S&E Glossary
Die Qualität der ausgeführten erdberührten Bauwerksabdichtung mit kunststoffmodifizierter Bitu- mendickbeschichtung (KMB) zeigt sich in der dauerhaften Funktions- tüchtigkeit – Hauptsache dicht! Wer von dieser Annahme aus- geht liegt allerdings falsch, denn: das Qualitätsmerkmal einer Bau- werksabdichtung mit KMB ist die Trockenschichtdicke und die „…darf an keiner Stelle unterschritten wer- den.“ [1] Anforderungen Die vorgeschriebenen Mindest- Trockenschichtdicken der KMB Ab- dichtung betragen in den Regel- werken (DIN-Norm, Richtlinie und WTA Merkblatt) 3 mm für Abdichtungen gegen Boden- feuchte und nichtstauendes Sicker- wasser sowie für Abdichtungen gegen nicht drückendes Wasser mäßiger Beanspruchung. Mit 4 mm Trockenschichtdicke und einer mit- tigen Einbettung einer Verstär- kungseinlage sind die KMB Abdich- tungen gegen zeitweise aufsteigen- des Sickerwasser geregelt. Ausführung Das Flächengebilde, die KMB Membran der im Verbund herge- stellten Abdichtungslagen, muss mit jedem Auftrag fehlstellenfrei und mit gleichmäßiger Schichtdicke erfolgen, denn nur mit zwei- oder mehrlagig hergestellter Abdich- tungsausführung kann Porenfrei- FACHBEREICHE Bautenschutz Für Sie getestet: Das leidige Thema: Die Schicht- dicke der KMB-Abdichtung – Qualitätssicherung des ausführenden DHBV-Fachbetriebes schon während der Verarbeitung durch Abstandhalter-/Schichtdickenkelle – heit gewährleistet werden. Da die KMB Frischschichtdicke ungleich der Trockenschichtdicke ist, ist den Angaben des Produktherstellers im Hinblick auf den Verbrauch unbe- dingt Folge zu leisten. Zu finden sind die Verbrauchsangaben auf den Liefergebinden und in den Tech- nischen Datenblättern. Der Min- destverbrauch wird in l/ oder kg je Quadratmeter angeben. Hieraus ergibt sich der Frischschichtdicken- auftrag in mm/m². Stellt sich allerdings die Frage: Was ist mit handwerklichen Schwankungen während der Ver- arbeitung? Lässt sich durch den Einbau einer Verstärkungseinlage die Min- destschichtdicke ausschließlich gewährleisten? Nassschichtdicken kontolle Ein zentraler Bestandteil der Eigenüberwachung auf der Baustel- le ist das Führen des KMB-Baustel- lenprotokolls mit Messung der Nassschichtdicken. Die Schichtdik- kenkontrolle der frisch aufgebrach- ten KMB erfolgt mit geregelten 20 Messungen je Ausführungsobjekt oder mit mindestens 20 Messun- gen je 100 m² Ausführungsfläche. Die Messpunkte der Frisch- schichtdickenkontrolle sollten dia- gonal auf der Wandfläche verteilt erfolgen. Ratsam ist die „Mes- spunktdichte, z.B. im Bereich von Durchdringungen, Übergängen, An- schlüssen zu erhöhen“, so rät es die DIN-Norm. [2] Dokumentation Diese Baustellenüberwachung der Nassschichtdicken, wie auch die Prüfung der Durchtrocknung ist für jede KMB-Abdichtung als Qualitäts- standard auszuführen! Dies ist für Abdichtungsarbei- ten nach DIN 18195 Teil 5 und Teil 6 zusätzlich zu dokumentieren (z.B. mit Hilfe der DHBV Bauten- schutzcheckliste Nr. 1). „Bei zwei Aufträgen mit Verstärkungseinlagen sind beide Schichtdicken gesondert zu kontrollieren“. [2] Nun mal ehrlich – Ist das pra- xisgerecht? 40 Messungen je 100 m² Ausführungsfläche beim Einbau von Gewebe? Praxisbewährt haben sich Schichtdickenkellen, die durch Ab- standhalter den gleichmäßigen Auftrag gewährleisten. Nach Herstellerangaben wird die Schichtdickenkelle mit der Materi- albegrenzungsseite von unten nach oben, mit leichtem Druck auf den Untergrund, aufgetragen. Die sich zwangsläufig ergebenden Kammzug- linien sind mit der Glättkellenrück- seite unmittelbar im frischen Zu- stand, rechtwinklig zum vorange- gangenen Auftrag zu verschlichten, um Fehlstellen zu vermeiden. Die abgebildete „Venezianische Schicht- dickenkelle“ mit Abrundungen der glatten Seite ermöglicht den beschä- digungsfreien Einbau von Verstär- kungseinlagen. Besonders Glasgit- tergewebe werden nicht beim Ein- spachteln beschädigt. Selbstredend werden auch deutlich weniger Kel- lenschläge in der Abdichtungsmem- bran zu sehen sein. Auch für die Verschlichtung von KMB- Spritzab- dichtungen haben sich derartige Ma- terialauftrags- und Überprüfungs- kellen bewährt. Fehl- oder Minder- schichtdicken sind unmittelbar augenscheinlich und können noch während der Spritzapplikation über- arbeitet werden. Nur durch den Ein- satz derartiger Schichtdicken-/Ab- standhalterkellen kann man hand- werklich bedingten Schwankungen der Frischschichtdicken beim Auf- tragen der kunststoffmodifizierten Bitumenabdichtung vorbeugen oder diese gar ausschließen. Laut Herstellerangaben sind entsprechende Kellen auch für Nassschichtdicken ab 1,5 bis 5 mm in 0,5 mm Schritten als Schicht- dickenleisten erhältlich. Dieses er- möglicht die Verwendung auch für Dichtungsschlämmen oder Boden- beschichtungen, eigentlich für alle Beschichtungsmassen, die eine de- finierte Schichtdicke im ausreagier- ten Zustand aufzuweisen haben. Weitere Informationen: www.ik-vertrieb.de Es schreibt für Sie: Rainer Spirgatis Fachbereichs- leiter Bauten- schutz Plinderheide 2b, 48291 Telgte Telefon: (0 23 63) 399 308 Telefax: (0 23 63) 399 363 E-Mail: spirgatis@dhbv.de Quellen: [1] DIN 18 195, Bauwerksabdichtung, Ausgabe August 2000 DIN Deutsches Institut für Normung e.V. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin Teil 3 Verarbeitung der Stoffe, 5.4.1 Verarbeitung [2] Teil 3, 5.4.4 Prüfung Foto: Ilona Kaupper Vertrieb Schichtstärken- kelle, Wickenreuth 8a, 95326 Kulmbach Schützen & Erhalten · Juni 2007 · Seite 18 Ilona Kaupper Wickenreuth 8 a 95326 Kulmbach Telefon 09221/82 18 63 Fax 09221/82 18 69 info@ik-vertrieb.de www.schichtstaerkenkelle.de Das Einhalten von a Beschichtungshöhen (EP) a Nassschichtstärken (KMB) a Mindest- oder Minderschichtvorgaben ist problemlos, schnell und zuverlässig mit der Schichtstärkenkelle möglich.
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