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Schützen & Erhalten · September 2009 · Seite 23 Eine U-Bahn für Algier Nachträgliche Bauwerksabdichtung gegen drückendes Salzwasser Praxis Technische Beratung: +49 (0) 5237 / 608 -119 und -130 Von Beginn an war das Projekt, eine U- Bahnlinie in der Bucht von Algier und damit in direkter Meeresnähe zu bauen, ein ehrgeiziges Ziel unter schwierigsten Rahmenbedingungen. Das Infrastrukturprojekt wurde schon im Juni 1981 gestartet. Die damalige Regierung legte ein Konzept vor, das den Bau dreier U-Bahn-Linien vorsah. Aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten wurde das Projekt 1986 allerdings wieder einge- stellt, bis 1993 die beiden Unternehmen Geni Si- der und Cosider mit der erneuten Weiterführung der Baumaßnahmen beauftragt wurden. 2006 vergab der künftige Metrobetreiber EMA den Weiterbau an ein Konsortium unter der Führung der französischen Siemens-Trans- portsparte. Der erste Abschnitt ist auf neun Kilome- ter Länge mit zehn Stationen projektiert. Doch heute schon ist das noch im Bau befindliche Projekt ein Sanierungsfall. Dennoch sollen in Kürze jährlich 110 Millionen Passagiere die U- Bahn nutzen können. Die Meeresnähe in der Bucht von Algier ist eine der schwierigen Rahmenbedingungen bei diesem Bauprojekt. Der anstehende Salzwasser- druck beträgt 6 bis 8m und sorgte für Verzöge- rungen im Bauablauf. Die Betontunnelröhren selbst und die Verbindungsfugen sind mangel- haft ausgeführt, so dass Meerwasser in die Kon- struktion und den Innenraum eindringt und den Innenausbau unmöglich macht. Nach zwei missglückten Sanierungsmaß- nahmen wurde das DHBV Mitgliedsunterneh- men Drytech aus Neustadt an der Weinstraße vom algerischen Transportministerium mit der Abdichtung von zwei 4 km langen Teilabschnit- ten beauftragt. Die vorangegangenen Abdichtungsversu- che verzögerten den Bauablauf enorm, so dass das Ministerium das amerikanische Beratungs- unternehmen Louis Berger mit der Suche nach Abdichtungsspezialisten beauftragte. Die Louis Berger Group beauftragte Matrics Consult Ltd mit der Analyse der Problemstellungen und der Ausarbeitung von Sanierungsvorschlägen, um den Wassereintritt schnell und dauerhaft zu verhindern. Nachträgliche Bauwerksabdichtung Um die Baumaßnahme voranzutreiben, sind die Abdichtungsspezialisten von Drytech seit dem 10. Dezember 2008 am Werk. Das 4 km lan- ge Teilstück West sollte aus jeweils 10m langen wasserundurchlässigen Betonröhren erstellt sein. In diesem Bereich sind Risse, Kiesnester und Fugen zuverlässig und dauerhaft gegen drü- ckendes Salzwasser abzudichten. Allein die bis- her entdeckten Risse addieren sich auf 13.000 laufende Meter. Die Abdichtung bzw. das Schließen der Hohl- räume und der Risse erfolgt mittels eingepress- tem Injektionsharz. Das DRYflex Injektionsharz wird durch spiralförmige Injektionsanker im Nie- derdruckverfahren eingebracht. Die Viskosität des Harzes wird flexibel eingestellt, so dass größere Hohlräume und feinste Risse zuverlässig verfüllt werden. Nach der Aushärtung des Harzes ist die
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