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Schützen & Erhalten · Juni 2008 · Seite 10 on möglich. Hierzu bedarf es jedoch umfangreicher Kenntnisse und Er- fahrung des Untersuchenden. Endoskop Die Arten der Endoskope sind fast unüberschaubar. Neben ver- schiedenen Herstellern existieren verschiedene Bauarten innerhalb eines Herstellers. Die einfachste Bauweise besteht aus einem starren Stab mit meist rechtwinklig zur Sta- bachse angeordnetem Sichtfenster. Daneben existieren starre Endoskope mit schwenkbarem Prisma (Sicht- feldwinkel etwa 30 bis 140°), starre Endoskope mit Sichtfeld in Richtung Stabachse oder flexible Endoskope. Letztere werden sehr häufig im Maschinenbau eingesetzt. Eine weitere Unterteilung kann hinsichtlich der Anordnung der Lichtquelle vorgenommen werden. Am Stabende kann eine kleine Ha- logenlampe platziert werden, die für entsprechende Ausleuchtung sorgt. Dies hat den Vorteil, dass keine Lichttrafo erforderlich ist. Der Platzbedarf der Halogenlampe schränkt jedoch den Aktionsradius in kleinen Hohlräumen sehr stark ein. Aus diesem Grund arbeiten die meisten Holzschutzfachleute mit einem Gerätesystem, welches aus Lichttrafo und Endoskop besteht. Dadurch wird die Anordnung der und an welchen Bauteilen ist mit Schäden zu rechnen? Dies sind Fra- gen, die man erst nach jahrelanger Berufspraxis zufriedenstellend beantworten kann. Kommen wir zurück zu den eingesetzten Hilfsmitteln. Wer kann behaupten, wenn er vorher noch nicht durch ein Mikroskop geschaut hat, dass die dadurch sichtbaren Gefäßhyphen dem Echten Haus- schwamm zuzuordnen wäre? Dies können nur wenige Spezialisten, deren Dienstleistung durch Holz- schutzpraktiker ggf. in Anspruch genommen werden. Demgegenüber nutzen Holz- schutzpraktiker eigene, in der Mehrzahl optische Hilfsmittel, die sie selbst anwenden und deren Informationen sie auch eigenverant- wortlich interpretieren müssen. Die Vielzahl der Geräte und Methoden macht die Bandbreite der Anwendungsmöglichkeiten auch deutlich. Es kommt darauf an, entsprechend der Fragestellung und des Untersuchungsziels, dafür passende Methoden oder Geräte auszuwählen. Nachfolgend werden einige ausgewählte Methoden oder Geräte vorgestellt und die Möglichkeiten und Grenzen gezeigt. Spiegel Bei fast jeder Untersuchung kommt es vor, dass die freiliegende Hirnholzfläche eines Balkenkopfes oder der Hohlraum unterhalb der Dielung bzw. der Stakung nicht eingesehen werden kann. Ggf. kann man sich mit einem Endoskop behel- fen oder eine kompakte Digitalka- mera in den unzugänglichen Bereich richten und fotografieren. Die Industrie bietet für diese Zwecke zahllose Arten von Inspek- tionsspiegeln an. Die Ausführungen reichen vom Zahnarztspiegel (2,– € ) bis hin zum beleuchteten Teleskop- spiegel (250,– € ). Im oberen Preis- segment wird man die auf dem Bild 1 dargestellten Inspektionsspiegel finden. Hierbei kommt es darauf an, dass ein optimaler Spiegeldurchmes- ser gewählt wird. Zu kleine Spiegel schränken das Sichtfeld ein und zu große sind in kleinen Hohlräumen nicht händelbar. Eine eingebaute Beleuchtung erleichtert die Diag- nose der Holzoberfläche. Mitunter kann man sich mit einer Taschen- lampe behelfen, was in der Praxis jedoch sehr umständlich ist. Mit Hilfe des Spiegels kann man durchaus Oberflächenmyzel, Fäulnis oder Schlupflöcher von Insekten an der Holzoberfläche erkennen. Bei ausgeprägtem und markantem Schadbild ist auch eine Identifikati- Lichtaustrittsstelle zusammen mit dem Sichtfenster sehr nahe am Sta- benden möglich. Schmale Hohlräu- me können damit gut ausgeleuchtet und inspiziert werden. Die meisten modernen Endosko- pe besitzen die Möglichkeit Kameras (Bild 2) oder sogar Videotechnik an- zuschließen. Dabei sollte man sich die Frage stellen, was dokumentiert und weshalb eine Dokumentation vorgenommen werden soll. Die Nachvollziehbarkeit, d.h. die Zu- ordnung der Bilder zum konkreten Objekt, ist kaum möglich. Unabhängig von der technischen Ausstattung der Endoskope, ob für 2.000,– € oder 20.000,– € , die Endoskopie ist und bleibt eine punk- tuelle, aber dafür zerstörungsarme Untersuchungsmethode. Für eine erste Sondierung verdeckter Bau- teile bzw. Hohlräume, mit dem Ziel wenig zu zerstören – dafür ist die Endoskopie ideal geeignet. Erfolgt eine intelligente Wahl der Untersu- chungsstellen, so kann der größte Nachteil der Endoskopie, eben die punktuelle Diagnosemöglichkeit, zum Teil kompensiert werden. Man muss sich eben die am meisten ge- fährdetsten Holzbauteile in einem Gebäude aussuchen. Dazu bedarf es Kenntnisse zur Baukonstruktion, zur Bauphysik und zur Biologie. Das gesamte Schadausmaß bzw. den daraus resultierenden Sanie- Fachbereiche Holzschutz Bild 1: Einsatz eines Inspektionsspiegels am freigestemmten Balkenkopf, Hirnholz. Bild 2: Endoskopische Untersuchung an unzugänglichen Stellen im Bereich der Denkmalpflege.

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