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Schützen & Erhalten · März 2004 · Seite 22 Sachver Protokoll: Workshop – Fogging Zu Beginn des Workshops wurden von Dipl.-Holzwir- tin Angela Steinfurth Schwerpunkte über Ursa- chen, Messungen und Methoden bezüglich des Phänomens „Schwarze Wohnungen“ (Fogging) vorgetragen. Im Einzelnen sind die Ergebnisse, die unter der Moderation und Leitung von Frau Angela Steinfurth erarbeitet wur- den, wie folgt zusammen- zufassen: Allgemeines Unter Fogging versteht man eine Ablagerung von schwarzem Staub, in der Regel auf den In- nenseiten von Außenwänden, aber gelegentlich auch an Innen- wänden. Die Ablagerungen er- scheinen in Form einer ölig schmierigen Konsistenz, z.B. auf Tapeten oder anderen Wandober- flächen. Teilweise wurden diese Ablagerungen auch auf Möbeln festgestellt. Dieses Phänomen von Fogging ist als ein relativ jun- ges Bauproblem anzusehen, da die ersten Erscheinungen erst durch eine Studie des Umwelt- bundesamtes in den Jahren 1997 bis 1999 vor ca. 8 Jahren auf- getreten sind. Hierzu sind folgende Ergebnisse zu nennen: 1 Die Ablagerungen traten fast ausschließlich während der Heizperiode auf, und zwar in den Fällen, wo die Wohnung zuvor renoviert worden ist oder der Erstbezug der Woh- nungen erfolgte. 2 Die Ablagerungen waren „schwarz-grau“ und fühlten sich „öligschmierig“ an. Sie setzten sich oberhalb von Heizkörpern, an Außenwän- den, Decken, Vorhängen, ge- fliesten Wänden, kunststoff- haltigen Oberflächen (Kunst- stoff-Fenster, Steckdosen) und auch elektronischen Geräten ab. 3 Die Ablagerungen waren zu- meist nur schwer unter Zu- satz von Tensiden oder mit scharfen Reinigungsmitteln zu entfernen. Sie verschwan- den häufig in der nächsten Nicht-Heizperiode, um in ei- nigen Fällen in der darauf- folgenden Heizperiode erneut aufzutreten. Dies war aller- dings selten der Fall. 4 Zum Zeitpunkt, als die Abla- gerungen auftraten, waren keine besonderen Emissions- quellen in der Wohnung vor- handen. In einigen Fällen war das in der Vorweihnachtszeit übliche Kontingent von Weih- nachtskerzen und/oder Öl- lämpchen verbraucht worden, als die Ablagerungen entstan- den. 5 Kamine, Einzelofenanlagen etc. waren nicht vorhanden. 6 Bei der Analyse von Inhalts- stoffen ergaben sich keine Hinweise auf vermehrte Ver- brennungsrückstände (Ruß); statt dessen fand man schwerflüchtige organische Verbindungen, insbesondere Weichmacher, langkettige Alkane, Alkohole und Carbon- säuren in den Ablagerungen. Ursachen Es ist davon auszugehen, dass die Schwarzverfärbungen in un- terschiedlichen Ausmaßen durch luftgetragene SVOC entstanden sind, und zwar dadurch, dass sich in den Wohnungen an den Fen- sterscheiben, Fliesenoberflächen und anderen Teilen, insbesondere Bauteilen, klebrige SVOC-haltige Ablagerungen festgestellt wurden. Da die genannten Flächen sel- ber originär keine SVOC enthal- ten, müssen die SVOC über den Luftweg dorthin gelangt sein, und shops auf ein konkretes Ein- zelthema oder Einzelfall und nicht global – z.B. Schimmel- pilzleitfaden – Bewertung und Anwendung durch den SV, oder – Sicherheit für den SV bei Schimmeluntersuchungen – Vorschlag einen zu bildenden Arbeitskreis Fogging evtl. an den wieder zu belebenden Arbeitskreis Schimmel anzu- gliedern. Abschließend weist Georg Brück- ner daraufhin, dass die Industrie- ausstellung zur Finanzierung der SV-Tagung in dieser Form not- wendig ist. Darauf zu verzichten bedeutet, dass Tagungsgebühren erhoben und/oder die Mitglieds- beiträge für den Fachbereich er- höht werden müssen. Abschließend wird von ihm darauf hingewiesen, dass das IFS nur Sachverständige zertifiziert, wenn die Handwerkskammern mitziehen. Die HWK in NRW wer- den aber zukünftig keine Zerti- fizierungen durchführen, sondern nur öffentliche Bestellungen. Sie begrüßen und unterstützen aber die Initiative des DHBV, Qualifi- kationskurse für Bewerber zum ö.b.u.v. SV durch den DHBV durch- zuführen. Nach Aussage der Ju- stitiare der HWKs in NRW wer- den die erfolgreich abgelegten Prüfungen, die im Anschluss an die Qualifikationskurse vom DHBV angeboten werden, als fachlicher Nachweis anerkannt. Vorausset- zung muss allerdings sein, dass die Zulassung zur Prüfung auch ohne Kursteilnahme möglich ist. Themenvorschläge für die kommende Sachverständigenta- gung: – Resistenzklassen von Hölzern in Bezug auf die Gefährdungs- klasse – Einsatzmöglichkei- ten und – Holzschutzmitteleinsatz, – Anstriche für Fachwerke, – DIN 18 195 und praktische Erfahrungen in der Umsetzung – an bestimmten Fällen und Schäden vorstellen, – Schadensfälle aus der Praxis, – Wärmeschutz – mit Ergebnis- sen, Unterlagen, die woan- ders nicht zu finden sind, ak- tuelle Themenauswahl, – 2 Themen zu Schimmel a) Wärmebrücken, b) 4108 – Anwendung im Altbau, Bewertung nach ENEV – Privatgutachten – Aufbau, In- halt, Anforderung, Gestal- tung, – Holzschutzmittel – Einsatz- möglichkeiten für vorbeugen- de, bekämpfende, RAL-geprüf- te Holzschutzmittel – Beschichtungen auf Holz, Schäden an Fenstern und son- stigen Konstruktionen Georg Brückner regt an, Themen- vorschläge per email bis Anfang Juni an ihn zu senden. Diese wer- den dann ebenfalls per email zur Abstimmung gestellt. Es werden dann 2–3 Themen für die näch- ste SV-Tagung festgelegt. Die nächste Sachverständi- gentagung findet vom 25.– 27.11.2004 in Potsdam statt. Mit den besten Wünschen für eine gute Heimfahrt beendet Ge- org Brückner gegen 18:00 Uhr die Sachverständigentagung 2003. Protokollant: Sabine Werner DIE FACHBEREICHE Sachverständige

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