S&E Glossary
Kontakt des Sockelputzes mit dem Erdreich ist zu unterbinden, um kapillare Feuchtigkeitsaufnah- men der im Erdreich einbindenden Putzkante zu verhindern. Diese zusätzliche Feuchtebelastung mit anfänglichen Verfärbungen des Oberputzes, ist häufig die Ursache für die weithin bekannten, fortschreitenden Schadensbilder. Diese Schäden können verhindert werden, durch „…Abdich- tungsmaßnahmen nach DIN 18195 oder z. B. mineralische Dichtschlämmen.… Zusätzlich sind Schutzschichten (z.B. Noppenfolien, Dränplatten) für den mechanischen Schutz zu verwenden. Im Spritzwasserbereich und im Bereich von Dauer- feuchte sind geeignete Putzträger und -profile einzuplanen.“ [13] Schadensfreier Gebäudesockel Die folgenden Planungs- und Ausführungs- hinweise einer nachträglichen Ausbildung eines fachgerechten Sockels an einem bestehenden Ge- bäude entsprechen den Hinweisen der Richtlinie Fassadensockelputz. [14] Die Systemskizze zeigt auf dem Mauerwerk eine Sockelabdichtung aus Mi- neralischer Dichtungsschlämme (MDS), die ca. 30 cm über Oberkante Gelände (GOK) abschließt und ca. 20 cm in das Erdreich einbindet. Die Erd- berührte Bauwerksabdichtung aus kunststoffmo- difizierter Bitumendickbeschichtung (KMB) wird mindestens 10 cm überlappend auf die MDS im Übergangsbereich aufgespachtelt. Der Haftbrü- ckenauftrag des Sockelputzes erfolgt auf der MDS vollflächig. Der Verputz aus Sanierputz-WTA wird in 2-Lagen, „nass in nass“ aufgetragen und bindet <20 cm in das Erdreich ein. Im oberflä- chennahen Bereich ist eine vom Hersteller emp- fohlene Glasgitterarmierung einzubauen und der untere Putzabschluss ist schräg anzuschneiden. Die Putzoberfläche muss für das anschließende Deckschichtsystem aufgeraut werden, welches dann nach systembedingter Standzeit aufgetra- gen wird. Erst nach Durchtrocknung des Ober- flächenschutzsystems darf die Abdichtung der Putzkante erfolgen. Dieser Schlämmstreifen wird mit Mineralischer Dichtungsschlämme (MDS), kunststoffvergütet und rissüberbrückend, von der Erdberührten Bauwerksabdichtung bis ca. 5 cm oberhalb des Terrains geführt. Nach dem Schutz der Abdichtungsmaßnahme wird zur Re- duzierung der Spritzwassereinflüsse die Anord- nung eines ca. 20 cm breiten Grobkiesstreifens vor dem Sockel empfohlen. Ausblick Die Übergänge von der Fassadendämmung zum durch Spritzwasser belasteten Sockel sind als schadensträchtige Bereiche bekannt. Häufig kommt es bei energetischen Kellersanierungen zu Abstimmungsproblemen im Übergangsbereich Sockel/Perimeterdämmung. Über die damit ver- bundenen Planungs- und Ausführungsfehler wird in der kommenden Schützen & Erhalten (S&E 4/2009) berichtet. Quellen: [1] DIN V 18550 Putze und Putzsysteme- Ausführung, 04-2005, 7.4.3 Außensockelputz, DIN Deutsches In- stitut für Normung e.V., Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin [2] 9.2.5 Feuchter und salzhaltiger Putzgrund [3] 12.1 Sanierputz [4] 9.3 Aufbringen des Mörtels und Standzeiten [5] siehe zuvor [6] Leitlinien für das Verputzen von Mauerwerk und Beton, Grundlagen für die Planung, Gestaltung und Ausführung; 7.2.1 Allgemeines, Putzgrundvorbehand- lung Industrieverband WerkMörtel e. V. , Düsseldorfer Straße 50, 47051 Duisburg, Telefon (02 03) 9 92 39-0, Telefax (02 03) 9 92 39-98. info@iwm-info. de, www.iwm-info.de ; [7] siehe 1, 9.1 Berücksichtigung der Witterungsein- flüsse [8] siehe 6, 5.1.2 Qualität des Putzgrundes [9] siehe zuvor [10] siehe 6, 7.3.3 Putzbewehrung [11] siehe 1, Anhang C (informativ), C.2.4 Bewertung von Rissen [12] WTA-Merkblatt 2-9-04/D „Sanierputzsysteme“, 3.3 Anwendungsgrenzen Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V. (WTA), WTA – Geschäftsstelle, Ingolstädter Str. 102, D-85276 Pfaffenhofen, Inter- net: www.wta.de , e-mail: wta@wta.de [13] siehe 1, 4.4 Kellerwandaußenputz/Außensockel- putz [14] „Richtlinie Fassadensockelputz / Außenanlage“ Ge- meinsame Richtlinie der Berufsverbände: Fachver- band der Stuckateure für Ausbau und Fassade Ba- den-Württemberg, (SAF), Wollgrasweg 23. 70599 Stuttgart und der Verband Garten-, Landschafts - und Sportplatzbau Baden-Württemberg e. V. (GaLaBau), Fliederstraße 109/111, 70771 Leinfelden-Echterin- gen, 2. überarbeitete Auflage 2004-03, Schutzge- bühr 14,– Euro Bildnachweise: Rainer Spirgatis Skizze: HT Kommunikations-Design, D-45721 Haltern am See, Telefon (02364) 169090, Fax (02364) 5064084, Internet: www.take5-netz.de , E-Mail: hubert.trogemann@t-online.de führung. Die erste Putzlage, der Unterputz, ist „…nach verlängerter Standzeit“ (hiermit sind 2 bis 3 Tage je mm Putzdicke gemeint) „…zusätz- lich mit einen Armierungsputz zu belegen“. [9] Die Gewebeeinlagen zeichnen sich ebenfalls durch eine notwendige Temperaturbeständigkeit aus. Die Zugfestigkeit des Putzsystems wird deutlich erhöht, so dass die auf den Sanierputz einwir- kenden Zugspannungen vollständig auf das Ar- mierungsgitter aus alkaliresistenten Glasfasern übertragen werden können. Im besonders zu schützenden Sockelbereich sowie den Ecken, kön- nen zusätzliche Armierungen aus vorgefertigten Panzergewebewinkeln verwendet werden. „Soll zur Erhöhung des Risswiderstandes eine Putzbe- wehrung/-armierung eingelegt werden, so ist sie in die zugbelastete Zone des Putzes straff und faltenfrei einzubetten, um die entstehenden Zug- kräfte aufnehmen zu können. Putzbewehrungen müssen im Allgemeinen in der oberen Hälfte der Putzlage möglichst oberflächennah liegen. Die Überlappung von Putzbewehrungen muss min- destens 100mm, auf benachbarte Bauteile min- destens 200mm betragen.“ [10] Rissbewertungen An dieser Stelle sei angemerkt, dass „Risse in begrenztem Umfang… nicht zu bemängeln“ sind, „wenn sie den technischen und optischen Wert des Putzes nicht beeinträchtigen. Ein tech- nischer Mangel liegt vor, wenn durch Risse der Schlagregenschutz des Mauerwerks und/oder die Witterungsbeständigkeit von Putz und Anstrich nicht mehr sichergestellt sind. Eine generelle Höchstrissbreite kann nicht angegeben werden, da diese je nach verwendetem Putz, Putzsystem und Putzgrund im jeweiligen Einzelfall separat zu bewerten ist.“ [11] Deckschichten Die Sanierputzoberfläche sollte aufgeraut sein, um die auftretenden Schwindspannungen zu minimieren und die Haftung der anschließenden Deckbeschichtung sicherzustellen. Nach Trock- nung des Sockelputzes – hier gilt als Richtwert 1 Tag/mm Auftragsdicke – kann der Sanierputz-WTA mit einem Oberputz beschichtet und/oder gestri- chen werden. Die aufgetragenen Deckschichten dürfen die Wasserdampfdiffusionseigenschaften des Sanierputzes nicht beeinträchtigen. Schutzmaßnahmen „Generell dürfen Sanierputzsysteme im erd- berührten Bereich unter Oberkante Gelände nicht eingesetzt werden. In diesen Fällen sind geeig- nete Abdichtungsmaßnahmen zu treffen.“ [12] Der Fachbereiche Bautenschutz
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