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Schützen & Erhalten · Juni 2005 · Seite 28 AUS DER PRAXIS Wirkungsweise von Feuchtigkeitssperren mittels PUR-Systemen in der Altbausanierung fassung vor Ort, Entnahme von Mauerwerksproben zur laborana- lytischen Bestimmung der Feuch- tigkeits- und Salzwert) zeigte sehr deutlich, dass es sich um ein bis zur Sättigungsfeuchte belastetes Ziegelmauerwerk mit einem er- heblichen Anteil mauerwerksschä- digender Salze handelt. Auf der Grundlage dieser Zu- standsanalyse wurde entschieden, dass sowohl die Horizontal- als auch die Vertikalsperren zu er- neuern sind, um die gewünsch- te Feuchtigkeitsreduzierung zu erzielen. Im Einzelnen wurden für die Sa- nierung vorgeschlagen, das – für den Einbau der Horizon- talsperren ein Druckinjekti- onsverfahren verwendet wird, – als Injektionsmittel nur ein Material zum Einsatz kommen darf, mit dem nicht noch zusätzlich Wasser in das Mau- erwerk eingebracht wird und welches auch bei einer der artig hohen Feuchtigkeits- belastung sicher wirkt – diese Anforderungen an das Injektionsmaterial ein PUR- Injektionsharz-System erfül- len kann, – als Vertikalsperre eine kunst- stoffmodifizierte Bitumen- dickbeschichtung aufgebracht wird, einer bestimmten Tiefe in der Wand ermittelt. Nachfolgend sind die verwen- deten Mess- und Labormethoden kurz erläutert. Die Feuchtigkeitsverteilung wurde mit dem Messgerät MOIST 200 der Firma hf-sensor GmbH Leipzig ermittelt. Mit dieser mo- dernen Methode kann man reale Feuchtigkeitswerte zerstörungsfrei an der Oberfläche und bis in eine Tiefe von ca. 300 mm (in Anhän- gigkeit vom eingesetzten Meß- kopf) ohne Beschädigung der Wand messen. Bei dieser Messung wird die sehr hohe Dielektrizitätskonstante von Wasser ausgenutzt. Ein hoch- frequentes elektrisches Feld (Mi- krowellenbereich) durchdringt das zu messende Material bis in ver- schiedene Tiefen, die Mikrowel- len werden reflektiert und erge- ben ein Signal, das über eine geräteeigene Kalibrierung der Materialfeuchte des jeweiligen Baustoffes entspricht. Die Messwerte werden im Gegensatz zu anderen gebräuch- lichen, zerstörungsfreien Meßme- thoden nicht vom Salzgehalt des Materials beeinflusst und geben den realen Feuchtigkeitsgehalt an der Meßstelle wieder. Ein völ- lig durchfeuchtetes Mauerwerk liefert einen Maximalwert von 20% bis 30%. Der Durchfeuchtungsgrad be- zeichnet das Verhältnis der Ge- samtfeuchte zur Sättigungsfeuch- te des Baustoffes und wird in Prozent (%) angegeben. Der Durchfeuchtungsgrad gibt an, welcher Anteil in % des für Wassers zugänglichen Porenvo- lumens zum Zeitpunkt der Pro- benahme mit Wasser gefüllt war. Um die Wirkungsweise der eingebauten Horizontalsperre bewerten zu können, wurde für die Darstellung der Ergebnisse eine Trennwand zum Nachbargebäude ausgewählt. – zur Herstellung optimaler Trocknungsbedingungen an den Innenwandoberflächen der Putz entfernt und für gute Lüftung gesorgt wird, – die Putzerneuerung an den Kellerwänden frühestens ein Jahr nach Einbau der Abdich- tungen bzw. nach ausreichen- der Trocknung der Wände er- folgen sollte, – die Wirksamkeit der eingebau- ten Feuchtigkeitssperren zu kontrollieren ist. Basierend auf diesem Konzept bestand nun die Möglichkeit, die Feuchtigkeitsentwicklung nach erfolgtem Einbau der Horizontal- und Vertikalsper- ren zu verfolgen. Der Einbau der neuen Feuchtig- keitssperren erfolgte im Mai 2003. Die nachträgliche Horizontal- abdichtung wurde in Doppelrei- he in der 1. und 3. Steinlage oberhalb des Fußbodens ausge- führt, wobei die untere Reihe mit dem PUR-Injektionsschaumharz WEBAC 157 zur Verfüllung der Hohlräume injiziert wurde. In die obere Reihe wurde das für den Einbau von Horizontalsperren entwickelte PUR-Injektionsharz WEBAC 1404 eingesetzt. Durch das PUR-Injektions- schaumharz wird verhindert, dass das für die Horizontalsperre zu verwendende PUR-Injektionsharz nicht unkontrolliert in Hohlräu- me abfließt, sondern an den Stel- len verbleibt, an denen sich die Horizontalsperre befinden soll. Ein Jahr nach dem Einbau der Feuchtigkeitssperren im Septem- ber 2004 wurde die Wirksamkeit dieser Abdichtungen überprüft. Dafür wurden gezielt die gleichen Wandbereiche untersucht wie vor dem Einbau der Sperren (Istzu- standsanalyse). Zusätzlich wurde mittels hf- Sensortechnik die Verteilung der Feuchtigkeitsbelastung bis zu In der heutigen Zeit erfah- ren die Kellerräume älterer Ge- bäude häufig eine Nutzungsän- derung. Die Anforderungen an die Temperatur und an die Luftfeuch- tigkeit in Räumen haben sich verändert und der Altbau soll entsprechend diesen neuen An- forderungen aufgewertet werden. Ausgangspunkt derartiger bau- licher Änderungen sollte eine Zu- standsanalyse und die Definition des Sanierungs- und Nutzungszie- les sein. Das beinhaltet die Klä- rung solcher Fragestellungen wie: – In welchem Zustand befinden sich zur Zeit die Kellerräume?, – Für welche Zwecke sollen die Räume zukünftig genutzt werden? – Welche Zeit nach erfolgter Abdichtung muss eingeplant werden, bis die Feuchtigkeit der Wände das gewünschte Niveau erreicht haben? Im dargestellten Fall handelt es sich um ein ca. 80 Jahre altes Gebäude (siehe Bild oben), in dem die Kellerräume künftig als Werk- statt-, Hobby- und Lagerräume ge- nutzt werden sollen. An der Kel- lerumfassungsmauer liegt straßen- und hofseitig Erdreich an, die anderen Mauern werden von den Nachbargebäuden begrenzt. Eine durchgeführte Istzu- standsanalyse (u.a. Schadenser-
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