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Schützen & Erhalten · Juni 2008 · Seite 16 A- und B-Komponente 1:1 nach Volumenteilen verarbeitet. Dabei werden vor der Injektion die A1- und A2-Komponenten homogen miteinander gemischt und als verarbeitungsfertige A-Komponente verarbeitet. Die B-Komponente be- steht aus einer im Volumen gleichen Menge Wasser, in der das Salz (Här- terkomponente) aufgelöst wird. Mit einer Zweikomponenten-Injektions- maschine wird durch mechanische Zwangsförderung das gleich blei- bende Mischungsverhältnis von 1:1 Volumenteilen gewährleistet. Neben zahlreichen Verarbeitungshinweisen machte Herr Tintelnot ausdrücklich darauf aufmerksam, dass mehrstufige Injektionen notwendig sind, um bei einer Schleierinjektion den Aufbau des Gelschleiers zu erreichen. Herr Tintelnot führte weiter die Flä- cheninjektion in der Konstruktion aus. Hier ist der Einsatz von Gelen in gerissenen Stahlbetonbauteilen nur zulässig, wenn das Material nachweislich keine Bewehrungs- stahlkorrosionen hervorruft. Nicht ganz uneigennützig erwähnte er, dass mit Prüfzeugnis durch die Rheinisch-Westfälisch-Technische Hochschule in Aachen (RWTH) kein korrosives Verhalten gegenüber Bewehrungsstahl festgestellt werden konnte. Weitere Ansatzmöglichkeiten für Acrylatgele aus dem Hause TPH sind auch die nachträgliche Injek- tionssperre gegen kapillare Feuchte sowie Bodenverfestigung und die Sanierung von Dehn- und Stoßfugen, und die Anwendung in der Riss- bzw. Schlauchinjektionen. Die Calsitherm-Silikatbaustoff GmbH wurde durch Herrn Matthias Jacob vertreten. Herr Jacob referier- te über die Fragestellung, ob „fal- sches Lüften Schimmelpilzwachs- tum in Gebäuden hervorruft“ und stellte das Calsitherm-Klimaplatten- system gegen Schimmel vor. Gerade die kapillare Saugfähigkeit und das hohe Wasseraufnahmevermögen der Klimaplatte bewirken den sofortigen Entzug auftretender Feuchtigkeit. Die Oberfläche, wie auch die abge- stimmte Deckbeschichtung bleiben kapillaraktiv. Oberflächlich trocken bietet der auf Silikat basierende Baustoff keine Existenz-/Nähr- stoffgrundlage für Schimmelpilze. Die Calciumsilikatplatte „verhält sich wie ein Schwamm“. Die Platte habe darüber hinaus immer das Bestreben sich auf eine Haushalts- feuchte, „wenn denn möglich“, von ca. 50%, zu regulieren. Sobald die Luftfeuchtigkeit der Umge- bung absinkt, reguliert die Platte den eigenen Feuchtigkeitsgehalt herunter und gibt Wasser in Form von Wasserdampf wieder an die Umgebung ab. Das Ergebnis dieser Vorgänge sind die bereits erwähn- ten, trockenen und damit für den Schimmelpilzbefall ungeeigneten Decken- und Wandoberflächen. Das Klimaplattensystem wurde mit Schimmel-Ex, Tiefgrund, Kleber, Innenputz, Kalkglätte und den Klimaplatten in unterschiedlichen Abmessungen vorgestellt. „Bauwerksabdichtungen spe- ziell Druckwasserabdichtungen mit KMB“ (Kunststoff Modifizierten Bitumenbeschichtungen auf Emul- sionsbasis), der Anwendungsbe- reich, der nicht von der DIN 18195 geregelt wird, wurde von Herrn Dipl.-Ing. Franz Josef Hölzen, dem technischen Projektmanager für Bauwerksabdichtungen der Remmers Baustofftechnik GmbH vorgestellt. Analog einer Labor- prüfung beim Materialprüfamt für das Bauwesen (MPA) Braunschweig und gleichzeitiger Begleitung eines Praxisfeldtests wurde während des Beobachtungszeitraumes von ca. 13 Monaten kein Eindringen von Wasser im Bereich der Abdichtung festgestellt. Der durchgeführte Laborversuch unter Praxisbedin- gungen hielt bis zur Beendigung des Versuches einem Druck von 2m Wassersäule über einen Zeitraum von 8 Monaten stand. Wie Herr Hölzen erläuterte, darf die kunststoffmodi- fizierte Bitumendickbeschichtung mit Gummigranulatfüllstoff als Bauwerksabdichtung im erdberührten Bereich nach dem Allgemein bauauf- sichtlichen Prüfzeugnis (AbP) für die Lastfälle nach DIN 18195 auch gegen drückendes Wasser (Grundwasser bis zu einer max. Eintauchtiefe von 3m) verwendet werden. Die KMB darf außerdem auch für die Abdichtung von Arbeitsstoßfugen im Übergang zur Flächenabdichtung zu Bauteilen aus Betonen mit hohem Wasserein- dringwiderstand (z.B. Übergang Wand-/WU- Beton- Bodenplatte) eingesetzt werden. Als Normenaus- schussmitglied ließ Herr Dipl. Ing. Hölzen durch Erläuterung zahlreicher Verarbeitungsbilder die Theorie nicht zu weit von der Praxis abrücken. Über „Injektionsharze, speziel- le Anwendungen zur Abdichtung“ referierte Herr