S&E Glossary

Schützen & Erhalten · September 2008 · Seite 21 1. Flüssiges Wasser im Bauteil: Dringt in ein Bauteil flüssiges Wasser ein, dann breitet es sich in den vorhandenen Kapillaren aus und es verdunstet an den Oberflächen, so- fern diese nicht „abgeschottet“ sind. Das wis- sen wir und kennen auch die entsprechenden Schadensbilder und Abhilfen. Wie reagiert aber die Wärmedämmung darauf? Sie wird schlechter bzw. die Transmissionswär- meverluste steigen, denn die Wärmeleitfähigkeit eines Bau- oder Dämmstoffes hängt nicht nur von der Menge der eingeschlossenen Luft (aus- gedrückt in seiner Rohdichte) sondern auch vom Wassergehalt (Materialfeuchte) ab: die Wärme- leitfähigkeit steigt mit der Materialfeuchte. In grober Näherung rechnet man bei mineralischen Baustoffen mit etwa 8 bis 15% Änderung der Wärmeleitfähigkeit pro 1 Masseprozent Material- feuchte, bei Holz mit ca. 1,5% pro Masseprozent und bei den meisten Dämmstoffen noch weniger (z. B. Polysterol im Promillebereich). In der DIN 4108 wird dieser Einfluss vernach- lässigt bzw. auf die sogenannte Ausgleichsfeuch- te unter Normbedingungen abgestellt. In Wirk- lichkeit hingegen ist das mit Einschränkungen (s. 2.) nur für gut gedämmte Bauteile der Fall. In Bild 7 werden die Berechnungen für das Bei- spiel aus Bild 6 unter Verwendung der Messun- gen von Künzel (Bericht 11, Porenbeton Infor- mations-GmbH, 2003) vorgestellt. Wir müssen feststellen, dass das Anwachsen der Transmis- sionswärmeverluste bereits bei kaum messbarer Erhöhung der Materialfeuchte nicht mehr im to- lerierbaren Bereich liegt. Daraus sind die im Kasten zusammengestell- ten wichtigen (aber in der Praxis all zu oft igno- rierten) Konsequenzen abzuleiten (s. Kasten). Sie gehören zu den typischen Aufgaben eines Holz- und Bautenschützers und brauchen an dieser Stelle nicht vertieft zu werden. Ich erkenne aber auch hier wieder eine besondere Rolle des Holz- und Bautenschutzes beim Wärmeschutz. 2. Gasförmiges Wasser im Bauteil – Wasser- dampfdiffusion: Luft ist ein Gasgemisch, Wasserdampf ist einer der immer vorhandenen Bestandteile. Vielen Holz- und Bautenschützern, aber auch Energie- beratern, sind die Eigenschaften des gasförmi- gen Wassers (also Wasserdampf) nicht ganz so geläufig, deshalb seien in Bild 8 die Grundbe- griffe konzentriert zusammengestellt, nebst ei- nem Ausschnitt aus dem wichtigen h-x-Diagramm für die leichte grafische Bestimmung der Luft- feuchtezustände. Für das Verständnis der Wasserdampfdiffusion ist die Charakterisierung der Luftfeuchte durch den Dampfdruck geeignet. Jede Komponente eines Gasgemisches trägt mit seinem Teildruck zum resultierenden Luftdruck bei. Den tatsäch- lich herrschenden Teildruck des Wasserdampfes Fachbereiche Sachverständige in der Luft nennt man Wasserdampfpartialdruck. Der Wasserdampfsättigungsdruck ist der Teildruck in gesättigter Luft, also mit 100%rF. Er hängt natürlich von der Temperatur ab (vergl. a. Bild 8) und wird als Luftkenngröße in bauphysikalischen Zahlentafeln angegeben. Durch Multiplikation mit der messbaren relativen Luftfeuchte kann aus dem Sättigungsdampfdruck der Partialdruck errechnet werden. Zwischen Gebieten unterschiedlichen Wasserdampfpartialdrucks wandert (diffundiert) der Wasserdampf aus dem Gebiet des höheren Par- tialdrucks in das mit niedrigerem, solange keine diffusionsdichte Sperrschicht zwischen diesen vorhanden ist. In der Heizperiode findet also die Wasserdampfdiffusion von der warmen Raumluft in Richtung kalter Außenluft statt. Durch feste (poröse) Körper kann der Was- serdampf schwerer diffundieren als durch Luft, was mit der Materialkennzahl µ (Verhältnis des Diffusionswiderstandes einer Materialschicht zu dem einer gleichdicken Luftschicht) charakte- risiert wird. In einem mehrschichtigen Bauteil mit beider- seits unterschiedlichen Temperaturen baut sich ein Temperaturgefälle auf, woran ein entspre- chendes Gefälle des Wasserdampfsättigungsdrucks gekoppelt ist (s. o.). Erreicht der Partialdruck bei der Wasserdampfdiffusion an einer Stelle diesen physikalisch gegebenen Sättigungsdruck, dann liegt dort ein Taupunkt (Übergang von Wasser Grebbener Str. 7 · D-52525 Heinsberg · Tel. +49 2452 962-430 · thermografie@ trotec.de Mehr Informationen unter www .thermografie-fuer -alle.de Die neuen Wärmebildkameras der Trotec IC-Serie ermöglichen Ihnen vollradiometrische Echtzeit- Messungen (50/60 Hz) von -20 ° C bis zu +1.500 ° C zu einem revolutionär günstigen Preis-Leistungs- Verhältnis! Die neue IC-Serie: Fünf Modelle, acht Objektive, ein revolutionäres Preiskonzept – Profi-Qualität muss nicht teuer sein! Nutzen Sie jetzt den Sonder- Preisvorteil für DHBV-Mitglieder! * Auch als günstige Mietkamera! 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