S&E Glossary
Materialien sein. Anschließend erfolgt immer eine sorgfältige Feinreinigung. Es muss sicher- gestellt werden, dass alle mikrobiell belasteten Stäube entfernt werden. Diese Feinreinigung er- folgt vor dem Rückbau der Abschottung, wobei auch die Folienwände entsprechend zu reinigen sind. Elektrostatische Aufladung der Folienwän- de kann die Kontamination mit mikrobiellem Staub forcieren. Für die Feinreinigung bzw. De- kontamination glatter Oberflächen eignet sich oberflächenentspanntes (tensidhaltiges) Was- ser. Für die Feinreinigung von Holzoberflächen, insbesondere sägerauem Holz und grobstruk- turierter Holzverbundwerkstoffe, können die bereits beschriebenen Reinigungspads sowie das Absaugen mit Hochleistungssaugern der Filterklasse 12–13 zur Anwendung kommen. Sanierungskontrolle Besondere Aufmerksamkeit ist der Sanie- rungskontrolle zu widmen. (10,11,14) Nach einer Sanierung ist nachzuweisen, dass diese erfolg- reich war, d. h. Schimmelpilzbefälle gründlich entfernt wurden. Auch dazu eignen sich Metho- den der Direktmikroskopie. Verbreiteter ist jedoch eine Gesamtpartikelmessung, da diese eindeutig nachweisen kann, inwieweit mikrobielle Stäube tatsächlich aus dem Sanierungsbereich entfernt wurden. Empfohlen wird hierbei eine mobilisie- rende Messung, d. h. sedimentierte Stäube wer- den durch einen Ventilator wieder in die Raum- luft verfrachtet. Die Sanierungskontrolle gilt als bestanden, wenn zwischen der Ruhemessung und der mobilisierten Messung die Staubzu- nahme in einem definierten Bereich liegt. Dies wird auch durch das neue WTA Merkblatt „WTA 4 –12: Merkblatt Ziele und Kontrolle bei der Sa- nierung von Schimmelpilzschäden in Gebäuden“ vorgeschlagen. (11) Bei diesem Verfahren werden entweder über ein Filtersystem oder ein Impak- tionsverfahren alle Partikel, sowohl die vitalen als auch die abgetöteten Sporen, Myzelbruch und Mineralwollpartikelchen erfasst. So lässt sich auch bewerten, ob die Feinreinigung nach einer Sanierung fachgerecht durchgeführt wurde. Zusammenfassung: Unser neues DHBV-Merkblatt „Schimmelpilzbefall an Holz und Holzwerkstoffen in Dachstühlen“ In Ergänzung und Weiterführung des Merk- blattes „Fachgerechte Schimmelpilzbeseitigung in Innenräumen 01/10/S“ (3) widmet sich das neue Merkblatt der Entstehung und fachgerechten Beseitigung von Schimmelpilzbefällen auf Holz und Holzwerkstoffen in Dachstühlen und den sich hieraus ergebenen Besonderheiten. Ziele dieses Merkblattes sind: – dem Planer, Sachverständigen und ausfüh- renden Fachbetrieb Informationen über Ursachen von Schimmelpilzschäden auf Holzwerkstoffen an die Hand zu geben, – dem Planer, Sachverständigen und ausfüh- renden Fachbetrieb Möglichkeiten der Prä- vention aufzuzeigen sowie – wissenschaftlich anerkannte und praktisch erprobte Verfahren zur fachgerechten Be- seitigung von mikrobiellen Befällen auf Holz- und Holzwerkstoffen vorzustellen. Besprochen werden im Merkblatt die Vorausset- zung für Schimmelpilzbefall an Holz und Holz- werkstoffen durch erhöhte Bauteilfeuchten. Im Teil „Prävention zur Vermeidung erhöhter Feuch- tigkeit an Holzbauteilen im Gebäude“ werden Maßnahmen empfohlen wie planerische und koordinative Maßnahmen, aber auch material- technische Maßnahmen. Hier wird z. B. abwei- chend zur DIN 68800 der Einbau von ausreichend (schimmel)trockenem Holz (<18%) vorgeschla- gen. Auch konstruktive und bauliche Maßnahmen in der Dachkonstruktion finden Berücksichtigung. Ein weiteres Kapitel widmet sich dem Sanierungs- ziel. Auch die Sachkunde wird in einem eigenen Kapitel angesprochen. Da der Arbeitsschutz be- reits ausführlich im Merkblatt 01/10/S behan- delt wird, ist im „Dachstuhl-Merkblatt“ nur ein kurzer Abschnitt mit entsprechenden Verweisen vorzufinden. Besonderes Augenmerk ist dem Ka- pitel Sanierungsplanung gewidmet. Hier werden die Beschaffung von Informationen rund um den Schaden und auch das zu sanierende Objekt zum Thema, aber auch die Gefährdungsbeurteilung, Planung und Auswahl von Erstmaßnahmen, Aus- wahl