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Schützen & Erhalten · Juni 2008 · Seite 14 Erwähnung. Mit seiner 35-jährigen Erfahrung beantwortete Herr Goll- witzer die Fragestellung des Unter- titels „Bohrlochinjektion – wirksam oder unwirksam?“ folgendermaßen. Herr Gollwitzer verwies darauf, dass Injektionsprodukte die Wirksamkeit und dauerhafte Funktionstüchtigkeit nachweisen müssen. Neben der WTA-zertifizierten Produktprüfung, sei die Einbringtechnik und die Ver- arbeitung mit von entscheidender Bedeutung, ob die Bohrlochinjek- tion im Mauerwerk wirksam werden könne. Durch ein z. B. unzulässiges Mischungsverhältnis, d.h. zu hoch verdünntes Siliconmikroemulsions- konzentrat, kann sich die Wirkung nur stark eingeschränkt entwickeln. Neben diesen verarbeitungstechni- schen Mängeln ist seines Erachtens die unzureichend oder falsch in- terpretierte Baustandsanalyse als Unsicherheitsfaktor beim Bohrlo- chinjektionsverfahren zu benennen. Oftmals würden Salz- und Feuch- tigkeitswerte falsch interpretiert oder gar hohlräumiges Mauerwerk im Rahmen der Voruntersuchungen nicht festgestellt. Ungenügende oder unterlassene Vorbereitung des Wandbildners, wie z. B. Verdämmung der Mauerwerksoberfläche, stehen im krassen Widerspruch zu einer fach- und sachgerechten Injektions- ausführung. Die Bohrlochinjektion, speziell mit Siliconmikroemulsionen, ist seines Erachtens das geeig- nete Verfahren zur Reduktion des Wasserhaushaltes in feuchte- und salzgeschädigtem Mauerwerk. „Feuchtigkeit und Salz – Gott erhalt’s!“ – so begann Herr Dr. Kollmann, Abteilung Forschung und Entwicklung der epasit GmbH seinen Vortrag „Sanierputze-WTA, in Anwendung und mit Anwen- dungsgrenzen“. Herr Dr. Kollmann stellte das WTA-Merkblatt 2-9-04/D „Sanierputzsysteme“ vor. Dieses Merkblatt gibt wichtige Hinweise, warum sich selbst auf extrem belas- teten Mauerwerk Sanierputzsysteme nicht nur in Jahren sondern in Jahrzehnten in der Praxis bewährt haben. Anschaulich stellte Herr Dr. Kollmann dar, dass die Hydrophobie- rung des Sanierputzes erst zu wirken beginnt, wenn der Sanierputz richtig ausgetrocknet ist. Bedingt durch hohe Luftfeuchtigkeiten im Keller, insbesondere in den Sommermona- ten, kann sich im aufgetragenen Sanierputz die Hydrophobie nicht vollständig ausbilden, wenn nicht durch technische Trocknung, Lüften oder vorsichtiges Heizen ein Aus- trocknen des Putzes ermöglicht sei. Das sich ergebene Schadensbild bei Unterlassung dieser flankierenden Maßnahmen sind Ausblühungen an der Oberfläche, die sich bereits kurze Zeit nach der Verarbeitung zeigen. Weitere Fehlerquellen sei- en aus Sicht der Planung, dass oftmals keine Voruntersuchungen durchgeführt werden und von der Ausführungsseite her die Unter- grundvorbereitung vernachlässigt würde. Rissbildungen sind durch einlagigen Sanierputzauftrag bei stark zerklüftetem Untergrund nicht auszuschließen. Frühzeitige Salzaus- blühungen bei zuvor geschilderter Verarbeitung bei ungünstigen Klima- verhältnissen oder zu geringe Putz- dicke sind neben dem zu geringen Sicherheitsspielraum oberhalb des ursprünglichen Schadens (> 80 cm, Anmerkung des Autors) ursächlich für die frühzeitige Salzbelastung. Bedingt durch die Nutzungsände- rung von Räumlichkeiten und das Überarbeiten der Sanierputzflächen mit Farben, Beschichtungen, die die hochwasserdampfdiffusionsfähigen Eigenschaften beeinträchtigen, wird die Lebensdauer des Sanierputzsys- tems künstlich herabgesetzt. Herr Dr. Helmut Kollmann stellte das WTA-Merkblatt „Sanierputzsysteme“ als umfassendes für die Planung, Ausführung und auch für die Qua- litätskontrolle und zur Beurteilung im Streitfall geeignetes Regelwerk vor. Mit den in diesem Merkblatt ge- machten Angaben könne festgestellt werden, ob die versprochene Qualität des Sanierputzes den Anforderungs- kriterien der Planung entspricht. Hinweise für die Ausführung und für die Nutzung müssten eingehalten würden. Nur mit Kenntnis dieses Re- gelwerkes ist eine Überschätzung der Anwendungsgebiete für Sanierputze und ein zu sorgloser Umgang bei der Verarbeitung ausgeschlossen. Freier Kalk ist notwendig, so begann Herr Stefan Flügge als technischer Produktmanager der Schomburg GmbH & Co. KG seinen Beitrag „Kristalline Bauwerks- abdichtung“. Im Gegensatz zu mineralischen Dichtungsschlämmen, die auf dem Untergrund appliziert werden, wird bei der kristalli- nen Abdichtung der Untergrund – der Beton – zur Abdichtung in dem die Wasseraufnahme der Kapillarporen unterbunden wird. Kristalline Bauwerksabdichtungen werden in der Bauregelliste A, Teil 2, Nr. 1.9 des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) in Berlin geregelt. Die einkomponentigen, kristallinen Dichtungsschlämmen werden zur Abdichtung von neuen oder alten tragfähigen Beton- und Stahlbetonen verwandt. Nach erfolgter Untergrundvorbereitung und ausreichendem, mehrmaligen Vornässen mit Wasser weist dieser eine gleichmäßige Saugfähigkeit auf. Zum Zeitpunkt des Auftrages der kristallinen zementgebunde- nen Dichtungsschlämme muss die Oberfläche mattfeucht abgetrocknet sein. Die kristallinen Wirkstoffe werden mit dem Wasser aus der Dichtungsschlämme in dem Beton einmassiert. Hierbei reagieren die Wirkstoffe mit dem freien Kalk, der in den Kapillarporen des Betons vorhanden ist und bilden weitere komplexe, unlösliche Kristallstruk- turen. Diese Kristalle verschließen die Kapillarporen bis kein weiteres Wasser aufgenommen werden kann. Diese Selbstheilung des Betons wur- de anschaulich an einem Betonriss 0,4 mm im Zeitraffer 7 Tage, 21 Fachbereiche Bautenschutz Dipl. Ing. Götz Tintelnot. Leonhard Gollwitzer (links im Bild ;-)).

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