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„Mädchen brauchen Ihre Hilfe!“ UlrichWi ckert: www.plan-deutschland.de Nähere Infos: und sie wird geimpft. Unser Ziel: DIE EX-PRESS Berufsinformation des DSV e.V. | Neues aus dem Verband Im Gespräch mit Stefan Biebl Demnächst, Anfang Mai 2015 findet die nächste Sitzung des Ausbildungsbeirates „Holzschutz am Bau“ statt. Dieser beglei- tet fachlich die bundesweite Ausbildung zum „Sachkundigen für Holzschutz am Bau“. Stefan Biebl vertritt in diesem Gremium den DSV e. V. seit 2014 als Nachfolger von Rolf Körner. Der Anlass macht neugierig. Stefan Biebl steht uns hier für einige Fragen zur Sache und zu Aspekten aus dem Bereich Holzschutz allgemein zur Verfügung. DSV e. V. Sehr geehrter Herr Biebl, Sie sind zu einem Kreis an Experten hinzugestoßen, welcher sich seit 1992 in kontinuierlicher und zum Teil ehrenamtlicher Arbeit um alle Fragen rund um die Ausbildung zum „Sachkundigen für Holzschutz am Bau“ kümmert. Nun findet demnächst die nächste Sitzung statt. Worauf freuen Sie sich besonders? S.B.: Da ich bereits viele der Experten seit längerer Zeit persönlich kenne oder langjährige Mitglieder von der WTA-Arbeitsgruppe dabei sind, freue ich mich die Holzwurmkollegen zu treffen und sich im kleinen Rahmen auszutauschen. Bei den Holzschutzexperten im Bereich „Denk- malpflege“ handelt es sich um eine sehr über- schaubare Gruppe, wo das Netzwerk wichtig ist, um sich über Fachliches oder bei Problemfällen überregional austauschen zu können. DSVe.V. An welcher Stelle spielen allgemeine The­ men der Schädlingsbekämpfung in dieser Ausbil­ dung eine Rolle? S.B.: Wie auch in der Schädlingsbekämpfung spielt das Thema „Ökologie und Vermeidung von Bioziden (Minimalprinzip)“ im Lehrgang für den Sachkundenachweis Holzschutz eine wichtige Rolle. Aber auch die Berücksichtigung von Re- gelwerken (Gesundheits- und Arbeitsschutz) ist ein Thema, was sich in den allgemeinen Themen überschneidet. DSVe.V. Wo sehen Sie die Feinheiten, die den Be­ reich Holzschutz in der Ausbildung von der übrigen Schädlingsbekämpfung hervorheben? S.B.: Die Feinheit dürfte beim Thema „Denk- malpflege“ liegen, da in den bundesweit verteil- ten Ausbildungsstätten viele Sachverständige für Holzschutz als Referenten mitwirken. Zudem besuchen viele Zimmerer oder Restauratoren die Sachkundeausbildung für Holzschutz, um damit die Berechtigung für die Anwendung von Gefahr- stoffen (chemische Holzschutzmittel) zu erlan- gen oder Holzschutzmaßnahmen besser planen zu können. Dagegen sind die meisten Schäd- lingsbekämpfer mit Qualifizierung im Holzschutz nicht im Bereich Denkmalpflege unterwegs und führen nur selten Holzschutzmaßnahmen aus. DSV e. V. Nun sind Holzschutzmittel mit der neu­ en Biozidverordnung auch zulassungspflichtig geworden. Ein großer Anteil der zugelassenen Holzschutzmittel in Produktgruppe 8 sind Fungi­ zide. Insektizide machen nur einen kleinen An­ teil aus. Spiegelt sich dieses Verhältnis in Ihrem beruflichen Alltag wider? S.B.: Die Zulassung von Holzschutzmitteln erfolgte in der Vergangenheit über das DIBt (Deutsches Institut für Bautechnik) und wird nun über die BAuA (Bundesanstalt für Arbeits- schutz und Arbeitsmedizin) geregelt. In meinem Alltag als Sachverständiger ist das Verhältnis Fungizide zu Insektiziden im Bereich „bekämp- fender Holzschutz“ eher ausgeglichen, wenn man die Holzschutzmittel gegen Insekten und Pilze betrachtet. Der große Anteil an Fungiziden be- steht im Bereich „vorbeugender Holzschutz“, wo es beispielsweise um Lasuren gegen Bläuepilze geht, die von Malern oder Zimmerern angewandt werden. Zudem gibt es sehr viele Biozidprodukte mit den selben Fungiziden, die sich nur im Farb- ton unterscheiden, da für jede Änderung der For- mulierung eine eigene Zulassung benötigt wird. DSV e. V. Reichen Ihrer Ansicht nach die verfüg­ baren Wirkstoffe im Insektizidbereich aus? S.B.: Ich denke die altbekannten Wirkstoffe, wie Permethrin oder Borsäure reichen weiterhin zur Bekämpfung von holzzerstörenden Insekten aus, da der Einsatz von chemischen Holzschutz- mitteln immer mehr rückläufig ist. Gründe sind die bevorzugte Anwendung von alternativen Verfahren, wie z.B. Wärme und die Anwendungs- beschränkungen durch technische Regeln (DIN 68800) oder seitens der Hersteller. DSVe.V. Können Sie mit wenigen Worten beschrei­ ben, was einen nachhaltigen Einsatz von Biozi­ den im Bereich Holzschutz ausmacht? S.B.: Dabei denke ich zunächst an das gasför- mige Biozid „Sulfuryldifluorid“, welches überwie- gend in Kircheninnenräumen oder bei Gebäuden von Freilichtmuseen zum Einsatz kommt. Bega- sungsmittel haben zwar keine vorbeugende Wirk- samkeit, jedoch bleibt es nachhaltig, wenn kein neuer Zuflug durch Insekten oder Einschleppung durch befallenes Holz erfolgt. Bei den flüssigen Bioziden gegen Insekten im Holz oder Haus- schwamm im Mauerwerk gilt für mich die Nach- haltigkeit, wenn ein vorbeugender Schutz über einen längeren Zeitraum erreicht werden kann. Herr Biebl, vielen Dank. Das Interview führte Gabriele Flingelli. Foto: Chris Loxton · (CC BY 2.0)

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