von Sanierungsverfahren, Baustellenpla- nung etc. werden ausführlich dargestellt. Im Unterschied zu anderen Baustoffen sind die Sa- nierungsverfahren für Holz und Holzwerkstoffe sehr spezifisch. Die Vor- und Nachteile sowie die Einsatzmöglichkeiten werden ausführlich bespro- chen und in einer Tabelle zusammengefasst, die es dem Anwender erlaubt, schnell das geeignete Verfahren auszuwählen oder Alternativen zu fin- den. Mithilfe des Merkblatts ist eine sachkundige und handwerklich einwandfreie Beseitigung von Schimmelpilzschäden durch fachkundige Planer und Sanierer möglich. Quellen/Literatur 1 Leitfaden zur Vorbeugung, Untersuchung, Bewer- tung und Sanierung von Schimmelpilzwachstum in Innenräumen, Umweltbundesamt Berlin 2002. 2 Leitfaden zur Ursachensuche und Sanierung von Schimmelpilzwachstum in Innenräumen, Umwelt- bundesamt Berlin 2005. 3 Norbert Becker et al.: Merkblatt 01/10/S: Fachge- rechte Schimmelpilzbeseitigung in Innenräumen, DHBV e.V. Köln 2010. 4 Norbert Becker: Rückbau beim Schimmelpilzschaden – muss das sein? in Schützen und Erhalten 4/2010, DHBV Köln. 5 Norbert Becker: Schimmelpilze im Dachstuhl was tun? in Schützen und Erhalten 2/2012, DHBV Köln. 6 Norbert Becker: Mikrobiologische Belastung von Baustoffen vor/ oder kurz nach deren Einbau in Schützen und Erhalten 3/2012, DHBV Köln. 7 Constanze Messal: Desinfektion von Schimmelpilz- befällen – wo stehen wir?, in Schützen und Erhalten 4/2012, DHBV Köln. 8 Guido Fischer: Ergebnisse des UFO-Plan-Projektes zur Hintergrundbelastung von Schimmelpilzen und Bakterien in Baumaterialien, Tagungsband der 17. Pilztagung, Bonn 2013. 9 Constanze Messal: Neues zur Bewertung von Schim- melpilzbefällen in Innenräumen, Schützen & Erhal- ten 3, 2013. 10 Uwe Münzenberg, Wolfgang Lorenz: Messstrategie und Bewertungshilfe zur Sanierungskontrolle der Feinreinigung nach einer Schimmelpilzsanierung, Tagungsband der 18. Pilztagung, Bonn 2014. 11 Norbert Becker: WTA 4 –12: Merkblatt Ziele und Kon- trolle bei der Sanierung von Schimmelpilzschäden in Gebäuden, Vortrag 18. Pilztagung, Bonn 2014. 12 Mario Hänseler: Das neue DHBV Merkblatt „Schim- melpilzbefall an Holz und Holzwerkstoffen in Dach- stühlen“, Holz- und Bautenschutzkonferenz des DHBV e.V. 2014. 13 Constanze Messal: Neues zum Umgang mit verschim- melten Holzkonstruktionen; Bewertung und Sanie- rung: Tagungsband der EIPOS-Sachverständigentage Holzschutz 2014, Beiträge aus Praxis, Forschung und Weiterbildung, Fraunhofer IRB Verlag, 2014. 14 Norbert Becker et al.: Merkblatt 02/15/S: Fachge- rechte Schimmelpilzbeseitigung in Innenräumen, DHBV e.V. Köln 2015. Deskriptoren Schimmelpilze,Schimmelpilzbefall,Schimmelpilzbeseitigung,mikrobiellerBefall,Feuchtigkeitsschaden,Holz,Holzwerkstoffe, Dachstühle,Dachkonstruktionen. DeskriptorenaufEnglisch Mold and mildow, mold infestation, microbial contamination, biomass removal, derived timber products, timbers, roof frame- work,moisture damage Arbeitskreismitglieder Norbert Becker, Wolfgang Böttcher, Georg Brückner, Dr. Dr. Silke Hagner-Holler, Mario Hänseler, Stephan Keppeler, Judith Meider,MartinMerkel,Dr.ConstanzeMessal,Dr.FriedrichW.Remes, MichaelResch,WolfgangSeifert,HeikoTeutenberg Erläuterungen zumMerkblatt Zielgruppe: Sachverständige,Planer und ausführendeFachbetriebe Grundvoraussetzung: Das Merkblatt ist angelehnt an die offiziell herausgegebenen Publikationen des Umweltbundes- amtes, des LandesgesundheitsamtesBadenWürttemberg undderBGBau. Anwendungsbereich: Primär befasst sich diesesMerkblattmit der fachgerechtenBeseitigung vonSchimmelpilzschäden aufHolzkonstruktionen, vornehmlichDachstühlen,mit direktem oder indirektemKontakt zu Innenräumen.Schäden durch holzzerstörendePilze sowie derenBeseitigung sindnichtGegenstand desMerkblattes. Schimmelpilzkonzentrationen undArtenbestimmung, die einzusetzende persönlicheSchutzausrüstung sowie diePlanung einer fachgerechtenSchimmelpilzbeseitigung sind imDHBV-Merkblatt 01-10/S ausgeführt. Primär befasst sich diesesMerkblattmit der fachgerechtenSchimmelpilzschadenbeseitigung in Innenräumen.Schimmel- pilzkonzentrationen undArtenmessung, die einzusetzende persönlicheSchutzausrüstung sowie diePlanung einer fachge- rechtenSchimmelpilzschadenbeseitigung sindebenfalls Inhalt,abernichtHauptbestandteil desMerkblattes. Inhalt Seite Vorwort ....................................................................................................................................................................... 