S&E Glossary
Schützen & Erhalten · September 2009 · Seite 8 Der Sockel – schadensfreier Verputz Teil 3 Die Anforderungen an Sockelputze sind nach der DIN V 18550 geregelt. „Außensockelputze müssen ausreichend fest, wasserabweisend und widerstandsfähig gegen die kombinierte Einwir- kung von Feuchte und Frost sein ...“ [1] Es gilt zu berücksichtigen, dass zum Verput- zen „feuchter und/oder salzhaltiger Putzgründe Sanierputze dienen“ [2] , die „…von verschiedenen Werkmörtelherstellern angeboten werden“ und selbstverständlich sind diese Systeme „…nach den Herstellerangaben zu verarbeiten.“ [3] Wie be- reits im vorangegangenen Artikel (S&E 2/2009) erwähnt, ist der Haftverbund des Sanierputzes auf der Sockelabdichtung als mechanischer Schutz der Mineralischen Dichtungsschlämme sicherzu- stellen um Rissbildungen im Putz vorzubeugen. Hierfür eignen sich hochsulfatbeständige, sys- temzugehörige Haftbrücken. „Auf einen Haftmör- tel oder einen Spritzbewurf darf die erste Putz- lage erst aufgetragen werden, wenn der Mörtel ausreichend erhärtet ist, frühestens jedoch nach einem Tag.“ [4] Schichtdicke Die Schichtdicke von Außenputzen wird in der Norm DIN V 18550 mit mindestens 20 mm angegeben. Geringfügige Abweichungen dür- fen 15 mm nicht unterschreiten. Die Putznorm merkt an, dass weitere Hinweise für bestimmte Sanierputzsysteme im WTA-Merkblatt 2-9-04/D „Sanierputzsysteme“ aufgeführt werden. Die Tro- ckenschichtdicke des ein- oder mehrlagig aufge- brachten Sockelputzes aus Sanierputz sollte >20 mm betragen. Die Eigenschaften der verschie- denen Putzlagen des Sanierputzsystems müssen so aufeinander abgestimmt sein, dass die in den Berührungsflächen der einzelnen Putzlagen und zum Putzgrund hin auftretenden Spannungen durch Schwinden oder Temperaturdehnungen aufgenommen und abgetragen werden können. Die Schichtdicke der Haftbrücke oder des Spritz- bewurfs darf nicht in die Gesamtputzdicke des Sockelputzes eingerechnet werden. Systemaufbau 1. Mineralische Dichtungsschlämme (MDS), Riss überbrückend 2. Bitumenemulsion als Voranstrich 3. Kratzspachtelung aus KMB 4. Bauwerksabdichtung aus kunststoffmodifi- zierter Bitumendickbeschichtung 5. Mineralische Haftbrücke, Kammzugtechnik Putzauftrag „Der Mörtel für die einzelnen Putzlagen ist von Hand oder mit einer Maschine möglichst gleich- mäßig dick aufzubringen und ebenflächig zu ver- ziehen oder zu verreiben. Die folgende Lage darf erst aufgebracht werden, wenn die vorhergehen- de ausreichend trocken und so fest ist, dass sie eine neue tragen oder eine neue an ihr haften kann. Die Standzeit beträgt mindestens einen Tag je mm Putzdicke. Bei feuchten und kalten Witte- rungsverhältnissen ist die Standzeit entsprechend zu verlängern.“ [5] Es ist Sorge dafür zu tragen, dass die Putzla- ge so aufgebracht wird, dass sie den größtmög- lichen Kontakt mit dem Putzgrund erhält. Bei der Ausführung muss ein längeres Bearbeiten der Oberfläche vermieden werden. Dieses würde zu einer Bindemittelanreicherung (Schlämme) mit bindemittel- und spannungsreicher Oberfläche führen. Auf dem Putzuntergrund der Minerali- schen Dichtungsschlämme (MDS) käme es in die- sem Fall zu einer „Bindemittelverseifung“, was dazu führt, dass die KMB Oberfläche Minderfes- tigkeit aufweist. Die Haftungseigenschaft und die Oberflächenfestigkeit werden durch intensive Nachbearbeitung beeinträchtigt, Rissbildungen und Putzabplatzungen sind die Folge. Putzen „im eigenen Saft“ „Grundsätzlich ist im Außenbereich die zwei- schichtige Arbeitsweise „nass in nass“ …vorzu- ziehen…. Bei der Arbeitsweise zweischichtig „nass in nass“ wird etwa die halbe Lagendicke des Grundputzes vorgelegt und mit der Kartätsche verzogen. (Am besten sollte eine Zahnkartätsche verwendet werden.) Nachdem die Putzoberfläche von „glänzend“ in „matt“ umschlägt (nach ca. 10 bis 20 Min, der Zeitpunkt ist abhängig vom Saugverhalten des Putzgrundes und von den Wit- terungsbedingungen), wird die zweite Putzschicht aufgetragen und verzogen. Durch den stark sau- genden Putzgrund wird der ersten Putzschicht Wasser bzw. Bindemittelschlämme entzogen. Fachbereiche Bautenschutz
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