S&E Glossary

keitskontolle. Um den am Ob- jekt vorliegenden DFG zu be- stimmen, sind die vorhandene massebezogene Feuchtigkeit und die maximale kapillare Was- seraufnahme des Baustoffes zu ermitteln. Aus dem Quotient dieser beiden Parameter ergibt sich der geforderte Durchfeuch- tungsgrad. Wirkprinzipien von Injektionsstoffen, Wirksamkeitsprüfung Das Kapitel 3 des Merkblat- tes befasst sich mit den ein- zelnen Injektionsstoffen, deren Wirkprinzipien, der Wirksam- keitsprüfung und den dazuge- hörigen Prüfverfahren. Die Injektionsstoffe sollen so beschaffen sein, dass eine weitgehend gleichmäßige Ver- teilung in den Kapillarporen gegeben ist. Als geeignete In- jektionsstoffe, die sich z.T. seit Jahrzehnten zur Injektion von kapillar durchfeuchtetem Mau- erwerk bewährt haben und von Fachleuten als allgemein aner- kannt eingestuft werden, sind dazu aufgeführt: – Paraffin – Polyacrylatgel – Siliconat – Alkalisilikat/Alkalimethyl- silikat – Siliconmicroemulsion – Siloxan – Polyurethanharz und – Epoxidharz. Bis zu welchem maximalen Durchfeuchtungsgrad die aufge- zählten Injektionsstoffe erfolg- reich anzuwenden sind, gilt es im Rahmen einer Wirksamkeits- prüfung gemäß den Vorgaben des Merkblattes nachzuweisen. Dabei wird zwischen folgen- den Prüfverfahren nach Einbrin- gen des Injektionsstoffes im Rahmen einer – Druckinjektion (mittels Injektionspumpe und Packer) oder einer – Drucklosen Injektion (Tränkung über Vorrats- behälter). (Beide Verfahrensarten wer- den in Kapitel 4.2 des Merk- blattes ausführlich beschrie- ben.) differenziert. Der Auftraggeber der Injek- tionsstoffprüfung kann wählen, ob der zu injizierende Prüfkör- per einen Durchfeuchtungsgrad von 60%, 80% oder >95% auf- weisen soll. Zu diesem Zweck werden je Prüfung durch die WTA zugelassene Prüfinstitute jeweils drei Probekörper gemäss dem gewünschten Durchfeuchtungs- grad vorkonditioniert. Zwei dieser Probekörper werden injiziert. Der dritte nicht injizierte Probekörper dient zur vergleichenden Referenzmes- sung und somit zur Beurteilung der Wirksamkeit. Um die Funk- tionsfähigkeit der Injektions- stoffe als nachträgliche Horizon- talsperre unter möglichst realitätsnahen Bedingungen be- urteilen zu können, werden für das drucklose und das Druck- Injektionsverfahren verschiede- ne Probekörper bereitgestellt. Die Prüfkörper bestehen aus einer definierten Ziegel- und Mörtelart, so dass ein Vergleich der erzielten Ergebnisse ver- schiedener Injektionsstoffe untereinander möglich ist. Nach der Injektion, die der Auftraggeber der Wirksamkeits- prüfung, in der Regel der Her- steller des Injektionsstoffes selber vornimmt, werden die beiden injizierten und der nicht- injizierte Referenzkörper an al- len Seitenflächen mit einer wasserdichten Umhüllung durch eine Beschichtung versehen. Es stehen anschließend le- diglich die Unterseite der un- teren Ziegelschicht für eine definierte Wasseraufnahmeflä- che sowie die Oberseite der oberen Ziegelschicht der Prüf- körper als definierte Verdun- stungsfläche zur Verfügung. Der Beginn der Wirksam- keitsprüfung erfolgt je nach Vorkonditionierung 14 bzw. spä- testens 28 Tage nach der In- jektion. Bis zu diesem Zeitpunkt werden die Probekörper bei Raumklima gelagert. Der mit 95% DFG eingestellte Probe- körper wird für den gesamten Zeitraum mit der unteren Zie- gelschicht in ein Wasserbad ge- stellt. Die Beurteilung der Wirk- samkeit des Injektionsstoffes bei einem definierten Durch- feuchtungsgrad erfolgt über den Vergleich der Verdunstungsrate zwischen den beiden injizier- ten Probekörpern und dem nicht injizierten Referenzkörper. Zur Ermittlung der Verdunstungsrate der Prüfkörper sind folgende drei Messverfahren laut Merkblatt zulässig: – Verdunstungsmessung – Volumetrische Messung – Messung per Mikrowellen- technik Der Vergleichswert des Referenz- prüfkörpers wird nach einer Prüf- dauer von 60 Tagen nach Be- ginn der Wirksamkeitsprüfung ermittelt. Die Wirksamkeit des geprüften Injektionsstoffes gilt als nachgewiesen, wenn die beiden folgenden Kriterien er- füllt sind: – Verdunstungsmenge, Feuchtegehalt oder Wasserdurchlass (je nach gewähltem Prüfverfahren) der injizierten Prüfkörper sind 90 Tage nach Beginn der Wirksamkeitsprüfung gegenüber dem Referenz- körper um mindestens 50% reduziert. – Verdunstungsmenge, Feuchtegehalt oder Was- serdurchlass (je nach gewähltem Prüfverfahren) der injizierten Prüfkörper nehmen zwischen dem 91. Und 100. Tag nach Beginn der Wirksamkeits- prüfung gegenüber dem Referenzkörper nicht wieder zu bzw. nehmen weiter ab. DIE FACHBEREICHE Bautenschutz Prüfkörper zur Druckinjektion Prüfkörper zur drucklosen Injektion Schützen & Erhalten · Dezember 2003 · Seite 14

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