. Bauseits wird dieses oft mit einer Nop- penfolie sichergestellt, die fälschlicherweise die „Schleppstreifenabdichtung“ zusätzlich ersetzen soll (siehe Foto auf Seite 11). Abdichtung der Perimeterdämmung Die technischen Regeln für WDV-Systeme im Sockel- und erdberührten Bereich [5] empfehlen bei flächenbündiger Sockelausführung mit Perime- terdämmung die Armierungsschicht mit dem da- zugehörigen Oberputz/Deckschicht ca. 20–30cm in das Erdreich einbinden zu lassen. Die Sinterschicht der Perimeterdämmplat- ten gilt es an der Oberfläche mechanisch durch aufrauhen zu entfernen. Nach dem Entstauben wird der dünnschichtige Armierungsputz unter Einbettung der Verstärkungseinlage aufgetra- gen. Bei erhöhtem Anspruch an mechanische Verschleißfestigkeit ist es ratsam, die Armie- rungslage stoßversetzt auszuführen. Nach Fer- tigstellung der Deckschicht ist die Abdichtung des „Schleppstreifens“, wie bereits beschrieben, auszuführen. Fazit Der Übergang der Fassadendämmung zum durch Spritzwasser und zumindest mit Boden- feuchte belasteten Sockel ist als schadensträch- tiger Bereich bekannt. Die Ignoranz der ge- schilderten Abdichtungsregeln, aber auch Ab- stimmungsprobleme innerhalb der beteiligten Gewerke führen zu den bekannten Planungs- und Ausführungsfehlern. Die in dieser Artikel- reihe angesprochenen Problemstellungen können nur durch Abstimmung aller am Bau Beteiligten „Hand in Hand“ gelöst werden. Zahlreiche Pla- nungshinweise und Ausführungsbeispiele gibt die „Richtlinie Fassadensockelputz/Außenanlage“ der Fachverbände Stuckateure, Ausbau und Fassade und des Verbandes Garten-, Landschafts-, und Sportplatzbau Baden-Württemberg e. V. Es ist wünschenswert, für die Überarbeitung/Aktualisie- rung dieses Regelwerkes den Kreis der mitarbei- tenden Fachleute zu erweitern. Bautenschützer, Planer und Sachverständige könnten hier sinn- voll ihre Erfahrungen mit einbringen. Nähere Infos: 040-611 400 www.plan-deutschland.de Plan International Deutschland e.V. Bramfelder Str. 70·22305 Hamburg Werde Pate! Öffne deine Augen für meine Welt. AZ-92X120:. 25.01.2008 13:09 Uhr Seite 1

RkJQdWJsaXNoZXIy OTg3NzQ=