S&E Glossary

Schützen & Erhalten · Dezember 2004 · Seite 13 Das Merkblatt der Wissen- schaftlich-Technischen- Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e.V. 4-6- 98/D „Nachträgliches Ab- dichten erdberührter Bau- teile“ 1) wurde überarbei- tet. Teil 2: „Nachträgliche Bauwerksabdichtung“ – innen – Innenabdichtungen kommen zur Anwendung, wenn aus kon- struktiven, technischen oder wirtschaftlichen Gründen eine erdberührende Bauwerksabdich- tung nicht möglich ist! Die raumseits ausgeführten Abdichtungsmaßnahmen des oben genannten Merkblattes entsprechen den „...allgemein anerkannten Regeln der Technik . 2) Funktionsprinzip Der maßgebliche Unter- schied zu einer Bauwerksaußen- abdichtung besteht darin, dass der Wandbildner im Kern durch- feuchtet bleibt und mit allen im Erdreich vorhandenen Schad- stoffen weiterhin belastet wird. Dem Grundmauerwerk wird die Verdunstungszone entzogen und aufsteigender Feuchtigkeit Vor- schub geleistet. Die funktions- tüchtige Horizontalabdichtung am Dichtungsende entscheidet über die Funktionsfähigkeit des gesamten Abdichtungssystems. Üblicherweise werden am Dich- tungsende als zwingend not- wendige Maßnahme nachträg- liche Injektionen gegen Kapil- larfeuchte > 50 cm oberhalb des höchsten Bemessungswasser- standes eingebaut, alternativ können Sperrschichten durch mechanische Verfahrenstechni- ken eingesetzt werden (Bild 1 3) ). Anwendungsbereiche Sachgerecht geplant und fachgerecht ausgeführt werden Innenabdichtungen gegen die Lastfälle: – Bodenfeuchte – aufstauendes Sickerwasser – drückendes Wasser auf erdberührten Grundmauern und tragfähigen Bodenplatten seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt. Einzusetzende Stoffe – Geeignete, in der DIN 18195 genannte Nichtverbundab- dichtungen („...benötigen in jedem Fall eine Schutz- schicht und bei hydrosta- tischem Druck eine Auflast oder Verankerung....“) 2). – WU-Beton konzipiert und ausgeführt nach DAfStb – Rili – Dichtungsschlämmen (sul- fatbeständig, starr/flexibel) – wasserundurchlässige Putz- systeme Für die Flächenabdichtung (Wand-/Bodenbereiche) haben sich in der Praxis sulfatbestän- dige Dichtungsschlämmen be- währt. Vordichtungen Fließstellen, feuchtigkeits- führende Risse, Anschlussberei- che, Fehlstellen, Detaileinbin- dungen wie Durchdringungen/ Fugen werden mit geeigneten schnellabdichtenden Dichtungs- schlämmen – Mörtelsystemen oder feuchtigkeitserhärtenden Injektionsstoffen vorgedichtet/ verpfropft/injiziert (Bild 2 4) , Bild 3 3) ). Vorbereitende Arbeiten Ziel der vorbereitenden Ar- beiten ist es, wasserempfind- liche Baustoffe zu entfernen und Übergangsbereiche so herzurich- ten, dass die Abdichtung wan- nenartig ausgebildet wird. In die Außenwände einbindende Quer- wände können durch Abtren- nung/Schlitz vertikal getrennt werden. Alternativ können ver- tikale Injektionen mit geeigne- ten Injektionsstoffen eingesetzt werden. Im Wand/Sohlenanschluss werden vorhandene Beläge im Übergangsbereich entfernt. Es ist dafür Sorge zu tragen, dass die einzelnen Abdichtungsebe- nen in der Ausführung minde- Bild 1 3) : Nachträgliche Innenabdichtung mittels Dichtungsschlämmen gegen aufstauendes Sickerwasser*/drückendes Wasser Bild 2 4) (oben): Defekte Abdichtung an Durchdringung (oben) Bild 3 3) (unten): Vordichtung Durchdringung mittels Injektionsverfahren *Nur bei wasserdichtem Anschluss an wasserundurch- lässiger Bodenplatte möglich; die Standsicherheit des Bauwerks und des Abdichtungs- untergrundes ist zu prüfen! DIE FACHBEREICHE Bautenschutz Aus alt mach’ neu!

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