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Schützen & Erhalten · Dezember 2008 · Seite 10 In Gebäuden wurden bisher über 90 Arten von Großpilzen nachgewiesen, die ein unter- schiedliches Fäulepotenzial haben [17] . Die meis- ten Arten verursachen eine Weißfäule. Gemes- sen an den Fallzahlen überwiegen jedoch die Schäden durch Braunfäule-Pilze mit 60–70% der Befälle (Tab. 1). Unter den Hausfäulepil- zen nimmt eine Art eine herausragende Rolle ein: der Echte Hausschwamm (Serpula lacry- mans) [6/7/14/16] . Bekannt sind die häufiger auf- tretenden Fruchtkörper am Mauerwerk, Abb. 9–11), die auch während einer Sanierung auf- treten können (Abb. 8). Weitere häufige Arten und Art-Gruppen zeigt Tab. 1. Gefährlichkeit des Echten Hausschwammes (Serpula lacrymans) Abb. 1: Weißes Mycel des Echten Hausschwammes im Mauerwerk; die Stränge versorgen die zimtbrau- nen Fruchtkörper. Tab. 1: Häufigkeit [in %] von Fäulepilzen in Gebäuden; 1680 Proben ausgewertet, ergänzt nach [11/13]. Braunfäule-Erreger 66,8 Weißfäule-Erreger 21,4 Moderfäulepilze 11,8 Hausschwämme 23,4 Kellerschwämme 15,7 Moderfäulepilze 11,8 Porenschwämme 11,2 Hausporling und Feuerschwämme 7,2 Blättlinge 4,1 Saftporling 3,6 Rinden und Schichtpilze 3,6 Lamellenpilze mit Weißfäule 3,3 Fältlingshäute 2,8 Lamellenpilze mit Braunfäule 2,7 Sternsetenpilze 2,7 Stachelsporlinge 1,7 Eingeschleppte Pilze 1,1 Andere Feuerschwämme 0,9 Porenschwämme mit Weißfäule 0,6 Gallerttränen 0,6 Trameten 0,5 Fruchtkörper, ohne Befund 1,3 Fäule ohne Mycel, ohne Befund 1,3 Links, Abb. 2: Weißes Mycel durchdringt den Raum zwischen Teerpappe und Nagel. Selbst kleinste Ritzen werden auf der „Suche“ nach Nährstoffquellen durch- wachsen. Links unten, Abb. 3: Graue Stränge des Wilden Hausschwamm wachsen am Mauerwerk und durch- wachsen es. Von der Vielzahl der in Gebäuden nachgewie- senen Großpilze verursachen nur wenige Arten so massive Schäden, dass häufig ein Rückbau bis zum Rohbauzustand eines Gebäudes not- wendig wird. An solchen Schäden ist der Echte Hausschwamm überproportional beteiligt. Je nach Region verursacht dieser Pilz 20–50% al- ler Schäden [11] . Echter Hausschwamm kann sich in Gebäuden nur ansiedeln, wenn eine Feuch- tigkeitsquelle vorliegt, die ausreicht, um Holz über Fasersättigung anzufeuchten. Hier wird ein Wert von 30mu% diskutiert; unterhalb die- ser Schwelle scheint kein Neubefall möglich [19] . Die Werte beziehen sich auf die Trockenmasse (m), das „u“ gibt an, dass die Messungen nach DIN 52183 erfolgten. Für die Gefährlichkeit der häufigen Hausfäule- pilze scheinen im Vergleich mit anderen Pilzen in Gebäuden vor allem folgende Eigenschaften entscheidend zu sein (Tab. 2): a) die Fähigkeit, anorganische Materialien zu durchwachsen (Stränge im Mauerwerk). Für acht Hausfäulepilz-Arten ist ein Durchdrin- gen von anorganischen Materialien nach- gewiesen: Echter Hausschwamm [Abb. 2; 9/10], Wilder Hausschwamm ( S. himantioi- des; Abb. 3), Brauner Kellerschwamm (Abb. 5; Coniophora puteana [1/8/15] ), Marmorierter Kellerschwamm ( C. marmorata [11] ), Weißer Breitsporiger Porenschwamm ( Antrodia vail- lantii [7] ), Gelber Porenschwamm ( Antrodia xantha ), Kiefern-Fältlingshaut ( Leucogyropha- na pinastri [11] ), Ockerfarbener Sternsetenpilz ( Asterostroma cervicolor [1] ) und Lachsfarbe- ner Sternsetenpilz ( A. laxum [11] ). Auch eini- ge Tintlinge ( Coprinus spp. ) und Becherlin- ge ( Peziza spp ), die jedoch keine oder eher schwache Holzzerstörer sind, durchwachsen zur Fruchtkörperbildung anorganische Mate- rialien [2] . Dem Echten Hausschwamm kommt hier keine Sonderrolle zu, auch wenn seine Fruchtkörper besonders eindrucksvoll sind Fachbereiche Holzschutz

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