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Schützen & Erhalten · März 2008 · Seite 22 Calciumsilikat-Platten, auch Klimaplatten genannt, halten immer mehr Einzug in die Sanierung von Altbausub- stanz. Verwendung finden Sie insbesondere bei der Schim- melpilzprophylaxe sowie im Brandschutz. Die Vorteile gegenüber der kon- ventionellen Außendämmung liegen bei der aus Calciumsilikat, Zellstoff und anorganischen Zuschlagsstoffen bestehenden Wandbauplatte auf der Hand. Neben dem Einsatz in der Denkmalpflege kann die Calcium- silikat-Platte sehr zielgerichtet in Bereichen eingesetzt werden, die aufgrund des Schadensbildes nur in Teilbereichen des Gebäudes einen Handlungsbedarf darstellen. Zu nennen wären hier Fens- terleibungen, Heizkörpernischen oder Außenwandabschnitte. Auch Wandabschnitte bei denen die Aufnahme von Wärmeenergie, z. B. durch große Schrankbauteile, verhindert wird, kommen für eine solche Art der Sanierung in Frage. Der fokussierte Einsatz dieses modernen Baustoffes ist auch in problematischen Räumlichkeiten möglich, in denen entweder zu wenig Wärmeenergie zugeführt wird (Schlafzimmer, Gäste-WC, Abstell- kammer) oder bei deren Nutzung zu viel Feuchtigkeit produziert (Badezimmer, Küche) und nicht aus- reichend durch Lüftungssequenzen abgeführt wird. Problematisch ist es, dass es bei der Verarbeitung immer wieder zu Ausführungsmängeln kommt, die technischer und/oder bauphy- sikalischer Natur sind. Auch die Hersteller sind in den Detailbe- reichen der Problembewältigung zu oberflächlich und nicht ausrei- chend lösungsorientiert, da man hinsichtlich eines mikrobiellen Befalls der Calciumsilikat-Platte sehr gute Kompensationseigen- schaften in bezug auf planerische und ausführungstechnische Fehler zuschreibt. Des Weiteren ist darauf zu achten, dass es hinter der Calcium- silikat-Platte zu keinen Hohllagen kommt. Aus diesem Grunde sollten vorhandene Unebenheiten der zu sanierenden Bauteiloberfläche nicht größer sein als 2 mm/m, um diese mit dem Plattenkleber ohne Hohl- lagen ausgleichen zu können. Werden bei dem Sanierungsob- jekt diese Toleranzen überschritten, ist die entsprechende Wandteil- oberfläche mit einem kapillar aktiven Kalkputz zu egalisieren. Das Hinterfüllen von Hohllagen durch Granulat, wie es verschiedene Hersteller empfehlen, entspricht nicht der Baustellenpraxis und lässt sich vor Ort nur schwerlich, wenn überhaupt, realisieren. Hohllagen werden auch dadurch provoziert, dass die Platten nicht passgenau zugeschnitten werden und/oder nicht ausreichend Kleber auf der Rückseite bzw. an den Stoß- fugen verwendet wird. Dramatisch ist dies an den Außenecken, die nannte Leibungsplatten an. Hier ist wichtig die Funktionalität der Fensterelemente aufrechtzuerhalten. An den Sanierungsobjekten muss stellenweise festgestellt werden, dass Fensterscharniere in den Plattenaufbau mit eingebunden und eingespachtelt werden. Dies führt dazu, dass die Fenster nicht mehr im 90°-Winkel geöffnet werden können und Spachtelungen herausbrechen können (Bild 2). Grundsätzlich dürfen die Kli- maplatten nur an den Rahmen des jeweiligen Fensters herangeführt werden. Sind selbst die Leibungs- platten von 15 mm zu stark, so muss von der Fensterleibung im Vorfeld Material abgetragen werden. Bei flächig ausgeführten Ver- klebung dieser Platten sind die Leibungsbereiche der Türen und Fenstern von Außenwandabschnit- ten grundsätzlich in den Klima- plattenaufbau mit einzubinden und können nicht der Einfachheit halber vom System ausgeschlos- Fachbereiche Arbeitskreis Schimmelschadenbeseitigung Calciumsilikat-Platten Fehlerquellen bei der Verarbeitung Technische Verarbeitungsfehler Einer der häufigsten Fehler, der bei der Verarbeitung von Cal- ciumsilikat-Platten vorkommt, ist das Überkleben eines mikrobiellen Befalls. Ein Schimmelpilzbefall an der Wandoberfläche muss grund- sätzlich im Vorfeld einer Sanierung mit Klimaplatten fachgerecht und kompromisslos, entsprechend dem Schimmelpilz-Sanierungsleitfaden des Umweltbundesamtes, ausgebaut werden. Erst nach dieser fachgerechten Schimmelpilzsanierung erfolgt die Schimmelpilzprophylaxe, z.B. mit- tels Klimapatte. natürlicherweise eine gravimetri- sche Wärmebrücke darstellen und einen Wiederbefall auf der alten Wandoberfläche, im Eckbereich die- ser Wärmebrücke, ermöglichen. Denn die häufig verwandten 30 mm Klimaplatten werden in diesem sensiblen Bereich der Außenecke nur oberflächlich gestoßen, so dass hier nicht nur ein Schimmelpilzbe- fall auf der alten Wandoberfläche möglich ist, sondern das Durch- wachsen der Stoßstelle (Bild 1, Grafik 1). Fachgerecht sind auch Fenster- bzw. Türleibungen des Außenmau- erwerks in die Klimaplattenebene einzubinden. Dafür bieten die Hersteller 15 mm dicke, so ge- Bild 1: (links außen) Durchwachsung der Klimaplattenschnittstelle im Bereich einer geome- trischen Wärmebrücke (Außenecke) beim gleich- zeitigen Vorhandensein einer Hohllage. Bild 2: (rechts) Aus- bruchstellen im Bereich des Fensterscharniers, welches in den Klima- plattenaufbau einge- bunden wurde. Grafik 1: Darstellung der Hohllage im Bereich einer Außenecke, bei nicht pass- genauem Zuschnitt der Klimaplatte als Draufsicht.

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