S&E Glossary

4. Konstruktion des Bauteils und Regelquerschnitte der Wände, Böden und Decken 5. Anschlussbereiche, Übergän- ge/Wand-/Sohlenanschluss 6. Zugänglichkeit und Stand- sicherheit 7. Feuchteprofil der Bauteile 8. Halbquantative oder quali- tative Bestimmung von Sul- faten, Chloriden, Nitraten 9. Baustoffprüfung 10. Porigkeit des Mauerwerkes/ Rissbildungen/Mehrschalig- keit und Hohlräume 11. Baugrundaufschlüsse (Bo- denprofil, Hohlraumgehalt, Porenvolumen, Durchlässig- keitsziffer) Derartige Fachplanung, deren Ergebnisse der Entscheidungs- findung dienen, sollten nach Meinung des Autors entspre- chend dem Merkblatt für die Planung und Durchführung von Vergelungsmaßnahmen der Deutschen Bundesbahn AG durch „repräsentative Kernboh- rungen als Erkundungsbohrun- gen (Nasskernbohrung Ø 100 mm)“ 5) durchgeführt werden. Neben den gewonnenen Er- kenntnissen über die Konstruk- tion und dem vorhandenen Bo- denprofil bedürfen Vergelungs- arbeiten im Baugrund des Weiteren einer Analyse der che- mischen Beschaffenheit des Wassers und der Strömungsge- schwindigkeit. Ausführung „Injektionsarbeiten dürfen nur von qualifiziertem Personal ausgeführt werden. Hierbei muss mindestens eine, während der Injektions- arbeiten ständig anwesende Person einen anerkannten Qua- lifikationsnachweis einer aner- kannten Institution, z.B. DHBV/ TÜV oder DBV besitzen. 6) “ Diese Anforderung an den Ausführenden wurde bereits im WTA-Merkblatt 4-6-98/D unter Punkt 6.4.1. – Personal – gestellt. Vorarbeiten Objektabhängig sind folgen- de Vorarbeiten auszuführen: 1. Entfernung haftungsbeein- trächtigter Baustoffoberflä- chen durch geeignete Maß- nahmen 2. Verdämmung der Oberflä- chen um unkontrollierten Abfluss des Injektionsstof- fes vorzubeugen 3. Schutzmaßnahmen vor Ver- schmutzung von angrenzen- der Bau- und Einbauteilen treffen 4. Bewehrungsverläufe feststel- len Geräte „Zur Herstellung von Bohr- kanälen sollen möglichst er- schütterungsarme, auf den Bau- stoff bzw. das Bauteil abge- stimmte Bohrgeräte eingesetzt werden“. 7) Diesen Anforderungen wird die von unserem Verbandmit- glied Georgy vertriebene Bohr- vorrichtung mit Druckluft in jeder Hinsicht gerecht. Wobei hierbei zusätzlich die Arbeit erleichternde Handhabung und der deutlich geringere Verschleiß an Bohrern wirtschaftlich inter- essant ist. Die Bohrungen werden im Durchmesser entsprechend der Injektionspacker/Einfüllstutzen- systems gewählt und baustoff- /produktabhängig als Raster- bohrung ausgeführt. Der Packerabstand wird in einer Kette ausgeführt, jeweils um die Hälfte versetzt bei glei- chem Packerabstand der darüber liegenden Bohrlochkette. Das Bohrlochraster ist abhängig von der Beschaffendheit des Bau- werkes/Lastfall und des Injek- tionsstoffes. Angaben der Pro- dukthersteller sind bauseits zu überprüfen. Objekt bezogen kann der Packerrasterabstand nur durch eine Vorinjektion mit Wasser ermittelt werden. Hilfsmittel Die notwendigen Einfüllstut- zen/Packer sind auf den Injek- tionsstoff und das Bauteil ab- zustimmen. Entsprechende Her- stellerangaben im Hinblick auf Schraub- , Schlag-, oder Son- derpackern ist Folge zu leisten. Ggf. sind auf der Baustoff- oberfläche Verdämmungen aus mineralischen oder kunstharz- gebunde Stoffen auszuführen. Neben den Produktdaten- blättern muss das jeweilige EG- Sicherheitsdatenblatt vor Ort sein. Durch die Expositionsbe- grenzung des Produktes ist die persönliche Schutzausrüstung detailliert ausgewiesen. Selbstverständlich ist eine Augenspülflasche für Injektions- arbeiten vorzuhalten und der betrieblichen Arbeitsanweisung Folge zu leisten. DIE FACHBREICHE Bautenschutz Injektionspumpen Die Injektion erfolgt mit auf den Injektionsstoff abgestimm- ten Ein- oder Mehrkomponen- tenpumpen. Für Vergelungsarbeiten im oder vor dem Bauteil werden druckluftbetriebene, zwangsge- steuerte Kolbenpumpen einge- setzt. Nach Abschluss der mehr- stufig ausgeführten Injektion müssen die Packer entfernt und die Bohrkanäle verschlossen werden. Zum Bohrlochverschluss eignen sich schwindarme, quell- fähige oder schwindkompensier- te Mörtel. Sicherheit vor Ort Die Ausführungen des WTA- Merkblattes, dass zumindest eine der ausführenden Personen eine Qualifikation nachweisen solle, ist meines Erachtens im Hinblick auf die Sicherheit vor Ort so zu in- terpretiern, dass Injektionsarbei- ten mindestens zu zweit ausge- führt werden müssen. Dokumentation Für abdichtende Injektions- arbeiten sind gemäß dem Merk- blatt folgende Parameter zu dokumentieren: 1. Feuchtegehalt der Baustoffe (Flächeninjektion) 2. Wasserbelastung des Bau- werks/Baugrundes während der Ausführung (Schleierin- jektion) 3. Wanddicken/Regelquer- schnitte/Packerraster 4. Objektbezogene Klimadaten 5. Temperatur des Injektions- gutes (niedrige Temperatu- ren verlängern, höhere Tem- peraturen verkürzen die Polymeration, die Topfzeit durch Viskositätsanstieg) 6. Injektionsstoff: Hersteller/ Produkt/Chargen Nr./Mi- schungsverhältnis/Reakti- onszeit 7. Injektionsgerät- und Packer- system 8. Injektionsdruck 9. Materialverbrauch je Packer/ je m 2 Flächeninjektionsraster am Wand-/Sohlenanschluß Schützen & Erhalten · März 2005 · Seite 14

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