S&E Glossary

Fachbereiche Schimmelpilze wenn die Raumluft zusätzlich über einen HEPA-Filter geleitet wird. Eine abtötende Wirkung ist bisher nur von Ozon bekannt, allerdings sind hierzu sehr kleine Wirkungs- querschnitte notwendig, d. h., das Ganze funktioniert nur, wenn der Luftstrom direkt an der Ozonquel- le vorbeigeleitet wird. In der Praxis sind dies dann Kombigeräte, welche die Raumluft einsaugen und in klei- nen Kammern mit Ozon behandeln, filtern und wieder in den Innenraum abgeben. Wird hingegen Ozon in die Raumluft geblasen, muss, damit ein abtötender Effekt eintreten kann, die Konzentration derart hoch sein, dass gesundheitliche Schäden für den Menschen zu erwarten sind. 1 Auch konnte festgestellt werden, dass die bei Schimmelschäden re- levanten Mikroorganismen durchaus ozon-resistente Sporen ausbilden können, die zwar verzögert auskei- men, aber dennoch nicht vollstän- dig inaktiviert werden können. 1,6 Gleiches gilt auch für Fogging- Maßnahmen. Eine Desinfektion der Raumluft kann ggfs. zu einer Redu- zierung des Infektionspotentials der in der Raumluft vorhandenen Mikro- organismen führen, jedoch nicht die Anzahl der Mikroorganismen in der Luft minimieren. Sie werden auch nicht ausgewaschen, i.d.R. ist der Nebel zu fein, als dass dadurch die Partikel derart beschwert wer- den, dass sie sedimentieren kön- nen. 4,7,10,11 In die Feinreinigung einzube- ziehen sind nicht nur die bearbei- teten Flächen, sondern alle Flächen im Sanierungsbereich! Das gilt auch für die ja noch vorhandene Ab- schottung! Gern vergessen werden hierbei Lichtschalter, Steckdosen, Lüfter/Filter und Klimaanlagen und sonstige Einbauten kleineren Aus- maßes… Und besondere Hingabe und Geduld sind bei der Feinreini- gung von Lüstern und Kronleuch- tern gefragt. Insbesondere poröse Oberflä- chen lassen sich gut absaugen. Neben Bodengeräten sind mittler- weile auch Rückengeräte verfügbar, mit denen man gut auch über Kopf arbeiten kann. Einzusetzen sind hierbei HEPA-Filter der Filterklas- se H13. 4,7 Feste, glatte und nicht saugfä- hige Materialien können abgewischt werden, z. B. Fliesen, Parkett, Li- noleum, Kunststoff oder Glasober- flächen. Hier eignen sich durchaus handelsübliche tensidhaltige Reini- ger oder das sagenumwobene ober- flächenentspannte Wasser (Gruß an Heiko!). Mitunter problematisch ist die Reinigung von Möbeln. Feste Oberflächen, Furniere etc. können feucht abgewischt werden, Texti- lien unter Umständen gewaschen werden. Abschraubbare Kleinteile aus Kunststoff oder Plastikspielzeug können unkompliziert im Geschirr- spüler gesäubert werden. Polster- möbel und Teppiche können mit- tels Heißdampfextraktion gereinigt werden. Ob sich der Aufwand aber lohnt, muss vor Ort entschieden werden. Grundsätzlich wird empfoh- len, dass Polstermöbel und Textili- en nur dann aufgereinigt werden, wenn eine Kontamination, also eine Verschmutzung mit Sporen und My- zelresten, vorliegt, bei Befall sollte entsorgt werden. Natürlich kann es besonders wertvolle Objekte geben, die auch einen großen Reinigungs- aufwand rechtfertigen. Kunstgegen- stände, Antiquitäten, Briefmarken oder auch Musikinstrumente werden am besten durch Spezialfirmen ge- reinigt. 4,7,10 Eigentlich muss es nicht mehr erwähnt werden: Desinfektion ist keine Feinreinigung, da hier der ei- gentliche Zweck der Feinreinigung – nämlich das ENTFERNEN einer restlichen Biomasse- und Partikel- belastung – nicht erreicht werden kann! Ein zusätzliches Desinfek- tionsmittel zur Wischdesinfektion 1 2 3 4 1 Bei der Nebelaktion wurden Prüfoberflächen kontaminiert, die später einer Feinreinigung unterzogen werden sollten. Die Prüfoberflächen unterschieden sich in ihrer Oberflächenstruktur von hochglatt bis rau und porös, um den Effekt unterschiedlicher Reinigungsverfahren anschaulich darstellen zu können. 2 Von allen Proben wurde mittels Klebefilmpräparat die Ausgangs­ kontamination ermittelt. 3 Anschließend wurden die Ober­ flächen in Teilbereiche aufgeteilt. Ein Teil der Prüfoberfläche wurde abgesaugt, der andere feucht abgewischt. 4 Anschließend wurden die Proben durch die Seminarteilnehmer visuell begutachtet. Als Sanie- rungskontrollmessung wurden wiederum Klebefilmpräparate angefertigt. Diese wurden vor Ort mikroskopisch ausgewertet und mit der Ausgangssituation sowie untereinander verglichen. Schützen & Erhalten · September 2014 · Seite 24

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