S&E Glossary
Schützen & Erhalten · September 2009 · Seite 9 Es schreibt für Sie: Rainer Spirgatis Fachbereichs- leiter Bauten- schutz Plinderheide 2b, 48291 Telgte Telefon: (02363) 399308 Telefax: (02363) 399363 E-Mail: spirgatis@dhbv.de CALSITHERM Silikatbaustoffe GmbH An der Eiche 15 33175 Bad Lippspringe Tel.: 05254-99092-12 Fax: 05254-99092-17 www.klimaplatte.de CALSITHERM KLIMAPLATTE ® 0001275098_000001.pdf Oktober 17, 2007 Das Porenvolumen des frisch angetragenen Mör- tels vergrößert sich dadurch zur Steinseite hin. Durch die zweite „nasse“ Putzschicht wird der ersten „trockeneren“ Schicht wieder Anmach- wasser bzw. Bindemittelschlämme zugeführt, so dass beide Schichten sich durch den optimalen Wasserhaushalt innig miteinander verbinden und über die ganze Schichtdicke gleichmäßig erhärten können. Aufgrund der Porengeometrie der ersten Mörtelschicht zur Steinseite hin hat das Saug- verhalten des Putzgrundes keine nennenswerten Auswirkungen mehr auf die zweite Mörtelschicht und kann dieser nur noch in reduziertem Umfang Rissbildungsneigung Der Putzgrund, bestehend aus der Sockelab- dichtung (Mineralischer Dichtschlämme) und der darüber liegenden Wechselzone von feuchtem Mauerwerk, hat ungünstige Einflüsse auf das Trocknungsverhalten des Putzes. Der Sanier- putz-WTA besitzt ein Wasserrückhaltevermögen. Entsprechend ist aufgrund der geringen Saugfä- higkeit der in diesem Bereich wechselnden Un- tergründe die Festigkeitsentwicklung und das Schwindverhalten des Sanierputzes beeinträch- tigt. „Der Putz erreicht aufgrund des vorhandenen Feuchteangebotes im Mauerwerk seine maximale Festigkeit. Erst danach setzt die Trocknung mit der damit verbundenen Schwindung ein.“ Der Abbinde- und Trocknungsprozess verläuft auf gleichmäßig saugendem Mauerwerk parallel, so dass auftretende Spannungen über Kriechvorgän- ge schadlos abgebaut werden können. „Wenn je- doch die Festigkeitsentwicklung beendet ist und der Putz erst danach schwindet, bilden sich sehr leicht Risse, da das erhär- tete Gefüge nicht mehr ausrei- chend verformbar ist.“ [8] Rissbildungsvermeidung Die Leitlinien für das Ver- putzen von Mauerwerk emp- fehlen auf Putzgründen, die oberhalb der Ausgleichsfeuchte liegen, die zweilagige Putzaus- Fachbereiche Bautenschutz Wasser entziehen. Insgesamt ist der Wasserentzug der zweiten Schicht daher deutlich geringer als der der ersten Schicht. Durch das ausgeglichene Wasserangebot ist nun auch eine leichtere Ver- arbeitung der zweiten Schicht bzw. der gesam- ten Putzlage möglich. Es entstehen daher bei der Arbeitsweise „nass in nass“ mehrere positive Effekte: Optimaler Wasserhaushalt und dadurch optimale Erhärtungs- und Anhaftungsbedingun- gen sowie Kräfte schonendes wirtschaftliches Verarbeiten.“ [6] Witterungseinflüsse „Es muss sichergestellt sein, dass die Luft- und Bauteiltemperatur nicht unter +5° C liegt bzw. bis zum ausreichenden Erhärten des Putzes nicht darunter absinkt. Um einen zu schnellen Wasserentzug aus dem frischen Putz durch starken Sonnenschein (hohe Oberflächentemperaturen) und/ oder Wind zu verhindern (Gefahr der Rissbildung, Festigkeitsab- fall), sind, vorzugsweise für Außenputze, besondere Schutz- maßnahmen/Nachbehandlung (z. B. Abhängen, Feuchthalten) erforderlich.“ [7] Werden die- se normativen Empfehlungen außer Acht gelassen, sind Schäden am Sockelputzsystem geradezu vorprogrammiert.
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