S&E Glossary
Holzfußböden in nicht unterkellerten Etagen – ein ewig aktuelles Thema Holzfußböden bzw. deren Un- terkonstruktionen in nicht unterkellertem Erdgeschoss oder gar im Kellerbereich stel- len grundsätzlich ein Gefähr- dungspotential dar. Dies wus- sten bereits unsere Vorfahren und haben entsprechende Stra- tegien entwickelt, um diese Konstruktionen lange nut- zungsfähig zu halten – mit mehrheitlich unbefriedigenden Erfolgsaussichten. Heute wird in aktuellen Regelwerken die Substitution hölzerner (orga- nischer) Bauteile empfohlen. Im Februar 1910 fand an einem Landgericht in Sachsen ein Ge- richtsverfahren statt, bei dem es unter anderem um einen Holzfuß- boden ging, der in einem Wohn- raum ohne Unterkellerung einge- baut wurde. Richard Falk berich- tet [1] , dass dieser Holzfußboden durch „Blätterhausschwamm (Len- zites)“ geschädigt worden war. Heute würde man den Schaderre- ger als Tannen- oder Zaunblättling identifizieren. Herr Falck schließt sich einem damals involvierten Gutachter, der folgerichtig die Si- tuation beschreibt und bewertet hat, wie folgt an: „ Wie der Sach- verständige W. richtig ausführt, sind unter solchen Bedingungen Vermor- schungen des Holzes fast sicher zu erwarten, selbst wenn der Baugrund trockener ist als es im vorliegenden Falle zuzutreffen scheint. “ Weiter heißt es bei Falk: „ Der Sachverstän- dige W. hat richtig ausgeführt, daß, wenn man einen Fußboden aus Holz ohne genügende Isolierung und ohne für reichliche Luftzirkulation unter ihm zu sorgen, auf das blo- ße Erdreich legt, seine Zerstörung FACHBEREICHE Holzschutz Bild 1: Unterlaghölzer und Dielung im direkten Kontakt zum Erdstoff. Bild 2: Vom Untergrund abgekoppelte Fußbodenkonstruktion. Bild 3: Holzfußboden über Kriechkeller. Bild 4: Fruchtkörper des Echten Hausschwamms auf der Dielung. Bild 5: Umfang- reiches Myzel unterhalb der Dielung. Schützen & Erhalten · Juni 2007 · Seite 12
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