Bodo Appel, von der Niederlassung Berlin der WEBAC- Chemie GmbH. Das oberste Ziel der WEBAC sei es, den gestiegenen Anforderungen an die Material- qualität und den Umweltschutz gerecht zu werden. So begann Herr Appel seinen Vortrag und führte Anwendungsgebiete und innovative Lösungen für das Füllen, Schließen und Abdichten von Rissen- nach- trägliche Abdichtungen, Horizon- talsperren und zum stabilisieren des Baugrundes zur Vermeidung von Grundbrüchen auf. Nur mit innovativen Injektionsharzen las- sen sich bei feuchten, nassen und kontaminierten Rissflanken hoch- feste, kraftschlüssige Verbindungen herstellen. Die Injektionsgele aus dem Hause WEBAC weisen, lt. H. Appel, nicht nur eine äußerst niedrige Viskosität auf, sondern lassen sich in ihren Eigenschaften flexibel, aber auch genau in ihren Reaktionszeiten einstellen. Herr Appel legte besonderen Wert darauf, dass der entsprechende Nachweis für die Umweltverträglichkeit und die Eignung für den Trinkwasserbereich erbracht worden ist. Herr Dr. Uwe Wirringa, der Köster Bauchemie AG, stellte die „wirtschaftliche Rissinjektion mit speziellen Harz- und Packersyste- men“ vor. Entwicklungsziele des Hauses Köster waren die Entwick- lung von Packersystemen, die keine beweglichen, produktberührende Bauteile mehr aufweisen und da- durch einen schnellen Wechsel der Bohrungen ermöglichen. Bei dem vom Hause Köster patentierten Packer erfolgt die Injektion über eine in die Bohrung eingescho- bene Hülse, in die der eigentliche Packer eingeschlagen wird. Die Verarbeitung des Injektionsstoffes auf Reaktionsharzbasis zur Riss- füllung erfolgt über einen fest mit der Injektionspumpe verbundenen Adapter. Da beide Verbrauchsteile aus Kunststoff bestehen, sind sie nach der Anwendung nicht mehr verwendbar. Der Patentpacker wird mit einem Hammer soweit in den Adapter getrieben, dass das Packerende bündig mit der Adapteroberseite abschließt. Nach dem beendeten Injektionsvorgang wird der Patentpacker durch einen zweiten Packer soweit in die Hülse eingetrieben, dass der Bohrkanal bündig mit der Bauteiloberfläche abschließt. Somit ist der Bohrkanal dauerhaft verschlossen und der Adapter lässt keinen unkontrol- lierten Abfluss des Injektionsstoffs zu. Dieser Spezialpacker wird zur fortlaufenden Druckverpressung ge- nutzt. Die Systembeschreibung des Köster Druckpackers, als Spezialpa- cker zur Verpressung von Rissen in Bodenplatten mit Injektionsharzen, wurde anschaulich auf einem Fahr- gestell bzw. an Gabelstaplermontage gezeigt. Herr Dr. Wirringa gab zum Schluss seines Vortrages den Ausblick, dass patentierte Packer- systeme für die Gelschleierinjektion wie auch Druckinjektoren für poröse Baustoffe sich in der Entwicklung befinden. Weitere „Innovative Injektions- und Mischtechniken für Beton- und Mauerwerksabdichtungen“ wurden von Herrn Martin Desoi, Prokurist und Leiter der Anwendungstechnik der Desoi GmbH vorgestellt. Das mittelständische Unternehmen Desoi stelle sich mit über 60 Mitarbeitern den Aufgaben der Entwicklung inno- vativer Injektionstechniken für die Ausführung und zur Sicherung der Qualität in der Bauwerksabdichtung. Das System Desoi „Flow Control“ ermöglicht mit einfacher Bedienung die Überprüfbarkeit und die Funkti- onsfähigkeit der zwangsgesteuerten Förderung und der Beibehaltung des Mischungsverhältnisses während der Verarbeitung von Acrylatgelen. Die Messtechnik beinhaltet die Kontrolle des Druckes und des Volumenstro- mes mit Warnung oder Abschaltung bei Mischfehlern. Durch den Einsatz des „Flow Control-Systems“ sind Bedienungsfehler ausgeschlossen. Eine weitere Innovation aus dem Hause Desoi sei die Entwicklung eines Doppelkonuspackers für Hochlochziegel. Durch wabenartige Struktur lässt sich, bedingt durch die Dünnwandigkeit ein herkömm- licher Packer für Verschleierungen in diesem Baustoff nicht, oder nur schwer montieren. Der innovative Bohrpacker weist zuverlässige Be- festigung im Bauteil nach und be- sitzt u.a. Rückschlagventile mit ge- ringem Öffnungsdruck. Im weiteren Verlauf stellte Herr Desoi zahlreiche Bohrpacker für die Rissinjektion vor, nebst Membran- und Kolbenpumpe, die ihre Baustellentauglichkeit nicht nur durch ihre robuste Bauweise, sondern auch durch die Beständig- keit aller Gerätebauteile gegenüber den Injektionsstoffen und den zu verwendenden Reinigungsmitteln Fachbereiche Bautenschutz

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