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Schützen & Erhalten · Juni 2009 · Seite 19 Fachbereiche Schimmelpilze In den nächsten Zeitschriften „Schützen und Erhalten“ sollen innenraumrelevante Schimmelpilzarten, insbesondere dieje- nigen, von denen ein erhöhtes gesund- heitsgefährdendes Potential ausgeht, beschrieben werden. Dazu sollen mit diesem 1. Beitrag die Grundlagen, wie die Physiologie der Schimmelpilze, sowie die damit verbundenen Gesundheitsrisiken behandelt werden. Schimmelpilze sind ein wichtiger natürlicher Teil unserer Umwelt, von denen unter Umstän- den keinerlei Gefährdung unserer Gesundheit ausgehen. Übersteigt jedoch eine Schimmel- pilzkonzentration ein bestimmtes Maß, so kann es auch zu schwerwiegenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen für den Menschen kommen. Die Auswirkungen von Schimmelpilzen in Innen- räumen auf die menschliche Gesundheit sind ein wichtiges Thema nicht nur in der Öffentlichkeit sondern auch in der Fachwelt. Eindeutige Zusam- menhänge zwischen Schimmelbelastungen und Atemwegserkrankungen bzw. Allergien wurde in einer Vielzahl von Studien bestätigt. Grundlagen Schimmelpilze finden sich als flockiger, fas- riger oder staubiger, weißlich-bläulicher, grüner, grauer, rötlicher, gelblicher, bräunlicher oder schwärzlicher Belag auf verschiedenen Substraten (Nährböden). Besonders häufig ist ihr Vorkommen auf verdorbenen Lebensmitteln, wie z.B. auf Brot oder Früchten. Baufachleute interessieren sich mehr für Schimmelpilze auf feuchtem Holz oder Wänden. Feuchtigkeit auf oder in der befallenen Substanz bzw. der Raumluft ist für die Bildung und Ausbreitung eines Schimmelpilzbefalles eine Voraussetzung. Beginnen Schimmelpilze auf or- ganischen Substanzen zu wachsen, injizieren sie damit eine Reihe von Fäulnisprozessen. Zuerst bildet sich aus einer auf das Substrat gefalle- nen Schimmelpilzspore eine fädrige Struktur, das Myzel. Dieses besteht aus mikroskopisch kleinen länglichen, dünnen, vielverzweigten Pilzfäden (Hyphen), die sich von einzelnen Punkten aus allseitig kreisförmig ausbreiten. An ihrer Spitze wachsen diese Hyphen mit oftmals großer Ge- schwindigkeit, so dass der Schimmel nicht selten rasch große Flächen überwuchert. Diese Myzelien sind die eigentlichen Schimmelpilze. Unterschie- den wird der Schimmelpilz nicht an Hand dieser Myzelien, sondern durch die zur Fortpflanzung dienenden Sporenträger, die Sporangien. Diese bilden ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zwischen den einzelnen Arten. Schimmelpilze lassen sich nach der Form der Sporenträger, z. B. Köpfchenschimmel (Mucor), Pinselschimmel (Pe- nicillium) und Gießkannenschimmel (Aspergillus), unterscheiden. Alle Schimmelpilze ernähren sich von organischen Molekülen (z. B. Kohlenhydrate, Fette, Proteine). Es ist daher nichts Neues, dass zu den geeigneten Substraten nicht nur Lebens- mittel, sondern auch Holz, Staub, Kunststoffe, Leder, Papier und Erdreich gehören. Einteilung Früher wurden die Schimmelpilze, bevor man sie als eigenes Reich betrachtete, von den Bo- tanikern dem Pflanzenreich zugeordnet. Daher wurden zur Klassifizierung der Schimmelpilze im Wesentlichen die gleichen Regeln wie für Pflan- Schimmelpilze – mit wem habe ich es zu tun?

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