S&E Glossary
Schützen & Erhalten · Juni 2004 · Seite 13 der Skizze 1 dargestellt ist. Ge- lingt dem Hausbockweibchen eine Eiablage genau im unge- schützten Splintholz der Riss- flanke, so sind die Larven be- müht, möglichst schnell sehr nahrhafte Holzsubstanz zu er- reichen. Und diese Holzsubstanz befindet sich nun mal im rin- dennahen Bereich. Durch das Bestreben diese äußeren, rin- dennahen Holzbereiche zu er- reichen, kommen sie mit den durch Holzschutzmittel imprä- gnierten Zonen früher oder spä- ter in Kontakt und sterben ab. Unbestreitbar ist die Gefahr einer Hausbockentwicklung über die gerissenen Flankenbereiche vorhanden. Ob diese Gefahr von bautechnischer Relevanz ist, wird an dieser Stelle stark bezweifelt. Denn an anderer Stelle lassen wir zu, dass Farbkernhölzer mit we- niger als 10 % Splintholzanteil gegen Insekten ungeschützt ein- gebaut werden können (DIN 68800/3, Punkt 2.2). Auch bei der Bekämpfung eines Haus- bockbefalls wird holzschutzmit- telabhängig behördlicherseits DIE FACHBEREICHE Holzschutz „Skizze 1“: Bewertung von Trockenrissen, die nach der Imprägnierung entstehen . eine Larvenaktivität von ca. 2 Jahren toleriert (siehe Artikel „Bericht vom Workshop „Wann wirken die bekämpfenden Holz- schutzmittel“). Es ist bisher auch kein Fall bekannt geworden, bei dem es durch ordnungsgemäßen Rand- schutz und unterlassener Riss- flankennachbehandlung zu nen- nenswerter Schädigung des Holzquerschnittes gekommen ist. Der Praktiker und Sachkun- dige sollte die Rissflankenbe- handlung differenziert betrach- ten. In Anbetracht der anste- henden Überarbeitung der DIN 68800/3 sollte über den Satz im Kommentar, „Reichen die Risse bis in Bereiche, die im Zuge der Erstbehandlung nicht voll- ständig von Holzschutzmitteln erfasst wurden, so ist eine Nach- behandlung unerlässlich“, noch- mals nachgedacht werden. Trockenrisse im Kern einer Stuhlsäule. Nachträgliche Rissflankenbehandlung an drei Seiten nicht mehr möglich. Hausbockstatistik Die Verbreitung des Haus- bocks in der Bundesrepu- blik beschäftigt schon Generationen von Holz- schutzfachleuten und ist immer wieder Diskussi- onsthema. Es wurden bereits vielfach An- strengungen unternommen, halbwegs gesicherte und aktu- elle Erkenntnisse bezüglich der Hausbockverbreitung zu erhal- ten. Herr Dr. Peter Schumacher von der MPA Eberswalde bittet auf diesem Wege alle Holz- schutzfachleute um Mithilfe bei der Benennung lebender Befalls- beispiele. Diese sollten nicht vor 1990 liegen. Werden mindestens 5 Fallbeispiele gemeldet, so wird man als Co-Autor genannt und erhält einen Sonderdruck der Publikation. Die Meldungen sind entsprechend dem unten abgebildeten Formblatt abzu- geben. Dieses ist bei der MPA in Eberswalde oder beim Fach- bereichsleiter Holzschutz (Ek- kehard Flohr, Telefon (03 40) 6 61 18 84) erhältlich.
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