2 1 Ursachen........................................................................................................................................................ 3 1.1 während derBauphase .................................................................................................................................. 3 1.2 während derNutzungsphase.......................................................................................................................... 4 2 Prävention...................................................................................................................................................... 4 3 Sanierungsziel................................................................................................................................................ 4 4 Sachkunde ..................................................................................................................................................... 5 5 Arbeitsschutz.................................................................................................................................................. 5 6 Sanierungsplanung ........................................................................................................................................ 6 7 ÜberbrückendeSofortmaßnahmen................................................................................................................. 7 8 Maßnahmen zurSanierung ............................................................................................................................ 8 8.1 Grobreinigung ................................................................................................................................................ 9 8.2 Rückbau......................................................................................................................................................... 10 8.3 Alternativen zumRückbau.............................................................................................................................. 14 8.4 Desinfektion/FungizideBehandlung vonBauteilen ........................................................................................ 15 8.5 Maskierung/Abschottung ................................................................................................................................ 15 8.6 Feinreinigung ................................................................................................................................................. 15 9 Sanierungskontrolle........................................................................................................................................ 16 10 Literaturverzeichnis undWorterklärungen ...................................................................................................... 24 Copyright by:DeutscherHolz- undBautenschutzverband e.V. Vertrieb:DHBVGmbH ,Hans-Willy-Mertens-Straße2,50858Köln,Telefon+49(0)2234 /48455,Telefax+49(0)2234 /49314, E-Mail: info@dhbv.de Schimmelpilzbefall an Holz- und Holzwerkstoffen in Dachstühlen Merkblatt 02-15/S Deckblatt DHBVMerkblatt Schimmelpilzbefall an Holz 12015 Schützen & Erhalten · März 2015 · Seite 26 Fachbereiche Schimmelpilze DHBV-Merkblatt 02-15/S Schimmelpilzbefall an Holz- und Holz- werkstoffen in Dachstühlen, April 2015 Preis: 25,00€ DHBV-Mitglieder: 15,00€ Bestellung: DHBV Bundesgeschäftstelle Hans-Willy-Mertens Straße 2 50858 Köln E-Mail: info@dhbv.de
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