S&E Glossary
Alternativ ist auf einen dich- ten Anschluß einer raumseitigen Dampfsperre um den Balkenkopf zu achten (Bilder 4–6). Hier ist sehr viel aufwendige Detailarbeit not- wendig, die auch eine entsprechen- de Planung voraussetzt. Schallschutz Die Anforderungen sind derzeit schwierig zu definieren, da die zu- gehörige Norm DIN 4109 (1989) veraltet ist. Sie wird in der vorlie- genden Rechtssprechung nicht als a.R.d.T gewertet. Sie ist jedoch als Technische Baubestimmung gültig. Aus diesem Grund ist nach Meinung von Herrn Einemann eine Aufklärung des Bauherrn zwingend erforderlich. Er ist darüber aufzuklären, welcher Schallschutz bei den auszuführen- den Arbeiten erreicht werden kann. Die Anforderungen aus der (ver- alteten) Norm für eine Wohnungs- trenndecke eines Mehrfamilienhau- ses betragen: – Trittschall = 53 dB (erhöhter Schallschutz = 46 dB) – Luftschall = 54 dB (erhöhter Schallschutz = 55 dB) Eine Holzbalkendecke mit Schüttung auf Einschub und Putz auf einem Putzträger auf der Deckenunterseite erreicht dagegen nur max. ca. R’w 45 dB. Daraus wird deutlich, daß ein Mindestschallschutz gem. DIN 4109 (89) bei der Wiederherstel- lung einer alten Konstruktion nicht erreicht werden kann. Für eine merkbare Verbesserung ist das Aufbringen eines Schwim- menden Estrichs zu empfehlen. Denn der Schall wird im wesentlichen über die Deckenbalken übertragen. Bei dem Einsatz von „federn- den Abhängungen“ sind die Hohl- räume mit Mineralfaserdämmstof- fen zu füllen, um eine Resonanz- schwingung zu dämpfen. Offene Fugen im Einschub ver- ringern das Schalldämmaß um ca. 30 dB! – Vorschlag: Um die Übertragung der Schallschwingungen von den Deckenbalken auf die flan- kierenden Wände zu verringern, könnten Neopreenlager verwen- det werden. Dadurch wird die Wand von der Decke entkoppelt. – Bei Plattenbeschwerungen soll- te auf einem dünnen Bett aus Quarzsand verlegt werden (Rie- selschutz beachten), um eine ausreichende Dämpfung zu ge- währleisten. Dadurch können Verluste von ca. 5 dB vermie- den werden. – Schüttungen bieten bei glei- cher flächenbezogener Masse höhere Verbesserungen als Plat- tenbaustoffe, da durch sie eine zusätzliche Dämpfung der Schwingungen erreicht wird. Es ist auf den Einbau von trok- kenen Schüttungen zu achten (Um = 1,8 %). Schüttungen sind gegen Verrutschen zu si- chern. Der Balkenkopf, Vorschläge zur Ausführung Die einsetzende kontroverse Diskussion griff Herr Hähnel auf und zeigte Lösungsansätze für ein- zelne Objekte. Unbeheizte Gebäude ohne Anforderungen des Wärme- und Schallschutzes (Kirchen, Stallungen etc.) sind mit luftum- spülten Auflagern zu erstellen. Die Luftumspülung im „normalen“ Wohngebäude wurde dagegen weit- gehend durch Dämmung ersetzt (Bild 7). Die Schwierigkeiten der Aus- bildung des Balkenauflagers zei- gen sich oft erste bei der Ausfüh- rung. Ein besonderes Beispiel sind hierfür Wandanker (Bild 8). Auch Bild 4 (links): Nicht nur historische Gebäude sind betroffen. Nachträgliche Er- stellung einer luftdichten Gebäudehülle an einer nur wenige Jahre alten Reihen- hausanlage. Die Ausbildung der Randanschlüsse mittels Kompriband, Klebeband und Andruckleisten erforderte zeitaufwendige Detailarbeiten nach entsprechen- der Planung. Bild 5 (Mitte): Detail des Anschlusses Balken/Pfette. Bild 6 (rechts): Detail des luftdichten Anschlusses an den Balkenkopf. Aufbau eines Vollholzbalkens im (historischen) Außenwand-Mau- erwerk (38,5 cm, MZ 100, MG I), Fallbeispiel. Vertikalschnitt Bild 7: Detailplanung eines Balken- kopfes in einem Mehretagen Wohn- haus (Hähnel).
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